Smartbusinessplan hilft Existenzgründern und Kapitalgebern
Von Dr. Oliver Everling | 20.Januar 2014
Ob Freiberufler oder Gewerbetreibender, ob Kleinunternehmer oder mittelständischer Betrieb – wer in Deutschland auf dem Weg in die Selbstständigkeit einen Kredit benötigt, hat es schwer. Eine Vielzahl der geplanten Unternehmensgründungen scheitert bereits an der Finanzierung. Die Banken sind bei der Vergabe von Krediten restriktiv und stellen hohe Anforderungen an eine Kreditbewilligung. Die eingereichten Businesspläne werden meist schon nach dem ersten Durchsehen abgelehnt. Grund hierfür ist oft nicht die schlechte Businessidee als solche, sondern der Verstoß gegen Standards des Kreditgebers.
Eine neue Online-Lösung für Gründer erleichtert jetzt die Erstellung von Businessplänen. „SmartBusinessPlan.de“ ist die erste deutsche Web-App zur Erstellung eines finanzierungsreifen Businessplans – unter Berücksichtigung sowohl der Bedürfnisse von Gründern als auch der Anforderungen von Banken. Entwickelt wurde und wird SmartBusinessPlan.de vom Hamburger Beratungsunternehmen evers & jung und der Berliner Softwareschmiede individee.
Bereits seit 2001 berät evers & jung internationale Akteure aus den Bereichen Finanzwirtschaft und Wirtschaftsförderung zu innovativen Förder-, Beratungs- und Vertriebslösungen. Für diese Kunden betreut das Unternehmen auch häufig Existenzgründer und Selbständige, die vor der Herausforderung stehen, einen gut durchdachten und strukturierten Businessplan zu erstellen. Die beiden Welten „Bank“ und „Unternehmen“ zusammenzubringen, gehört also zur Kernleistung von evers & jung.
Die individee GmbH ist Technologie-Partner für junge Unternehmen und Startups. Sie unterstützt mit Know-how aus den Bereichen Informations- und Webtechnologie technisch anspruchsvolle Projekte ihrer Kunden.
„Banken achten heute ganz genau auf Plausibilität der Zahlen und kaufmännisches sowie vertriebliches Knowhow des Gründers“, so Dr. Jan Evers von evers & jung. „Wenn die Banken schon auf den ersten Blick sehen, dass das Konzept oder der Finanzplan den Anforderungen nicht genügt oder sogar lückenhaft ist, war’s das schon häufig mit der Finanzierung.“
Aber nicht nur die Banken haben ihre Ansprüche. „Auch die heutige Generation der Existenzgründer verlangt nach einem modernen Tool, das sie dabei unterstützt, den Gründungsprozess möglichst effizient zu gestalten, sich nicht unnötig mit Excel-Tabellen aufzuhalten, und im Vergleich zu den gängigen Excel-Vorlagen und Muster-Businessplänen sogar noch richtig Spaß macht,“ erklärt Johannes Pankoke von individee.
Und diesen Ansprüchen wird SmartBusinessPlan.de gerecht. Entwickelt wurde ein „Software as a Service“-Tool, das einfach in der Anwendung, zeitsparend und flexibel ist. Die Integration von Zahlen und Text sowie die Möglichkeit, automatisiert aussagekräftige Diagramme zu erstellen, helfen dem Gründer, seine Pläne zu strukturieren und anschaulich darzustellen – und damit einen individuellen und finanzierungsreifen Businessplan zu erstellen.
Themen: Existenzgründerrating | Kommentare deaktiviert für Smartbusinessplan hilft Existenzgründern und Kapitalgebern
Unsicheres Aprilwetter im Arabischen Frühling
Von Dr. Oliver Everling | 20.Januar 2014
Die politischen Risiken im Nahen Osten und Nordafrika (MENA-Region) haben sich für ausländische Investoren infolge der durch den Arabischen Frühling entstandenen Instabilität und Unsicherheit deutlich erhöht. Laut der von Marsh und Maplecroft veröffentlichten Political Risk Map 2014 ist in über 60 Prozent der Länder der MENA-Region die politische Gewalt seit 2010 sprunghaft angestiegen.
