DSGV macht Ratings der Gruppe und Institute transparent
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2009
„Tue Gutes und rede darüber“ – dieser bewährten Maxime folgt die Veröffentlichung des Buches „Das Rating der Sparkassen-Finanzgruppe und ihrer Institute“ im Deutschen Sparkassenverlag (ISBN 978-3-09-305133-9, www.sparkassenverlag.de). Während bei manchen Instituten außerhalb des Sparkassensektors die Ratings nur noch verstohlen in den Tiefen ihrer Websites oder gar nicht mehr als Gegenstand ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu finden sind, brauchen sich die Sparkassen mit ihren Top-Ratings nicht zu verstecken. Folgerichtig also, wenn sich Dr. Thomas Keidel, Direktor und Leiter der Abteilung Financial Market Relations im DSGV, sowie Barbara Schwab, Inhaberin der BS Advisory & PR Services, zusammentun, um ein Buch zu diesem Thema herauszugeben.
Es handelt sich um das erste derartige Werk in deutscher Sprache. Keine andere Bankengruppe hat es bisher „gewagt“, aus der passiven Rolle des Beurteilten herauszutreten und aktiv mit ihren guten Noten auch in Form einer ausführlichen Buchpublikation zu werben und damit das Wissen um die Beweggründe für die Durchführung von Ratingprozessen, die Verfahrensweisen, die zur Anwendung kommenden Systeme und Kriteriologien der Öffentlichkeit vorzustellen. Das Buch von Keidel und Schwab eröffnet den Blick auf Interna des Ratingprozesses im DSGV, das Rating als Element der Finanz- und Kapitalmarktkommunikation der Sparkassen-Finanzgruppe, den Nutzen der Ratings für Sparkassen bei der Begleitung mittelständischer Unternehmen in das Ausland bis hin zum Rating Advisory als Dienstleistungsangebot für Institute der Sparkassen-Finanzgruppe.
Die Stadtsparkasse Düsseldorf, die Sparkasse Aachen, die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee wie auch Autoren aus anderen Häusern der Institutsgruppe geben Einsichten preis in die Beweggründe und Entscheidung für das individuelle Rating des Instituts, die Vorbereitung des Ratingverfahrens, die Relation von Aufwand und Ertrag bis hin zu den Konsequenzen für das Risikomanagement. Das Verbundrating wie auch das Floor-Rating der Bankengruppe werden ausführlich argumentiert und nachvollziehbar gemacht.
Wenn ein typischer deutscher Mittelständler nach einer IHK Umfrage aus dem Jahre 2007 im Durchschnitt auf 16 Auslandsmärkten aktiv ist, kann es nicht egal sein, mit welchem Standing die örtliche Sparkasse ihren Kunden auch international zu begleiten vermag. Nur diejenigen Sparkassen, die mit Ratings über international akzeptierte „Visitenkarten“ ihrer Finanzkraft verfügen, verschaffen auch ihrem Kunden einen positiven Imageeffekt für Geschäftsverbindungen ins Ausland. So öffnen beispielsweise Christoph Holzem und Klaus Bleibaum in ihrem Artikel jedem Leser die Augen dafür, wie vielfältig die Nutzenaspekte des Ratings der Sparkassen-Finanzgruppe für ihre Firmenkunden sein können.
Gerade beim Bankenrating haben sich die Analysten der US-Ratingagenturen selten der Mühe unterzogen, ihre Ratingberichte auch in deutscher oder sogar in – für jeden kaufmännisch vorgebildeten Leser – verständlicher Sprache zu schreiben. So ist es das Verdienst der Autoren, hier auf hohem fachlichem Niveau für geradezu unterhaltsame Abhilfe gesorgt zu haben.
Für die meisten der fast 2.000 zugelassenen Kreditinstitute in Deutschland dürfte das Buch von Keidel und Schwab interessant sein, da es gerade nicht nur auf die Sondersituationen bei den wenigen Großbanken eingeht, sondern auch die Verhältnisse bei kleineren und mittleren Instituten berücksichtigt. Die wichtigste Zielgruppe dürften Verlag und Herausgeber aber in der eigenen Sparkassenorganisation sehen, wo es teils noch am Detailverständnis für die Unterschiede zwischen Verbundrating und Floor-Rating oder an der Einsicht fehlen mag, warum sich auch eine Sparkasse auf dem Lande an internationalen Maßstäben messen lassen sollte.
Für die verbundinterne Zielgruppe spricht auch der Autorenkreis, der ausnahmslos bei der Sparkassen-Finanzgruppe, sei es beim Verband, den Landesbanken oder den Sparkassen, unter Vertrag steht. Mit einem solchen Autorenkreis kann man intern „punkten“, für Leser jenseits der Sparkassenorganisation bleibt ein Beigeschmack, ähnlich einer Imagebroschüre. Dass die Herausgeber nicht den Mut fanden, auch Referenzen außerhalb der Zensurhoheit des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands einzuholen, muss erstaunen. Es wird doch gerade angestrebt, Transparenz zu beweisen, wie DSGV-Präsident Heinrich Haasis in seinem Vorwort schreibt.
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Mehr Aufsicht oder mehr Eigenverantwortung?
Von Dr. Oliver Everling | 14.Februar 2009
Während die Rufe der Politik nach mehr Regulierung angesichts der Lücken im Risikomanagement vieler Banken immer lauter werden, gibt es auch zahlreiche Stimmen aus der Wirtschaft, die einen anderen Weg ein schlagen: Sie fordern eine Optimierung des internen Risikomanagements statt mehr Bürokratie – schließlich gibt es bereits eine Vielzahl an Regelungen und Prinzipien.
