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China als globales Zentrum der Automobilindustrie

Von Dr. Oliver Everling | 7.Mai 2024

Die jüngste Studie von Coface zur Automobilbranche hebt hervor, dass der globale Handel und die Wertschöpfungsketten dieser Industrie aufgrund geopolitischer Entwicklungen, technologischer Umbrüche und Industrieprogrammen vieler Länder im Umbruch sind. Unternehmen müssen ein tiefes Verständnis für internationale Handelsmechanismen entwickeln, um Chancen zu nutzen und die Risiken zu minimieren.

Die Automobilbranche erwartet für 2024 eine Stabilisierung des Wachstums bei den weltweiten Autoverkäufen, nachdem sie 2023 nach der Pandemie stark gewachsen war. Besonders in Indien, Japan, Südkorea und bestimmten europäischen Ländern hat sich die Automobilproduktion erholt und wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Trotz dieser Erholung bestehen weiterhin hohe Risiken, die sich aus den steigenden Zinsen, restriktiveren Kreditbedingungen und der anhaltenden Unsicherheit bei Verbrauchern ergeben. Dies betrifft auch den Markt für Elektrofahrzeuge, der zuletzt mit einem starken Rückgang der Nachfrage konfrontiert war.

Der asiatische Markt dominiert weiterhin den weltweiten Fahrzeugabsatz, wobei China eine herausragende Stellung einnimmt. Das Land hat sowohl bei der Produktion als auch beim Verbrauch von Elektrofahrzeugen große Fortschritte gemacht und wird seine Rolle als globales Zentrum der Automobilindustrie weiter ausbauen. Dabei profitiert China auch von staatlichen Subventionen und der Schwäche der Konkurrenten, insbesondere durch den Export von Verbrennungsfahrzeugen nach Russland und Elektroautos in andere Märkte.

In den USA bleibt die Automobilindustrie widerstandsfähig und wird 2024 voraussichtlich wachsen, allerdings langsamer als erwartet. Europa kämpft dagegen mit einem schwächeren Branchenwachstum und einer anhaltenden Unsicherheit. Hier sind vor allem die Halbleiterknappheit und die COVID-19-Pandemie als Hauptursachen des Einbruchs zu nennen.

Die Studie macht deutlich, dass Unternehmen der Branche jetzt eine intensive Risikoanalyse der Abhängigkeiten innerhalb ihrer Wertschöpfungsketten durchführen müssen, um ihre Lieferketten zu diversifizieren. Gerade bei kritischen Rohstoffen wie Lithium, Silizium und Kobalt besteht eine hohe Importabhängigkeit, die die deutsche Automobilindustrie besonders anfällig macht. Coface bietet dazu umfassende Risikoanalysen und Portfolio-Management-Tools an, um Unternehmen bei der Identifizierung und Minderung dieser Risiken zu unterstützen.

Die Studie zeigt eindrucksvoll, wie wichtig es ist, die aktuellen Trends und Entwicklungen im internationalen Handel im Auge zu behalten und auf diese flexibel zu reagieren. Nur so können Automobilhersteller und ihre Zulieferer ihre Wettbewerbsfähigkeit und Stabilität langfristig sichern.

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