Die jährlich veröffentliche Landkarte politischer Risiken – ein gemeinsames Projekt des Industrieversicherungsmaklers und Risikoberaters Marsh und des auf Risikoanalyse und Kartenerstellung spezialisierten Unternehmens Maplecroft – stützt sich auf den von Maplecroft herausgegebenen Political Risk Atlas für 2014 und soll Auskunft über die sich verändernden politischen Risiken in 197 Ländern geben. Dazu zählen gewaltsame Konflikte, Terrorismus, gesamtwirtschaftliche Stabilität, Rechtssicherheit, das aufsichtsrechtliche Umfeld und die regulativen Rahmenbedingungen für Unternehmen.
Angaben der Political Risk Map zufolge sind seit 2010 in 17 Ländern die politischen Risiken deutlich gestiegen. Mehr als die Hälfte dieser Länder liegen in der MENA-Region. Der stärkste Anstieg war in Syrien zu beobachten, das nun das risikoreichste Land nach Somalia ist. Erstmals wird Ägypten als Land mit „extrem hohem“ Risiko politischer Gewalt eingestuft. Diese Verschlechterung ist auf die Ausschreitungen nach dem Militärputsch und die vermehrten terroristischen Aktivitäten auf der Sinai-Halbinsel zurückzuführen.
Die meisten Länder, die einen Anstieg der politischen Gewalt verzeichneten, lagen laut der Political Risk Map im vergangenen Jahr in Ostafrika. „Der Anstieg der politischen Gewalt in Ostafrika stellt ausländische Unternehmen, deren Interesse durch den Fund umfangreicher Öl- und Gasreserven in der Region geweckt wurde, vor beträchtliche Herausforderungen“, erklärt Alyson Warhurst, CEO von Maplecroft. „Hauptverantwortlich für das rasch gestiegene politische Risiko in der MENA-Region und andernorts sind die zugrunde liegenden gesellschaftlichen Risiken, die der Maplecroft-Index für strukturelle politische Risiken erfasst.“
Seit 2010 ist das politische Risiko in folgenden sechs Wachstumsmärkten insgesamt beträchtlich gesunken, so dass sich hier auch Chancen bieten: auf den Philippinen, in Indien, Uganda, Ghana, Israel und Malaysia. Diese stetige Verbesserung lasse sich teilweise durch einen Rückgang der politischen Gewalt auf den Philippinen, in Indien und Uganda sowie bedeutende Fortschritte auf Regierungsebene in Malaysia und Israel erklären, so der Bericht. Zudem konnten Marsh und Maplecroft feststellen, dass auch eine positive Entwicklung des gesamtwirtschaftlichen Umfelds dazu beigetragen hat, das Gesamtrisiko in diesen wichtigen Volkswirtschaften zu mindern.
„Unternehmen mit ausländischen Direktinvestitionen und grenzüberschreitenden Verträgen agieren weiterhin in einem sich rasch wandelnden, äußerst volatilen globalen politischen Umfeld, in dem die Lage schnell eskalieren und somit negative Folgen verursachen kann“, sagt Tobias Federkeil, Experte für politische Risiken bei Marsh. Dass auch für die deutsche Wirtschaft wichtige Absatzmärkte gefährdet sind, haben die Proteste in Brasilien und der Türkei im Jahr 2013 verdeutlicht. Wirtschaftliche und soziale Fortschritte können den Druck auf das politische System noch erhöhen, wenn sie nicht von politischen Reformen begleitet werden. „Es ist unerlässlich, dass Unternehmen genauestens über die wichtigsten Entwicklungen in diesen Ländern informiert sind und Konzepte zum Schutz ihrer von unvorhersehbaren politischen Veränderungen und Gewalt bedrohten strategischen Interessen entwickelt haben“, so Federkeil.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Unsicheres Aprilwetter im Arabischen Frühling
Branchenrisiken in Europa stabil
Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2014
Der Kreditversicherer Coface stuft die Risiken im Einzelhandel und in der Automobilbranche in Nordamerika sowie im Dienstleistungssektor in den aufstrebenden Ländern Asiens nur noch mit „gering“ ein. Derzeit sind das allerdings die einzigen positiven Entwicklungen auf Branchenebene. In Westeuropa stabilisieren sich die Risiken zwar weitgehend, da sich die Eurozone aus der Rezession bewegt. Die Bewertung wird allerdings durch die schwache Inlandsnachfrage in den südeuropäischen Ländern beeinträchtigt. Noch keine Branche erreichte bis jetzt in Europa wieder die Risikostufe „gering“.