Auf dem Seminar „Aufsichtsrecht & Risikosteuerung“ am 9. bis 10. März 2009 in München erfahren die Teilnehmer, welche aufsichtsrechtlichen Rahmenbedingungen es gibt und wie Risiken durch ein optimiertes Controlling erfasst und gesteuert werden können. Selbstverständlich wird dabei auch auf aktuelle aufsichtsrechtliche Diskussionen und die Ergebnisse des Weltfinanzgipfels eingegangen.
Im Rahmen von Praxisberichten berichten EUROHYPO und Xchanging Transaction Bank über den Umgang mit Zins-, Marktpreis- und Liquiditätsrisiken, operationalen Risiken sowie mit dem Thema Outsourcing. Die Veranstaltung bietet zudem die Möglichkeit zur Diskussion und intensivem Erfahrungsaustausch mit den Referenten und den anderen Teilnehmern – das Risikomanagement der Teilnehmer wird davon profitieren. Weitere Infos unter www.as-rimc.de unter der Rubrik „Veröffentlichungen“.
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Feri EuroRating Services verschenkt nichts
Von Dr. Oliver Everling | 13.Februar 2009
Die Berliner POLIS Immobilien AG (ISIN: DE0006913304) hat im Geschäftsjahr 2008 zwar operativ erfolgreich gewirtschaftet und gute Ergebnisse beim Verkauf von Objekten erzielt, dennoch ihre Ergebnisprognose verfehlt, berichtet die Gesellschaft.
Nach vorläufigen Zahlen hat der Spezialist für Büroimmobilien die Mieterträge um rund 53 Prozent auf rund 15 Mio. Euro gesteigert (Vorjahr: 9,8 Mio. Euro). Das Ergebnis aus laufender Immobilienbewirtschaftung legte 2008 ebenfalls um rund 49 Prozent zu auf rund 12,7 Mio. Euro (Vorjahr: 8,5 Mio. Euro). Diese positive Entwicklung spiegele sich jedoch nicht im Ergebnis der Neubewertung von Immobilien durch die Feri EuroRating Services AG wider, das mit rund 1,9 Mio. Euro negativ war. POLIS war davon ausgegangen, dass sich die Modernisierungsaufwendungen und Vermietungserfolge in Bewertungsgewinnen in Höhe von rund sieben Mio. Euro niederschlagen.
Für 2008 hatte die Immobilien-Gesellschaft ein Ergebnis vor Steuern (EBT) von neun bis elf Mio. Euro prognostiziert. Dabei war POLIS unter anderem von zwei Faktoren ausgegangen: einem geplanten Portfolioausbau auf 350 Mio. Euro und einem Ergebnis aus Neubewertung und Verkauf von Objekten in Höhe von rund sieben Mio. Euro. Tatsächlich beläuft sich das EBT auf voraussichtlich rund 1,2 Mio. Euro. Gründe hierfür sind zum einen der bewusst verlangsamte Portfolioausbau (aktuell: rund 278 Mio. Euro) aufgrund der Entwicklungen im Kredit- und Kapitalmarkt und die damit verbundenen um rund zwei Mio. Euro geringeren Mieterträge. Zum anderen schlug das Ergebnis aus der Neubewertung von Immobilien und Zinsderivaten wesentlich zu Buche. Die Abschreibung auf Zinsderivate in Höhe von rund 2,5 Mio. Euro beruht auf dem starken Zinsverfall zum Jahresende. Dies wirkt sich auch auf den HGB-Abschluss der Gesellschaft aus, der Grundlage für eine Ausschüttung und deren Bemessung ist. Für 2008 hatte POLIS die Zahlung einer Dividende in Aussicht gestellt, die nun aufgrund des nach HGB negativen Ergebnisses entfällt.
POLIS sei es im Berichtszeitraum gelungen, schreibt die Gesellschaft, beim Verkauf von zwei Anlageobjekten Wertsteigerungen zu realisieren und ihr Geschäftsmodell zu bestätigen. Bei einem Erlös von insgesamt rund 35,4 Mio. Euro erzielten die Immobilien-Spezialisten einen Gewinn von 2,4 Mio. Euro. Im Rahmen ihres Finanzmanagements hat die Immobiliengesellschaft die durchschnittliche Laufzeit ihrer Fremdfinanzierung auf 4,8 Jahre verlängert. Mit einer Eigenkapitalquote von 49 Prozent zum 31. Dezember 2008 ist POLIS weiterhin solide finanziert und verfügt zudem über ausreichend Spielraum für die Aufnahme von Fremdkapital zu attraktiven Konditionen.
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Wie profitabel ist Ihr Kreditgeschäft?
Von Dr. Oliver Everling | 13.Februar 2009
„Wie profitabel ist Ihr Kreditgeschäft?“ – so lautet das Thema der Fachkonferenz „Kreditgeschäft“, die parallel mit 3 weiteren Konferenzen im Rahmen des Bankenkongresses Kurs 2009 am 1. und 2. April 2009 in Wien stattfindet. Ein gemeinsames Plenum mit bekannten Persönlichkeiten der österreichischen Bankenlandschaft eröffnet die Kurs 2009. Diskutiert wird über das Versagen der Kontrollen, das Fehlen der Kompetenzen und die Erkenntnisse, welche die Branche gezwungener Maßen aus den aktuellen Ereignissen ziehen muss.
