« | Home | »

German Auto ABS – ein Premiumprodukt

Von Dr. Oliver Everling | 26.September 2013

Deutsche Auto ABS stehen im Vergleich zu ähnlichen Transaktionen in anderen europäischen Ländern besser da, berichtet Alex Garrod von DBRS, der kanadischen Ratingagentur, die mit einem Büro in London präsent ist. Garrod unterstreicht die Bedeutung der Beziehung zwischen dem Autohändler und seinem Kunden, die offenbar auf die Qualität des Zahlungsverhaltens Einfluss habe.

„Das Niedrigzinsniveau veranlasst Hersteller, auch solchen Kunden Finanzierungen anzubieten, die eigentlich keine Finanzierung benötigen und diese gewöhnlich nicht nachfragen würden“, stellt Garrod fest. Die Autohersteller würden Finanzierungen so einfach als Verkaufsargument einsetzen. Solche Kredite an Kunden, die keinen Kredit benötigen, weisen dann niedrigere Ausfallraten auf. Entsprechend guter Qualität sind auch die Verbriefungen, die auf solchen Autogeschäften beruhen.

Stefan Rolf von VW Financial Services betont die Absicht, nachhaltig Geschäfte zu machen. Es sei für VW wichtig, dass der Kunde noch Eigenkapital habe, wenn er sein Fahrzeug zurückggebe.

„Wir schauen auf das gesamte Bild, nicht lediglich auf einzelne Aspekte“, macht Annemieke Coldeweijer, ING IM, klar. Konsistenz und Erfahrung helfe, eine gute Performance zu erreichen. Mit französischen Herstellern könne man ähnliche Erfahrungen im deutschen Markt machen.

„Wir haben in fast allen Jurisdiktionen Transaktionen durchgeführt,“ erinnert Steve Gandy, Santander Global Banking & Markets, „und setzen das fort.“ Die gute Reputation des Automobilsektors mache es attraktiv, hier Verbriefungen durchzuführen. „Wir sehen keine Anzeichen von Problemen oder Desinteresse bei Investoren, alle Emissionen wurden sehr freundlich empfangen.“ Die Verengung der Margen werde von manchen Investoren diskutiert, so dass sich die Frage stelle, wie niedrig diese noch gehen können.

„Lieber 25 Investoren bei 30 als 5 bei 20 Basispunkten“, sagt Rolf. „Wir wollen keine Blase platzen sehen.“ Selbstgefälligkeit wäre ein Anfang von Verschlechterung, warnt Rolf und setzt auf langfristige Beziehungen. Jede Transaktion verlange neue Konzentration und Überzeugungskraft.

„ABS waren noch nie ein langweiliges Thema“, sagt Dr. Dirk Bliesener von der Rechtsanwaltssozietät Hengeler Mueller. Komplexität und Standardisierung spielen hier gleichermaßen eine Rolle. Für deutsche Originators seien die rechtlichen Rahmenbedingungen stabil, die meisten Änderungen kämen von Europa. Deutschland hatte eine 10 % Retention Requirement eingeführt. Zum Glück komme diese aber aufgrund der EU-Regulierung nun nicht mehr zum Tragen, berichtet Bliesener, denn es bleibe nun bei der EU-Vorgabe von 5 %.

Alex Garrod, DBRS, Dr. Dirk Bliesener, Hengeler Mueller, Steve Gandy, Santander Global Banking & Markets, Dr. Martin Kaiser, Baker & McKenzie, Stefan Rolf, VW Financial Services, und Annemieke Coldeweijer, ING IM, diskutieren zum Thema „German auto ABS – a premium product“ auf dem TSI Kongress 2013 in Berlin.

Themen: Verbriefungsrating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.