„Sehr hohe“ Risiken konstatiert Coface in Westeuropa weiterhin für Metall und Automobil, „hohe Risiken“ für Chemie, Bau sowie Elektronik/IT. In Nordamerika findet sich derzeit keine Branche in „sehr hoch“, „hohe“ Risiken sieht der Kreditversicherer dort auch nur in der Metallbranche. In den aufstrebenden Ländern Asiens sind Maschinenbau, Metall und Chemie mit „hoch“ eingestuft, „sehr hohe“ Risiken sieht Coface im Moment in keiner Branche dieser Region.
Ihren Risikoindikator für Branchen erstellen die Coface-Ökonomen auf Basis von Finanzdaten sowie der Zahlungserfahrungen, die der Kreditversicherer mit Unternehmen weltweit macht. Analysiert werden Veränderungen der Eckdaten von über 6.000 börsennotierten Unternehmen in Emerging Asia, in Nordamerika und der Europäischen Union (EU-15). Eingang in die Bewertung finden Umsatz, Rentabilität, Schulden, Cashflow und Zahlungsausfälle. Das Risiko wird in vier Kategorien erfasst: „gering“, „mittel“, „hoch“ und „sehr hoch“.
In Asien und Nordamerika sorgt die dynamische private Nachfrage für Verbesserungen bei den Branchenrisiken. In Nordamerika sinken die Risiken in der Automobilbranche und im Einzelhandel dank des steigenden privaten Konsums von „mittel“ auf „gering“. Bedingt durch den Aktualisierungsbedarf im Fahrzeugbestand befindet sich der Neuwagenabsatz wieder auf Vorkrisenniveau. Der Cashflow der Hersteller verbesserte sich zeitgleich über das letzte Jahr um 19 Prozent. Der Absatz im kanadischen und US-amerikanischen Einzelhandel stieg im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent. Auch im Umsatzplus von 5 Prozent bis Ende Oktober 2013 spiegelt sich der wiedererlangte Aufwärtstrend wider.
Das Kreditrisiko im Dienstleistungssektor der aufstrebenden asiatischen Länder schätzt Coface ebenfalls „gering“ ein. Umsatz und Rentabilität haben sich vor allem dank der Nachfrage nach Dienstleistungen durch Unternehmen, insbesondere hinsichtlich IT und Technik, deutlich verbessert. Die wachsende Mittelschicht in China belebt den Tourismus in der ganzen Region. Diese Entwicklung wird aufgrund der steigenden Einkommen der chinesischen Verbraucher in den nächsten Jahren anhalten.
Das neue Coface Panorama mit ausführlichem Überblick über die Branchenrisiken sowie einem Bericht zur Textilbranche in Europa gibt es auf www.coface.de.
Themen: Branchenrating | Kommentare deaktiviert für Branchenrisiken in Europa stabil
KAPITAL RATING FTT und Malte Hartwieg
Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2014
Nicht überall, wo Rating „draufsteht“, ist auch Rating „drin“, zumindest nicht im Sinne der in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union unmittelbar gültigen EU-Verordnung über Ratingagenturen. Nach dieser Verordnung von 2009 müssen sich alle Ratingagenturen bei der europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA registrieren lassen, die Bonitätsbeurteilungen in Form von Ratings veröffentlichen.
Bei der Würzburger „KAPITAL RATING FTT GMBH“ handelt es sich weder um eine registrierungspflichtige, noch um eine registrierungsfähige „Ratingagentur“ im Sinne der EU-Verordnung. Kapital Rating FTT GmbH erstellt nach eigenem Bekunden qualitative Ratings für Beteiligungsangebote. Per Definition zählen Klassifikationen von Eigenkapital aber nicht zu den Bonitätsbeurteilungen, für die eine Registrierungspflicht besteht.