Dr. Alexander Suyter, Inhaber Risk & Management Consultancy in München (www.AS-RiMC.de), der neben seinem Fachvortrag auch dieses Jahr Vorsitzender und Moderator der Tagung „Kreditgeschäft“ ist, sagt hierzu: „Die andauernde Finanz-, Wirtschafts- und Vertrauenskrise macht die Themen der Kurs 2009 hochaktuell, greifen die in Wien referierenden Experten doch Themen der internen Banksteuerung, des Risikomanagements und neuer regulatorischer Entwicklungen auf. All dies steht vor dem Hintergrund einer sich erheblich verändernden Weltwirtschafts- und Finanzordnung bei gleichzeitiger Diskussion über grundlegende Werte wie etwa Good Governance.“
Im Bereich des Kredit- und Kreditersatzgeschäftes dreht sich mehr denn je alles um die Thematik der Liquidität. Der richtige „Liqui-Spread“ – nach dem fieberhaft gesucht wird – die Grenzen von Stresstests, die nachhaltige Bewertung von Modell- und Metarisiken werden neben den Thematiken der neuen EU Kapitaladäquanzregelung und dem offensichtlichen Ende der Fremdwährungskredite von unterschiedlichen Blickwinkeln erörtert und diskutiert.
Die optimale Ergänzung bieten die Perspektiven einer Ratingagenur als „lessons learned“. Auch das vielfach als abgenutzt geltende Prinzip „know your customer“ wird revitalisiert und den Anforderungen der heutigen Zeit entsprechend neu interpretiert: Was der Kunde von heute will – und was nicht – ist ein markanter Knackpunkt im Retailgeschäft, genauso wie auch die klage- und anfechtungsfeste Gestaltung von Kreditverträgen. Experten aus dem Bereich Rating, Kundenbetreuung und Recht geben Ihr Know-how weiter.
Nähere Details zum Programm erhalten Sie bei Nikolett Kaderschabek-Gosztola, Conference Manager, IIR Österreich GmbH, Linke Wienzeile 234, A-1150 Wien, Telefon +43 (1) 891 59 – 612 Fax +43 (1) 891 59-600, mailto: nikolett.kaderschabek-gosztola@iir.at.
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Verschleierungen, Sammelklagen und Insiderhandel bei HRE
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 12.Februar 2009
Um die Krise bei der HRE in all seinen Facetten zu verstehen, lohnt ein kleiner Rückblick in die Vergangenheit. Mit der Übernahme der Depfa Bank PLC am 23. Juli 2007 ging der Fokus der HRE als Spezialfinanzierer in der gewerblichen Immobilienfinanzierung verloren. Mit der Übernahme änderten sich nicht nur die Geschäftsmodelle beider Banken, sondern und deren Risikogehalt, diese sind in der Staats- und Immobilienfinanzierung recht unterschiedlich. Bereits zu dieser Zeit hat sich niemand daran gestört, dass sich die Bilanz der HRE infolge der Depfa-Übernahme von 162 Mrd. auf 400 Mrd. Euro mehr als verdoppelt hat. Doch das Risikoexposure der HRE hat sich bereits mit der Abspaltung von der Hypo-Vereinsbank im Jahr 2003 erhöht. Gemäß den Zwischenberichten stiegen die Risikoaktiva von 54 Mrd. Euro im Q3 2003 auf 96 Mrd. Euro im Q3 2008, während sich die Eigenmittel im gleichen Zeitraum nur von 6,2 auf 9,3 Mrd. Euro erhöht haben.
Im April 2007 bestand das Funding der Depfa noch je zur Hälfte aus kurzfristigen und langfristigen Forderungsmitteln. Dabei strebte die Depfa an, stets 75% über langfristige und/oder besicherte Verbindlichkeiten zu refinanzieren. Bei der HRE (gewerbliche Immobilienfinanzierung) belief sich der Anteil der langfristigen Verbindlichkeiten bei 68%), während das Kreditportfolio laufzeitenkongruent refinanziert werden sollte. Diese Struktur lief aber bereits im Jahresverlauf 2007 aus dem Ruder, als das Volumen der Interbankenkredite von 24,6 Mrd. in 2006 auf 111,2 Mrd. in 2007/+352% gestiegen war. Zugleich haben sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten von knapp 25 Mrd. Euro im Jahr 2006 auf 111 Mrd. Euro in 2007 erhöht, 75 Mrd. davon mit einer Laufzeit von bis 3 Monaten. Bis zum dritten Quartal 2008 kletterten die Verbindlichkeiten auf 393 Mrd. Euro. Dabei fällt vor allem der hohe Anteil der kurzfristigen Refinanzierung in Höhe von 45 Mrd. Euro auf. Bereits zu diesem Zeitpunkt wurde deutlich, dass die HRE den Interbankenmarkt und andere kurzfristige, unbesicherte Refinanzierungsmöglichkeiten, wie insbesondere Einlagen von US-amerikanischen Geldmarktfonds, in signifikantem Maße genutzt hat. Zwar verfügte die HRE auch über Repo-Geschäfte (70 Mrd.), die Inanspruchnahme dieser Finanzierungslinie wurde aber wegen der höheren Haircut-Anforderungen schwieriger. Daher konnte nicht überraschen, dass sich die HRE am 29. September 2008 dazu genötigt sah, sich eine umfangreiche Finanzierungslinie zu sichern.
Laut Vorstandsvorsitzendem Georg Funke sollte deren Umfang den Refinanzierungsbedarf der Gruppe auf absehbare Zeit abdecken. Trotz dieser Bekundungen hat am 29. September Bo Heide-Ottosen, Mitglied des Vorstands der HRE Holding AG und Director des Boards der DEPFA Bank Plc in Dublin seine Mandat mit sofortiger Wirkung niedergelegt. Ottosen war zuständig für das Long-Term Funding und Treasury der DEPFA. Auch Paul Leatherdale, Director des Boards der DEPFA Bank Plc verließ die Gruppe mit sofortiger Wirkung. Wenn also der Refinanzierungsbedarf zu diesem Zeitpunkt noch gesichert war, warum denn diese Rücktritte? Sind diese möglicherweise auf die Prüfberichte der BaFin zurückzuführen, die zwischen März und August 2008 beim Bundesfinanzministerium eingegangen sind und von deren Erscheinen der Finanzminister Steinbrück nichts gewusst haben will?
