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Anlegerströme ziehen in Schwellenländeranleihen

Von Dr. Oliver Everling | 27.Januar 2021

m vergangenen Jahr hatten Anleger in Schwellenländeranleihen eine volatile Zeit zu überstehen, wenngleich die Anlageklasse am Ende einmal mehr ihre Widerstandsfähigkeit bewies und alle Segmente im positiven Bereich abschlossen. Das neue Jahr wird deutlich besser, ist Denise Simon, Co-Head of Emerging Market Debt bei Lazard Asset Management, überzeugt: „Ein günstiges makroökonomisches Umfeld, solide Fundamentaldaten und attraktive Bewertungen – all das spricht für eine anhaltende Rallye.“

„Insbesondere sehen wir Potenzial für hochverzinsliche Staatsanleihen und Lokalwährungsanleihen“, sagt Denise Simon und erläutert: „Die Spreads von hochverzinslichen Staatsanleihen liegen mehr als 600 Basispunkte über US-Treasuries, was im historischen Vergleich sehr hoch ist.“ Die Spreads von Hochzinsanleihen lägen etwa 450 Basispunkte über denen von Staatsanleihen mit Investment Grade-Rating und damit immer noch über dem Niveau während der globalen Finanzkrise. „Wir sehen Spielraum für eine Einengung der High Yield-Spreads um etwa 50 bis 100 Basispunkte gegenüber dem aktuellen Niveau“, so die Anleihenexpertin. „Im Gegensatz dazu sehen wir wenig Potenzial im Investment Grade-Bereich, wo die Spreads mit rund 150 Basispunkten wieder auf dem Niveau von Anfang 2020 liegen.“

Denise Simon erwartet zudem, dass sich Anleihen in lokaler Währung in den kommenden Quartalen erholen werden, wobei auch hier Hochzinsanleihen besser abschneiden dürften als Anleihen aus dem Investment Grade-Bereich. „Wir glauben, dass endlich die Voraussetzungen für eine nachhaltige relative Outperformance von Lokalwährungsanleihen gegeben sind. Die fehlende Komponente für eine anhaltende Rallye war das Wachstum“, erläutert die Expertin. Auch die technischen Daten bleiben nach ihrem Urteil positiv, da die Suche nach Rendite weiterhin Anlegerströme in Schwellenländeranleihen ziehen dürfte.

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