Die Lücke im Gesetz wurde zwar schon im Gesetzgebungsverfahren wie auch im Finanzausschuss des Deutschen Bundestages diskutiert und kritisiert, die Forderung nach einer einheitlichen Regulierung der Ratingagenturen blieb aber ungehört. So bestehen nach wie vor keine strengen Anforderungen an Transparenz und Offenlegung sowie Vermeidung von Interessenkonflikten bei den nicht registrierungspflichtigen „Ratingagenturen“. Umso schneller geraten diese natürlich in Verdacht, wenn es Indizien auf mangelnde Unabhängigkeit gibt.
„Die Rating-Ergebnisse sind exakt auf die Anforderungen von Privatanlegern zugeschnitten. Die aus Sicht des Investors wichtigsten Eckdaten werden verständlich, übersichtlich und auf das Elementare reduziert und auf einer Doppelseite zusammengestellt“, so die Erläuterungen der Agentur KAPITAL RATING FTT GMBH auf ihrer Seite zur „Philosophie“ des Ratings.
In seinen „Top News“ von procontra online berichtet nun Robert Krüger-Kassissa von seinem dunklen Verdacht, denn das Hartwieg-Konglomerat stehe vermehrt in der Kritik und nun auch unter Beobachtung der Münchener Staatsanwaltschaft. Angesichts der Dimensionen mit den nach eigenen Angaben 2,3 Milliarden Euro von 202.000 Kunden wären die bisherigen Skandale in der Branche dann eher „Peanuts“ gewesen, so seine Worte.
Das vielfältige Unternehmensnetzwerk von Malte Hartwieg beinhalte direkte und indirekte Verflechtungen zu Vertrieben wie dima24, Krüger Sachwert oder Conqueror Sales & Marketing, zudem Initiatoren wie Euro Grundinvest, NCI, Panthera, oder Selfmade Capital. „Um einen vollständigen ‚Verwertungskreislauf‘ zu haben,“ schreibt Krüger-Kassissa, „darf in einem solchen System natürlich eine Ratingfirma nicht fehlen, folglich gehört auch die Kapital Rating FFT mit dazu.“
Themen: Beteiligungsrating, Fondsrating | Kommentare deaktiviert für KAPITAL RATING FTT und Malte Hartwieg
Julius Baer innovativ und aktiv
Von Dr. Oliver Everling | 16.Januar 2014
TELOS hat den Julius Baer Absolute Return Europe Equity Fund geratet. Der Fonds erfüllt nach Ansicht der Ratingagentur aus Wiesbaden höchste Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AAA-“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards).
Auszüge aus dem TELOS-Kommentar: „Der Julius Baer Absolute Return Europe Equity Fund ist ein innovativer, aktiv gemanagter und in Europa investierender Aktienfonds. Das primäre Ziel des Fondsmanagers besteht darin, durch das gleichzeitige Eingehen von Long- und Short-Positionen (Pair Trade) eine marktneutrale Ausrichtung zu erreichen. Dadurch soll unabhängig von der jeweiligen Marktphase ein positiver absoluter Ertrag erzielt werden. Der Fondsmanager ist bestrebt, ein Portfolio mit einem niedrigen Beta (zwischen -0.15 und +0.15) und einem hohen Alpha zu generieren. Ziel ist es, einen jährlichen Mehrreturn gegenüber dem Geldmarkt zu erzielen, wobei als Target eine absolute Performance von jährlich 8% bei einem maximalen Value at-Risk von 10% angestrebt ist.“
Bei der Betrachtung des Portfolios zeigte sich derzeit, so der Bericht der Ratingagentur weiter, ein klarer Fokus auf den zyklischen Konsumsektor. Hier sei der Fonds jeweils mit rund 23.9 % (Stand 31.10.2013) gewichtet. Es folgen mit etwas Abstand der IT-Sektor, Gesundheitswesen und Industrie. Bei Finanzwerten bleibe der Fondsmanager vorsichtig. Das Fonsmanagement sieht als Stärke des Teams / seine Stärke das Stockpicking, was sich auch per Performance-Attribution nachweisen lasse, so die Argumentation von Telos.