Bedenklich stimmt auch, dass just ein Monat (11.04.2008) nach Eingang des ersten negativen Prüfberichtes der Bafin auf den Cayman Islands die HRE Investment Holding L.P. von J. Christopher Flowers gegründet wurde, zum Zweck des Erwerbs von 24,9 % der Aktien. Da bereits die Staatsanwaltschaft überprüft, ob am 15. Januar 2008 Insidergeschäfte stattgefunden haben, würde es nicht verwundern, wenn Flowers nur abwartet, ob die bisher eingegangenen Sammelklagen vor Gericht gewinnen, damit er weniger Rechtsstreitkosten bezahlen muss, und so einen erheblicheren Profit aus der Sache schlagen könnte (J.C. Flowers & Co. LLC berät eine Investorengruppe, die sich vor allem aus Pensionsfonds, Stiftungen, Staatsfonds und Finanzinstitutionen zusammensetzt, darunter auch zahlreiche deutsche Investoren. Diese Investorengruppe hält aktuell 17 % an der HRE. Ferner werden davon unabhängig 6,7 % an der HRE von Fonds gehalten, die von Grove International Partners LLP beraten werden).
In diesem Kontext ist darauf hinzuweisen, dass am 13. Januar 2009 eine Sammelklage am Münchner Gericht über insgesamt 5 Mio. Euro eingegangen ist, weil die HRE Group noch 2007 beteuert hatte, nicht in der Finanzkrise zu stecken und am 15. Januar 2008 die Abschreibung der CDO´s einräumen musste. Mit dieser Warnung wurde der Kursverfall der Aktie eingeläutet. Jeder Aktionär, der zwischen 02. August 2007 und 28. September 2008 Aktien der HRE Group gekauft hatte, kann bis einschließlich 28. September 2009 eine Klage einreichen, da bis zu dem Zeitpunkt die Verjährungsfrist, aufgrund der Tatsache, dass am 29. September 2008 die HRE Group die existenzielle Liquiditätskrise bei der DEPFA einräumen musste, noch gilt, und so Schadensersatzansprüche nach dem Wertpapierhandelsgesetz gegen die HRE Group geltend machen.
Laut diversen Zeitungsberichten prüft die Münchner Staatsanwaltschaft seit Februar 2008 auch den Verdacht auf verbotene Insider-Geschäfte. Denn vor der Gewinnwarnung am 15. Januar 2008 sollen hochrangige HRE-Manager im großen Stil Aktien verkauft haben. Damals hatte die Aktie der HRE innerhalb weniger Stunden ein Drittel an Wert verloren, nachdem das Institut völlig überraschend dreistellige Millionenabschreibungen angekündigt hatte. Der Konzern habe bis dahin jede nennenswerte Betroffenheit von der Finanzmarktkrise dementiert und stattdessen betont, gestärkt aus den aktuellen Verwerfungen des Finanzmarktes hervorzugehen. Parallel zu der Überprüfung wegen Insiderhandels untersucht die Anklagebehörde auch, ob die Führung des Konzerns die Lage auch später bewusst unrichtig dargestellt und ihre Vermögensbetreuungspflicht verletzt hat.
Bislang hat die HRE staatliche Garantien und Bürgschaften von über 100 Mrd. Euro erhalten. Bevor die Bundesbank der HRE weitere Liquiditätslinien zur Verfügung stellt, sollte die Bundesregierung auf eine größere Transparenz bei der HRE drängen, wenn die Bank infolge der Finanzkrise keine Mittel am Geld- und Kapitalmarkt aufnehmen kann. Auch sollte der Bund und die HRE darüber Auskunft geben, wie die geplante Zweckgesellschaft ausgestaltet werden soll, die als Besicherung für die Kreditlinien dienen soll und in der vor allem Staatskredite wie auch die Tochterbeteiligungen eingebracht werden. Ungeachtet dessen sollte der Bund unverzüglich darüber entscheiden, ob die HRE komplett verstaatlicht werden oder ob der Bund nur eine Kontrollmehrheit beanspruchen möchte.
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HRE-Pfandbrief-Rating droht Absturz
Von Karl-Heinz Goedeckemeyer | 12.Februar 2009
HRE in der Zwickmühle: Am Mittwoch stufte Moody�??s die Covered Bonds der irischen Depfa ACS Bank auf „Aa2�?? herab mit einem „Review for Possible Downgrade�??. Weiteres Ungemach droht der Hypo Real Estate, wenn man die Zwischentöne der Analysten richtig interpretiert. Zwar liegen die Hypothekenpfandbriefe der HRE derzeit noch bei „Aa3�??, die öffentlichen Pfandbriefe derselben und der Depfa Pfandbriefbank bei „Aaa�??. Um das Rating der beiden öffentlichen Pfandbriefe jedoch aufrecht zu erhalten, hat die Agentur der Bankengruppe ein nachhaltiges Bußopfer auferlegt. So soll die HRE die Überdeckung auf barwertige 8 % erhöhen und bei der Depfa Pfandbriefbank auf 10,5 %. Zum Ende des letzten Quartals lagen diese mit 7,1 % bzw. 9,6 % etwas darunter, heißt es. Beide Bankentöchter hätten dreißig Tage Zeit dafür, ansonsten fährt das „Aaa�?? zur Hölle, heißt es. Zusammengerechnet müsste die einzuschießende Deckung zwischen 800 und 900 Mio. EUR liegen.
