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Playbook für mehr Sinn im Unternehmen
Von Dr. Oliver Everling | 2.Juni 2022
Wer im deutschen Amazon nach einem „Playbook“ sucht, erhält an erster Stelle einen Ratgeber, wie man(n) „spielend leicht Mädels klarmachen“ kann. Die Übersetzung des Wortes „Playbook“ durch Google Translator mit „Spielbuch“ passt wohl eher auf den genannten als auf den folgenden Titel: „Playbook Purpose Driven Organizations: Der Navigator für Purpose Drive in Ihrem Unternehmen“ von den Autoren
Das schmälert allerdings nicht den Spaß an der Lektüre und schließt auch nicht einen spielerischen Zugang zu Fragen aus, wie Unternehmen über Sinn und mit mehr Sinn gesteuert werden können. Aus der langjährigen Beratungspraxis mit Unternehmen verschiedener Branchen erzählen die beiden, wo die Knackpunkte sind, und wollen helfen, „Ihre Arbeit mit Purpose maßzuschneidern“.
Das Buch kommt jedem in die Quere, der sich mit den üblichen Statements von „Mission“, „Vision“ und „Strategie“ für Unternehmen nicht befriedigt sieht. Dazu passt das Querformat des Buches im Schäffer-Poeschel Verlag für Wirtschaft, Steuern und Recht. Das Format verleiht dem Leser ein wenig das Gefühl, nicht bloß ein Buch in der Hand zu halten, sondern aktiver Teilnehmer eines Seminars zum Thema zu sein. In Farbe finden sich zahlreiche Illustrationen, die ein intuitives Verständnis der Materie erleichtern.
Das Thema „Purpose“ ist keine Erfindung von
Existenzgründer und NGOs sind nach Erkenntnissen von Kienbaum besonders empfänglich dafür, ihrer Organisation einen „Purpose“ zuzuschreiben, während offenbar im Mittelstand, der ums Überleben kämpft, sich die Frage nach dem Sinn nicht aufdrängt. Im Mittelstand „sagt die Hälfte der Mitarbeitenden: Unser Unternehmen verfolgt kein Why“, berichten
Neu ist das Thema nach Urteil der beiden nicht, denn die „Systemtheorie nach Niklas Luhmann beschreibt schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts Sinn als Supermedium für soziale Systeme“. Daher befassen sich
Purpose sei ein „Filter, um zwischen dem Aktuellen und dem Möglichen zu unterscheiden.“.
„Der Purpose ist vor allem nach innen wichtig, er dient Mitarbeitenden und Führungskräften als zentrale Orientierung ihrer Arbeit. Kundinnen, Lieferantinnen oder Mitbewerberinnen müssen ihn nicht kennen“, heißt es im ersten Kapitel des Buches, das Purpose als die Triebfeder beschreibt: „Welchen Beitrag ein Unternehmen für die Gesellschaft und das Gemeinwohl leistet und welche Wirkung es erzielen will. Purpose wird die übergeordnete Orientierung, an der Organisationen, Teams und Mitarbeitende ihre Entscheidungen messen und ausrichten können.“
Im zweiten Kapitel fragen
Um zu beweisen, wie „Purpose“ aufs Geschäft und auf die Mitarbeitenden wirkt, haben
Das vierte Kapitel mit der Überschrift „Wie wird man zu einer Purpose Driven Organization?“ hätten die Autoren vielleicht am liebsten damit beantwortet: Indem man
Der Rest des Buches – und damit der größte Teil des Playbooks – befasst sich detailliert mit den fünf Phasen der Transformation. Wer es in seinem Unternehmen ernst meint und im unternehmerischen Handeln einen Purpose verfolgen will, wird nicht umhinkommen, eine Anleitung wie die des Playbooks zur Hand zu nehmen.
Themen: Charityrating, Existenzgründerrating, Governancerating, Managementrating, Nachhaltigkeitsrating, Rezensionen | Kein Kommentar »
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