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Julius Baer innovativ und aktiv
Kontraindikator „Prognose vom Bankberater“
Von Dr. Oliver Everling | 15.Januar 2014
Wer an Empfehlungen von Bankberatern als Kontraindikator glaubt, muss jetzt handeln. Mit Kontraindikator kann eine Kennzahl in der Aktienanalyse dann bezeichnet werden, wenn ein negativer Parameter positiv gewertet werden muss und umgekehrt, also z.B. statt mit niedrigem Zins mit einem steigenden Zinsniveau zu rechnen ist.
Am niedrigen Zinsniveau wird sich nämlich nach Meinung der Mehrzahl der „professionellen Anlageberater in Banken und Sparkassen“ so schnell nichts ändern. Die Mehrzahl erwartet 2014 keine Anhebung des Leitzinses durch die EZB. „Und selbst auf mittelfristige Sicht rechnen nur zwölf Prozent der Berater mit einer Zinswende“, so das Ergebnis der monatlichen Marktumfrage des Fachmagazins „Der Zertifikateberater“. Auch die meisten Anbieter von strukturierten Wertpapieren prognostizieren für die kommenden Jahre keine Zinserholung (80 %).
Die Auswirkungen der langen Niedrigzinsphase seien beträchtlich, so der Bericht. Jeder dritte Berater gibt an, dass sich einige Kunden inzwischen von sämtlichen Anlagen abwenden. „Gut 70 Prozent spüren aber auch stärkere Nachfrage für Immobilien, Aktien und andere Wertpapiere.“
Mehr als 80 Prozent der Berater sehen bei den heimischen Aktien großen Zuspruch. Daneben zählen auch Standardindizes (64 %) und deutsche Nebenwerte (39%) zu den beliebtesten Anlagethemen. Aktienanlagen stellen andere Investmentideen damit zunehmend in den Schatten. Nachdem in der Finanzkrise Gold empfohlen wurde: „Kaum noch gefragt ist Gold. Das Interesse an dem Edelmetall sinkt mit 15 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Beginn der monatlichen Erhebung vor mehr als fünf Jahren.“
Der Zertifikateabsatz kann von der steigenden Aktiennachfrage derzeit aber kaum profitieren, berichtet das Fachmagazin. „Zum Jahreswechsel verlief das Geschäft für viele Emittenten enttäuschend. Ihr Stimmungsindex rutscht mit 47,7 Zählern erstmals seit April 2013 wieder unter die 50er-Marke, die den Wendepunkt zwischen überwiegend positiver und überwiegend negativer Bewertung anzeigt. Bei den Beratern überwiegen aber weiterhin die positiven Einschätzungen. Ihr Index bleibt nahezu unverändert bei 52,2 Punkten.“
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Kontraindikator „Prognose vom Bankberater“
Verschmelzungen öffentlicher Versicherer unwahrscheinlich
Von Dr. Oliver Everling | 14.Januar 2014
Fitch Ratings sieht zwar den Druck zur Konsolidierung innerhalb der Gruppe der sehr zahlreichen öffentlichen Versicherer beständig zunehmen, die Aussicht auf Fusionen jedoch durch die Eigentumsverhältnissen eingeschränkt.
Aufgrund der öffentlichen Eigentümerschaft glaubt Fitch, dass eine Fusion in der Rechtsform einer Aktiengesellschaft unwahrscheinlich sein wird, in erster Linie weil Politiker Arbeitsplatzverluste in Folge einer Fusion in ihrer eigenen Region nicht hinnehmen wollen. Eine öffentliche Körperschaft würde unter öffentlicher Aufsicht verbleiben, während eine Aktiengesellschaft zum Verkauf stehen könnte, in dessen Folge es zu Standortschließungen kommen könnte.
Auch sind erzielbare Synergien aus Fusionen im öffentlichen Versicherungssektor eher geringer als in anderen Fällen, weil die einzelnen Versicherer über festgelegte, sich nicht überschneidende Geschäftsgebiete verfügen.
Fitch geht davon aus, dass die Widerstandskraft öffentlicher Lebensversicherer gegen langanhaltend niedrige Zinsen wegen der begrenzten Ergebnisdiversifikation unterdurchschnittlich ist. Ferner hatten die öffentlichen Lebensversicherer ein geringfügig niedrigeres Niveau an Rückstellungen für Beitragrückerstattungen (RfB) im Vergleich zum deutschen Lebensversicherungsmarkt per Jahresende 2012 ausgewiesen, berichtet Fitch.