Die große Frage sei nun, ob eine Bank, die sich wie die Hypo Real Estate in einer Liquiditätskrise befinde, mit der vorhandenen Liquidität diese Deckung kaufen soll oder darf. Immerhin wurde der SoFFin-Garantierahmen nochmals um 10 Mrd. Euro aufgestockt, was dafür spreche, dass die Bank beabsichtige, eine reine Pfandbriefbank zu werden. Dazu müssten die Sicherheiten der Pfandbriefbesitzer aber gestärkt werden. Bei der derzeitigen Liquiditätssituation spreche aber wenig dafür, dass die HRE die SoFFIn-Hilfe für den Kauf öffentlicher Deckungswerte verwenden wird. Was wäre erreicht, wenn die HRE Refinanzierungsgarantien vom SoFFin erhält und die erhaltene Liquidität in Deckungswerten, z. B. staatsgarantierte Anleihen anlegt? Hier muss die Bank eine gute Balance zwischen den Interessen der Pfandbriefgläubiger und unbesicherten Gläubiger finden. Auch der neue Ratingansatz von S&P werde wohl dazu führen, dass die „BBB�??-geratete Bankengruppe zukünftig Covered Bond Ratings zwischen „AA�?? und „A+�?? in Kauf nehmen müsse. Damit sei ein einheitliches „Triple-A�??-Rating ohnehin nicht mehr erzielbar. Vielleicht sei es im Sinne aller Gläubiger daher besser, auf den Deckungseinschuss zu verzichten.
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Neues Kommunales Finanzmanagement und Rechungswesen
Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2009
Die Bundesrepublik Deutschland nutzt bis dato für sein Haushalts- und Rechnungswesen die so genannte Kameralistik. Da bei diesem System lediglich die Einnahmen und Ausgaben betrachtet werden, nicht aber die Erträge und Aufwendungen, wird Misswirtschaft dadurch kaum deutlich. Auf der Basis von Prognosen werden Planrechnungen erstellt. Soll- und Ist-Daten werden darin verglichen. Mittels dieser Rechnungen wird der Haushaltsplan des Bundes aufgestellt. Der heutige Bundeshaushalt umfasst rund 5.500 Ausgabetitel, wobei die 4.000 kleinsten Titel nur etwa 3,7 Prozent des Haushaltsvolumens ausmachen. Sie sind also haushaltspolitisch nicht relevant. Was politisch oder fachlich mit den Mitteln erreicht werden soll, bleibt unklar.
Die Kameralistik hat also Schwächen: Der Verbrauch wichtiger Ressourcen wird nur unvollständig erfasst. So verlieren beispielsweise Straßen durch Abnutzung jährlich an Wert. Ebenso wenig wie die Abnutzung von Sachvermögen werden die enormen Pensionslasten eingerechnet. Auf diese Weise gibt es keine zuverlässigen Daten über das Vermögen bzw. die Verschuldung des Bundes. Die jährliche Aufstellung des Haushaltsplans ist ein langwieriges und oft unergiebiges Verhandlungsverfahren von der Arbeits- bis zur Chefebene. Dieser „Bottom-Up-Ansatz“ macht es schwierig, haushaltspolitische Ziele zu verfolgen. Mit einer „Top-Down-Planung“ dagegen lassen sich vereinbarte Ziele vorab definieren und exakt und effektiv ansteuern.
Die Doppik überträgt sozusagen das kaufmännische Rechnungswesen der Privatwirtschaft auf die öffentlichen Haushalte. Sie umfasst die Ergebnis-, Vermögens- und Finanzrechnung. Statt der Ausgaben und Einnahmen stehen Aufwand und Ertrag im Mittelpunkt. In aller Regel wird auch eine Kosten- und Leistungsrechnung implementiert. Auf Basis der doppischen Daten wird üblicherweise ein Produkthaushalt aufgestellt, aber auch ein Titelhaushalt ist grundsätzlich weiterhin möglich. Um das Nettovermögen zu errechnen, werden alle öffentlichen Vermögenswerte wie etwa Gebäude, Brücken, Straßen, Wege und Plätze, Beteiligungen an öffentlichen Unternehmen etc. erfasst und bewertet. Gleichzeitig werden die Schulden und langfristigen Verbindlichkeiten, etwa für Pensionsrückstellungen für Beschäftigte und andere Sonderposten erfasst.
Das Bundesministerium für Finanzen sperrt sich jedoch gegen mehr Transparenz. Am 1. Oktober 2006 war die „Projektgruppe Modernisierung des Haushalts- und Rechnungswesens“ (MHR) ins Leben gerufen worden. Zwar sei eine Ressourcen- und Ergebnisorientierung durchaus wünschenswert. Aber der komplette Wechsel vom kameralen auf ein doppisches System würde große technische, organisatorische und finanzielle Risiken mit sich bringen, so das Fazit. Zudem weise der Bundeshaushalt eine stark von Transfer- und Zinsausgaben geprägte Struktur auf, bei der eine Umstellung von einem kameralen auf ein doppisches Rechnungswesen deutlich geringere positive Effekte bewirkt als etwa bei Landes- oder Kommunalhaushalten. Wichtig ist für den Bundeshaushalt im Übrigen nach wie vor die Steuerung der Nettokreditaufnahme und daher die unmittelbare Steuerung der Zahlungsströme. Deshalb soll auf Bundesebene das kamerale System in seinen Grundzügen erhalten und gleichzeitig um die Reform-Komponenten zur Ressourcenverbrauchserfassung und zur Ergebnisorientierung erweitert werden. Bei diesem Modell spricht man von der „Modernen (erweiterten) Kameralistik“. Derzeit wird an einem Feinkonzept gearbeitet.
Die meisten Kommunen stellen unterdessen bereits auf das neue Haushalts- und Rechnungswesen um. Gerade zur rechten Zeit erscheint daher das Buch von Prof. Dr. Falko Schuster von der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen mit Basiswissen zu NKF und NKR: „Neues Kommunales Finanzmanagement und Rechnungswesen“ im Oldenbourg Wissenschaftsverlag (ISBN 978-3-486-58437-0, www.oldenbourg.de).
