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vdp-Studie zeigt: Wohneigentum in Deutschland wird wieder erschwinglicher

Von Dr. Oliver Everling | 6.November 2025

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hat mit seiner neuen Studie „vdp-Spotlight: Strukturen der Wohneigentumsfinanzierung 2025“ aktuelle Entwicklungen am Markt für Wohnimmobilienfinanzierungen analysiert. Das zentrale Ergebnis lautet: Der Erwerb von Wohneigentum ist wieder spürbar erschwinglicher als unmittelbar nach Beginn der Zinswende im Jahr 2022. Maßgeblich für diese Entwicklung sind die positive Einkommensentwicklung und stabile Finanzierungsbedingungen. Wie der vdp feststellt, zeigen sich die Strukturen der Wohneigentumsfinanzierung in Deutschland weiterhin solide, auch wenn sich Marktbedingungen und Käuferprofile seit der Zinswende deutlich verändert haben.

vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt erklärte, dass sich der Wohnimmobilienmarkt „weiterhin von der abrupten Zinswende im Jahr 2022 erholt“. Seit Mitte 2024 sei „bei Preisen und Finanzierungsvolumina wieder ein Aufwärtstrend zu beobachten – in kleinen Schritten, aber fortwährend“. Gleichzeitig hätten steigende Realeinkommen und das Ende der Zinserhöhungsphase dazu beigetragen, dass „der Erwerb von Wohneigentum heute leistbarer ist als vor zwei bis drei Jahren“. Da die Neuvertragsmieten aufgrund der angespannten Lage am Wohnungsmarkt weiter steigen, werde der Erwerb von Wohneigentum für viele Haushalte erneut attraktiver.

Laut der Studie sank der durchschnittliche Zinssatz für Wohnimmobilienfinanzierungen zwischen 2023 und 2025 von 3,96 auf 3,50 Prozent. Die Kreditbelastungsquote blieb mit rund 26 Prozent nahezu konstant, während sich die durchschnittliche Laufzeit der Darlehen leicht von 26,6 auf 28,1 Jahre verlängerte. Auch bei den Zinsbindungen zeigt sich eine langfristige Orientierung: Im Durchschnitt liegt die Zinsbindungsfrist bei zwölf Jahren. Die Studie belegt, dass nach der Zinswende viele potenzielle Käufer zunächst aus dem Markt gedrängt wurden, weil steigende Zinsen und hohe Inflation die Finanzierungskosten in die Höhe trieben. Nun aber kehren zunehmend jene Einkommensgruppen zurück, die sich zuvor zurückgezogen hatten – begünstigt durch stabile Zinsen, geringere Inflation und gestiegene Einkommen.

Eine entscheidende Rolle spielen laut vdp auch die hohen Transaktionskosten, insbesondere die Grunderwerbsteuer. Diese mindere die Eigenmittelquote der Haushalte und erhöhe damit den Fremdmittelbedarf. Thomas Hofer, Bereichsleiter Immobilienmarkt und Immobilienfinanzierung Inland beim vdp und Autor der Studie, betonte: „Eine geringere Grunderwerbsteuer für Selbstnutzer würde insbesondere jungen Familien den Zugang zu Wohneigentum erleichtern.“ Er hob hervor, dass Banken trotz gestiegener Nachfrage weiterhin großen Wert auf einen angemessenen Eigenkapitaleinsatz und eine tragfähige Haushaltsfinanzierung legten. Die Prüfung der Kreditwürdigkeit erfolge strikt nach den Vorgaben der Wohnimmobilienkreditrichtlinie.

Tolckmitt lobte in diesem Zusammenhang die Stabilität der Kreditvergabestandards. „Das Bank Lending Survey der Bundesbank zeigt, dass die Banken ihre Kreditvergabestandards nicht aufweichen. Die Kreditbelastungsquote präsentiert sich dementsprechend stabil.“ Auch der Anstieg der Darlehenslaufzeiten und Fremdmittelquoten sei kein Zeichen erhöhter Risikobereitschaft, sondern Ausdruck einer Marktöffnung für breitere Einkommensschichten. „Darlehensgeber und -nehmer agieren nach wie vor sicherheitsorientiert“, betonte Tolckmitt. Insgesamt kommt die vdp-Studie zu dem Schluss, dass der Markt für Wohneigentumsfinanzierungen in Deutschland strukturell gesund bleibt und die Bedingungen für Selbstnutzer sich gegenüber den Jahren 2022 und 2023 deutlich verbessert haben.

Themen: Immobilienrating, Pfandbriefrating | Kommentare deaktiviert für vdp-Studie zeigt: Wohneigentum in Deutschland wird wieder erschwinglicher

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