Aufgrund des geringen Anteils an Berufsunfähigkeits- und fondsgebundenes Lebens- & Pensionsversicherungsgeschäfts in den Büchern der öffentlichen Lebensversicherer glaubt Fitch, dass die Kapitalanforderungen nach Einführung von Solvency II mit hoher Wahrscheinlichkeit eine Herausforderung für die öffentlichen Lebensversicherer darstellen werden.
Die öffentlichen Schaden-/Unfallversicherer verzeichneten eine starke versicherungstechnische Ertragslage in den vergangenen Jahren und erzielten trotz des hohen Marktanteils in der Wohngebäudeversicherung eine durchschnittliche Netto-Schaden/Kostenquote von 96,2% in den Jahren 2008 – 2012, während der Markt mit 97,1% etwas schlechter lag. Allerdings werden die öffentlichen Schaden-/Unfallversicherer für das vergangene Jahr wegen der großen Hagel-Hochwasserschäden wahrscheinlich eine schlechtere Netto-Schaden/Kostenquote als der Markt berichten.
Der Bericht „German Public-Sector Insurers: Market Pressure for Consolidation Grows, but Ownership Restricts Merger Potential” steht auf www.fitchratings.com zum Abruf bereit.
Themen: Versicherungsrating | Kommentare deaktiviert für Verschmelzungen öffentlicher Versicherer unwahrscheinlich
Konjunktur- und Finanzmarktausblick 2014
Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2014
Keinem einfachen Thema widmet sich Chefvolkswirt Dr. Michael Heise von der Group Public Policy & Economic Research der Allianz SE auf der Jahresauftaktveranstaltung im eff European Finance Forum e.V. in Frankfurt am Main: dem Konjunktur- und Finanzmarktausblick 2014.
„Der Ausblick ist heute viel besser als Anfang 2013. Wir haben eine sehr positive Entwicklung gesehen.“ Heise glaubt, dass insbesondere auch die positiven Signale von den Finanzmärkten zur Belebung beitrugen. „Die Rezession ist überwunden, aber die Staatsschuldenkrise ist noch da“, fügt Heise seinem Optimismus gleich auch eine kritische Bemerkung hinzu.
Die konjunkturelle Temperatur sei in den USA jedenfalls viel besser als das derzeitige Wetter dort. Niedrige Energie- und Lohnstückkosten seien.wichtige Wettbewerbsvorteile für die USA. „Ab Februar wird wieder über die Schuldenkrise diskutiert. Die Republikaner haben aber erkannt, dass sie sich damit selbst schaden.“
Abenomics in Japan greifen, glaubt Heise. Die Wirtschaft sei aus der Deflation herausgekommen. Der private Verbrauch sei angesprungen. Allerdings sei von Reformen nicht viel zu sehen. Daher könne es sich in Japan auch um ein Strohfeuer handeln.
Bei den Schwellenländern sieht Heise ein geringeres Tempo im Konvervenzprozess. Der Aufholprozess sei zwar störanfällig. Sicher sei aber, dass die Schwellenländer weiterhin schneller wachsen als die Industrieländer.
Die Stimmungsindikatoren wiesen nach der berühmten Rede von Draghi gleichermaßen in Europa nach oben. Sogar einige Krisenländer werden wieder in die schwarzen Zahlen kommen. Ein Problemfall bleibe Frankreich, über das zwar schon eine große Debatte geführt wurde, die sich nicht wirklich in den letzten Jahren zeigte. Neuerdings sieht Heise aber Zeichen, dass Frankreich hinterherhinkt: „Kein Absturz, aber Wachstumsschwäche.“
Deutschland signalisiere mit seinen Indikatoren zwar keine überschäumende, aber eine positive Entwicklung. Der Wachstumskurs sei zurück. Auch würden wieder Wohnungen gebaut, was ein sehr wichtiger Faktor sei. „Es ist für mich ein großes Rätsel, dass alle Deutschland loben, aber es wird nicht investiert.“ Hier sieht Heise eine wichtige Rolle der Politik. Die Bedingungen für private Investitionen seien zu verbessern, insbesondere durch steuerliche Maßnahmen.