Das Buch vermittelt die für das Verständnis des NKF notwendigen Grundbegriffe, stellt den neuen Haushaltsausgleich, das Drei-Komponenten-System als Basis des NKF sowie die Systembestandteile vor. Die NKF-Planungs-, Buchungs- und Abschlussebenen werden ebenso eingängig wie prägnant dargestellt wie spezielle NKF-Themen, wie beispielsweise die NKF-Eröffnungsbilanz, die Liquiditätssteuerung oder Budgetierung im NKF.
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DEVK mit vorbildlicher Ratinghistorie
Von Dr. Oliver Everling | 10.Februar 2009
Der Deutsche Eisenbahn Versicherung Sach- und HUK-Versicherungsverein a.G. (DEVK VVaG) und die DEVK Allgemeine Versicherungs-Aktiengesellschaft (DEVK AG) feiern zehnjähriges Jubiläum im Assekurata-Ratingprozess und durchgängig lautet das Gesamturteil aus Kundensicht „exzellent“.
Beide Schaden-/Unfallversicherer der DEVK (DEVK) weisen eine weit überdurchschnittliche Sicherheitsmittelausstattung aus. Durch den kontinuierlichen Eigenkapitalaufbau verfügt der DEVK VVaG mittlerweile über eine Eigenkapitalquote von 307,73 %. Andere Versicherungsunternehmen mit der gleichen Rechtsform erreichen hier durchschnittlich 67,88 %. Unterstrichen wird die exzellente Unternehmenssicherheit durch das hervorragende Risikomanagement der Gesellschaft. Dieses zeichnet sich unter anderem durch eine vorsichtige Annahmepolitik und einen gezielten Rückversicherungsschutz aus. Letzterer sichert die DEVK insbesondere gegen Spitzenrisiken ab, wie sie beispielsweise aus dem Orkan „Kyrill“ Anfang des Jahres 2007 resultierten.
In der Teilqualität Erfolg erzielt die DEVK ebenfalls ein exzellentes Urteil. Dieses kommt beispielsweise in der versicherungstechnischen Ergebnisquote feR zum Ausdruck. Während der Markt hier in 2007 einen Wert von 3,64 % erreicht, ist dieser bei der DEVK AG mit 7,31 % mehr als doppelt so hoch ausgeprägt. Der Grundstein für dieses hervorragende Ergebnis liegt in der vorsichtigen Kalkulation und Sicherheitspolitik der DEVK, die dem Unternehmen auch für die Zukunft positive Erfolgspotenziale in der Versicherungstechnik gewähren. Auch die Kapitalanlage trägt einen wesentlichen Teil zu der exzellenten Erfolgslage bei. Mit ihrem vorausschauenden Kapitalanlageinvestment und entsprechenden Absicherungsmaßnahmen ist die DEVK gegen Risiken, wie zum Beispiel aus der aktuellen Finanzkrise, bestens gewappnet. Ihr umfassendes Kapitalanlagemanagement sichert der Gesellschaft auch zukünftig hohe Erträge.
Nach Ansicht von Assekurata ist die Kundenorientierung der DEVK als exzellent zu bewerten. Im Rahmen des Folgeratings wurde für beide Unternehmen in 2008 eine Kundenbefragung durchgeführt. Wie in den Jahren zuvor erreicht die DEVK exzellente Befragungsergebnisse. Hier zeigt sich zum einen eine starke und überdurchschnittliche Kundenbindung. So geben beispielsweise 93,5 % der DEVK VVaG-Kunden an, den DEVK VVaG zukünftig weiterzuempfehlen. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Schaden-/Unfallversicherungsunternehmen erzielt hierbei einen Wert von 81,9 %. Zum anderen zeigen die Befragungsergebnisse eine hohe Kundenzufriedenheit mit der DEVK. Ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Gesamtzufriedenheit ist der Service der beiden Gesellschaften. Besonders die Unterstützung durch die Vermittler sehen die Kunden dabei als überaus wichtig an. Um noch näher beim Kunden zu sein und die Kundenbetreuung weiter zu intensivieren, hat die DEVK ihr Agentursystem neu organisiert und somit ihren Vertrieb weiter gestärkt. Darüber hinaus ergreift die DEVK eine Vielzahl von sowohl technischen als auch organisatorischen Maßnahmen, um die Dauer der Antrags- sowie der Schadenbearbeitung weiter zu verkürzen.
Bei der gegenwärtigen Wettbewerbssituation in der Kraftfahrtversicherung setzt die DEVK auf ihr Image als Niedrigpreisversicherer mit einer gleichzeitig hohen Servicequalität. Nach einer Tarifabsenkung ist die aktuelle Wachstumsentwicklung ein Beleg für das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis des Unternehmens in der Kraftfahrtversicherung. Auch in den anderen Versicherungssparten erhöht die DEVK durch stetige Leistungserweiterungen und der Zunahme der Assistance-Leistungen ihre
Attraktivität. Darüber hinaus ergeben sich zusätzliche Wachstumschancen für die DEVK aus der Kooperation mit den Sparda-Banken. Insgesamt sind nach Auffassung von Assekurata das Wachstum und die Attraktivität der DEVK als sehr gut zu beurteilen.
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Günstiger und besser direkt versichert
Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2009
Die Cosmos Lebensversicherungs-AG erreicht im Rating von Assekurata zum vierten Mal in Folge eine aus Kundensicht exzellente Beurteilung der Unternehmensqualität. Deutschlands größter Direktversicherer erhält in vier von fünf Teilqualitäten die Bestnote. Wer glaubt, dem Versicherungsmakler auf dem Dorf mehr vertrauen zu können als den Direktversicherungsangeboten über das Internet, wird durch die von Assekurata recherchierten Fakten nicht bestätigt.
