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USA bleibt der Nachschub aus China aus

Von Dr. Oliver Everling | 10.November 2020

Bleibt den USA der intellektuelle Nachschub aus? Prof. Dr. Sebastian Heilmann, Lehrstuhl für Regierungslehre/Politik und Wirtschaft Chinas an der Universität Trier, berichtet bei der 33. FERI Jahrestagung von alarmierenden Zahlen.

Sebastian Heilmann spricht bei der alljährlichen Tagung der FERI über „Bifurkation“ oder „Neuer Kalter Krieg“? Es geht um Konsequenzen der strategischen Rivalität zwischen den USA und China für europäische Investoren. Er analysiert die Bindekräfte: Was bremst eine radikale Abkopplung? Hierzu geht er auf grenzüberchreitende Transaktionen und den Austausch zwischen den USA und China ein.

Das Jahr 2020 brachte den USA eine einschneidende Entwicklung: Während bisher hunderttausende chinesische Studenten in die USA strömten, bleiben diese heute in China. Sebastian Heilmann spricht von einem Rückgang von 99 %, der sich klar am Rückgang der Visa und Anträge bemessen lässt.

Sebastian Heilmann spricht von den drastischen Konsequenzen, die die ausbleibenden Chinesen für die amerikanischen Forschungslabore haben. So bleibe in den USA der Nachschub an hoch qualifizierten und hoch motivierten Arbeitskräften in wichtigen Forschungsbereichen aus.

Während im Februar 2020 die Sorge der Industrie im Westen sich noch auf die unterbrochenen Lieferketten durch Lockdowns in China bezog, geht es nun um Humankapital. So kann es auch für die Kapitalmärkte spürbare Konsequenzen haben, wenn junge Talente künftig in China ihre Karrieren suchen und nicht mehr in den USA.

„Rund ein Drittel aller Absolventen in den Technik- und Naturwissenschaften kommt aus China“, fügt Sebastian Heilmann hinzu und macht damit klar, welches Gewicht die skizzierten Verschiebungen für das Verhältnis zu den USA haben.

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