Themen: Länderrating | Kommentare deaktiviert für Konjunktur- und Finanzmarktausblick 2014
Global Private Rating Company „Standard Rating“ Ltd. ohne Registrierung
Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2014
Am 10. Januar 2014 hat die Beschwerdekammer der Europäischen Aufsichtsbehörden ihre Entscheidung über eine Beschwerde der Beschwerdeführerin, Global Private Rating Company „Standard Rating“ Ltd. veröffentlicht. Die Agentur hatte Beschwerde gegen die Weigerung der Europäischen Wertpapieraufsichtsbehörde (ESMA) eingelegt, die Ratingagentur gemäß euch-Verordnung über Ratingagenturen zu registrieren.
Dies ist die erste Beschwerde gegen eine Entscheidung durch die ESMA über die Ablehnung eines Antrags zur Registrierung als Ratingagentur. Die auf der Website der Ratingagentur behauptete Registrierung in Großbritannien bezieht sich nicht auf ihre Registrierung durch die in der gesamten EU dafür zuständige Wertpapieraufsichtsbehörde ESMA.
Die Beschwerdekammer hat der Mitteilung nach einstimmig beschlossen, dass das Rechtsmittel zurückzuweisen ist, und dass eine Ablehnung des Beschlusses der ESMA bestätigt werden sollte. Sie erklärte, dass sie den Punkt der Beschwerdeführerin berücksichtigt habe, dass die Registrierung einer Ratingagentur von der ESMA ein neues Verfahren ist. Auch sei zuzugestehen, dass das Verfahren sich seiner Gesamtheit noch weiter entwickeln werde.
Dennoch liege die Beweislast auf dem Bewerber, die ESMA zu überzeugen, dass die entsprechenden Anforderungen erfüllt seien. Die Anwendung der Regeln und deren Inhalt müsse sehr klar sein, und es sei nicht Verantwortung der ESMA, die Beseitigung von Mängeln herbeizuführen. Die Ablehnung wird insbesondere auch mit der hohen Bedeutung der Ratingagenturen für das Finanzsystem begründet.
Themen: Nachrichten | Kommentare deaktiviert für Global Private Rating Company „Standard Rating“ Ltd. ohne Registrierung
Gläubigerfreundliche Anleihebedingungen
Von Dr. Oliver Everling | 13.Januar 2014
Die Anleihen von Hörmann Finance, PORR II und Sympatex überzeugen die URA Rating Agentur mit gläubigerfreundlichen Anleihebedingungen. Dies geht aus dem URA Investor Service hervor, dem Monitoring von Mittelstandsanleihen durch die URA Rating Agentur in München.
Alle Firmen seien reine Holdinggesellschaften (Anleihegläubiger damit strukturell nachrangig gegenüber den auch unbesicherten Gläubigern der Tochtergesellschaften). V.a. Hörmann und PORR machen nach Feststellung der URA Rating Agentur nur vage Aussagen zur geplanten Mittelverwendung der Anleihe.
„Nach Berücksichtigung neuer Zwischen- und Geschäftsberichte sind auf der Website www.ura.de, Rubrik Investor Service, aktualisierte Monitoring Reports als URA Emissions Check abrufbar. Neu aktualisiert wurden,“ schreibt die Agentur, „meistens wegen neuer Zwischenberichte zum 3. Quartal 2013 (30.9.), folgende 21 Anleihen: 3W Power, Air Berlin I+II+III, ALNO, Bastei Lübbe, Constantin Medien, Dürr, Joh. Friedr. Behrens, MIFA, Nabaltec, paragon, Peine, RENÉ LEZARD, S&T, S.A.G. Solarstrom I+II, Scholz, Seidensticker, Singulus und Travel24.com.“
Die Anleihen von FFK Environment und getgoods.de werden nach ihren Insolvenzanträgen von URA nicht mehr beobachtet. Die Anleihe von hkw (erhebliches Informationsdefizit im Zusammenhang mit der um 4 Wochen verschobenen Zinszahlung) ist zur Zeit „nonrated“ (n.r.).
Themen: Anleiherating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Gläubigerfreundliche Anleihebedingungen