Assekurata schätzt die Unternehmenssicherheit des Direktversicherers unverändert als exzellent ein. Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt im Bereich der Risikoversicherungen. Der Bestandsanteil der kapitalbildenden Lebensversicherungen beträgt gemessen an den Versicherungssummen lediglich 12 %, während auf die Risikoversicherungen rund 88 % entfallen. Unter Sicherheits- und Erfolgsgesichtspunkten haben daher Kapitalanlagerisiken gegenüber den versicherungstechnischen Risiken einen geringeren Stellenwert. Die versicherungstechnische Kalkulation erfolgt nach Ansicht von Assekurata auf der Basis hoher Kompetenz und auskömmlicher Sicherheitsmargen. Die Sicherheitsmittelquote lag gemessen am Kundenguthaben im Geschäftsjahr 2007 mit 13,09 % deutlich über dem Marktdurchschnitt von 9,69 %.Vor dem Hintergrund des Geschäftsmix ist die Ausstattung mit Sicherheitsmitteln aus Sicht von Assekurata angemessen dotiert, und sie wird dem stark wachsenden Geschäft kontinuierlich angepasst. Die Organisation und die Instrumente des Risikomanagements insgesamt haben aus Sicht von Assekurata einen hohen Standard. Positiv wirkt sich hier auch die Einbindung in den Generali Deutschland Konzern aus.
Die ebenfalls exzellente Erfolgssituation wird maßgeblich durch stabile und hohe versicherungstechnische Erträge bestimmt. Im Geschäftsjahr 2007 erreicht das Unternehmen zudem eine Nettoverzinsung von 4,99 % und kann sich damit positiv vom Markt (4,66 %) absetzen. Von den Auswirkungen der Finanzmarktkrise ist die CosmosDirekt Leben primär auf der Aktienseite betroffen. Durch den Bestandsschwerpunkt in der Risikoversicherung wird eine rückläufige Kapitalanlagerendite im Geschäftsjahr 2008 die Erfolgssituation des Unternehmens aber nur in geringem Maße beeinflussen, schreiben die Analysten der Ratingagentur. Positiv hebt Assekurata die günstigen Kostenstrukturen des Unternehmens. Die Verwaltungs- und Abschlusskostenquoten liegen 2007 mit 1,38 % bzw. 2,58 % deutlich unter den Marktdurchschnittswerten von 2,95 % und 5,12 %.
Assekurata beurteilt die Gewinnbeteiligung der CosmosDirekt Leben mit exzellent. Mehr als 96 % des erwirtschafteten Unternehmenserfolgs schüttet der Direktversicherer in 2007 an die Versicherten aus. Für 2009 gewährt das Unternehmen mit 4,25 % eine marktgängige laufende Verzinsung. Diese führt über die zeitnahe Gewinnausschüttungspolitik mit hohen Garantiewerten zu überdurchschnittlichen Beitragsrenditen. Auch die in der Vergangenheit erzielten Beitragsrenditen liegen auf einem überdurchschnittlichen Niveau. Stabilisierend auf die Überschussbeteiligung wirken sich hohe und kontinuierlich steigende Risiko- und Kostenerträge aus.
Die Kundenorientierung der CosmosDirekt Leben erzielt insgesamt eine sehr gute Bewertung. Teil des Ratingprozesses ist eine repräsentative empirische Kundenbefragung. Hier zeigt sich ein überdurchschnittlich hohes Zufriedenheitsniveau der Kunden mit dem Direktversicherer. Zudem zeichnet sich die Gesellschaft durch eine exzellente Weiterempfehlungs- und Wiederabschlussbereitschaft aus. So würden 82,8 % der Befragten die CosmosDirekt Leben ganz bestimmt oder wahrscheinlich weiterempfehlen. Der Durchschnitt der von Assekurata gerateten Lebensversicherer erreicht hier nur einen Wert von 71 %. Mit 93,7 % zeigen sich auch überdurchschnittlich viele Befragte bereit, ihre Versicherung wieder bei der CosmosDirekt Leben abzuschließen (Assekurata-Durchschnitt: 82,3 %). Der Direktversicherer zeichnet sich aus Sicht von Assekurata durch eine sehr gute Servicequalität aus. Hierzu trägt insbesondere die sehr gute telefonische Erreichbarkeit sowie die ausgeprägte Hilfsbereitschaft der Mitarbeiter bei. Dies bestätigen auch die Kunden. So gaben 78,2 % der Befragten an, mit der telefonischen Erreichbarkeit der Mitarbeiter sehr oder vollkommen zufrieden zu sein. Die Benchmark der gerateten Versicherer liegt diesbezüglich bei 52,2 %. In Puncto Hilfsbereitschaft zeigen sich 74,3 % der Kunden sehr oder vollkommen zufrieden mit dem Direktversicherer. Der entsprechende Durchschnittswert der Vergleichsgrupe liegt bei 53,2 %.
Das Wachstum und die Attraktivität des Versicherers am Markt wird von Assekurata exzellent beurteilt. Mit einem Beitragswachstum von 6,28 % im Geschäftsjahr 2007 ist die Wachstumsdynamik der CosmosDirekt Leben weitaus höher als im Marktdurchschnitt (0,42 %). Flankiert wird das hohe Wachstum durch eine sehr geringe Stornoquote von 2,8 % (Marktdurchschnitt: 4,99 %). Die Produkte des Direktversicherers nehmen in Preis-/Leistungsvergleichen immer wieder Spitzenpositionen ein und verfügen daher über eine hohe Attraktivität und bieten weitere Wachstumspotenziale. Wachstumstreiber ist weiterhin die Risikoversicherung. Hier ist die CosmosDirekt Leben Marktführer. Zudem kann sich das Unternehmen im Rahmen des Alterseinkünftegesetzes mit wettbewerbsfähigen Produkten zur Riester- und Basisrente profilieren.
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Immobilienratings auf der CIMMIT
Von Dr. Oliver Everling | 9.Februar 2009
Die Zahl der Haushalte in Deutschland wird bis 2020 kontinuierlich zunehmen und erst nach 2030 rückläufig sein, legte Dr. Marc Weinstock, Vorstandsvorsitzender von HSH Real Estate auf der 19. Jahresauftaktveranstaltung der Immobilienwirtschaft dar (www.cimmit.de). Mit Wohnimmobilien Geld zu verdienen, sei bis dahin Weinstock zufolge „nicht schwer“, solange die Demografie- und Migrationsentwicklungen berücksichtigt würden. Drescher stellte nachfragerorientierte Wohnungstypen vor und sprach sich für zielgerichtete Immobilienangebote nach Wohntrends aus. Dass Wohnimmobilien in Deutschland interessant seien und in diesem Segment Nachfrage bestehe, bestätigte Dr. Sven Helmer, Geschäftsführer von Lazard & Co. Weinstock empfahl, die Immobilienvermarktung außerhalb von A-Standorten flexibel auf die Nutzer-Zielgruppen auszurichten. Klaus Elmendorff, Managing Director bei der Deutschen Bank, bezeichnete Wohnimmobilien als vergleichsweise krisensicher. Bärbel Schomberg, Vorsitzende der Degi-Geschäftsführung, berichtete, dass verstärkt Spezialfonds von Versicherungen im Wohnimmobilienbereich nachfragten. Die Immobilie werde als Vermögensgegenstand wiederentdeckt, die Zeit finanzmarktgetriebener Transaktionen sei vorbei. Elmendorff postulierte: „Wir brauchen ein besseres Verständnis dafür, wo Werte sind.“
Weil die Immobilienbranche immer stark fremdfinanziert sei, seien Partnerschaften erforderlich, gerade in der Entwicklung, erklärte Ulrich Höller, Vorstandsvorsitzender der DIC Deutsche Immobilien Chancen. Klaus Laminet, Geschäftsführender Gesellschafter von Investa, stimmte zu: „Man braucht institutionelle Anleger, die das Risiko der Projektentwicklung mittragen.“ Höller plädierte für eine antizyklische Projektentwicklung. Ein Entwicklungszyklus dauere zwischen drei und fünf Jahren, und bisher seien Entwicklungen so spät begonnen worden, dass ihr Abschluss oft schon in die nächste Abschwungphase gefallen sei. Laminet präzisierte angesichts der Krise: „Die Projekte, die heute in der Pipeline sind, werden nur zu einem Bruchteil gebaut.“ Aktuell biete sich die „Chance und Herausforderung“, Projekte in den nächsten Aufschwung zu entwickeln, so Höllers Einschätzung. Philipp Schmitz-Morkramer, Vorstand von Quantum Immobilien, sprach den Trend zur Nachhaltigkeit an, gab jedoch zu bedenken: „Die Mieter sind heute nicht bereit, das Add-on Green Building zu bezahlen.“ Götz U. Hufenbach, Vorstandsmitglied von Wayss & Freytag, resümierte, dass aus unterschiedlicher Substanz unterschiedliche Wertschöpfung zu heben sei.
Die Erwartungen institutioneller Investoren präsentierte Dr. Helmut Knepel, Chief Executice Officer von Feri EuroRating Services, anhand einer repräsentativen Studie. Dafür wurden 150 Vertreter von Altersversorgern, Banken, Versicherungen und anderen institutionellen Investoren befragt, deren Gesamtanlagevolumen sich auf rund eine Billion Euro belief. Die Immobilienquote dieses Volumens soll der Studie zufolge von sieben Prozent im Jahr 2008 auf 7,5 Prozent im Jahr 2011 gesteigert werden. Das entspreche einem Vermögen von 18 Milliarden Euro. Hauptgrund: „Immobilien liefern starke Cash-flows mit relativ geringen Wertschwankungen“, so Knepel. Die Nachfrage konzentriere sich zu rund 80 Prozent auf Core- und Core-plus-Immobilien. Institutionelle Investoren gingen von direkten zu indirekten Anlagen über und investierten vermehrt in Spezialfonds. Knepel: „Der Spezialfondsanteil ist in den vergangenen zehn Jahren bis 2008 um durchschnittlich 23 Prozent jährlich angestiegen.“
Von der Abgeltungssteuer sind institutionelle Investoren nicht betroffen. Dr. Matthias Stürmer, Geschäftsführender Gesellschafter von Pacific Star Europe, machte darauf aufmerksam, dass die Steuer nur für Privatanleger gelte. Aus Anbietersicht gab Walter Klug von Morgan Stanley Real Estate Investment den Leitsatz aus: „Der offene Fonds ist der Gewinner der Abgeltungssteuer.“ Für ihn sei der Immobilien-Dachfonds ein Megatrend im privaten Bereich. Prof. Karl-Georg Loritz, Ordinarius an der Universität Bayreuth, mahnte, Dachfonds genau darauf zu prüfen, wo investiert werde und woher die Rendite komme. Außerdem müssten die Risiken und der Exit bekannt sein: „Ein Dachfonds darf kein Gurkensammler werden, wo jede faule Gurke, die sich nicht verkaufen lässt, hineinkommt.“ Loritz forderte mehr Transparenz an den Kapitalmärkten, was auch für offene Immobilienfonds gelte.
Der 20. IIR Jahresauftaktkongress der Immobilienwirtschaft „CIMMIT“ findet am 26. und 27. Januar 2010 in Frankfurt statt (www.cimmit.de).
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