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Die Welt ist hauptsächlich Amerika – MSCI-World

Von Dr. Oliver Everling | 10.September 2021

Vor Jahrzehnten entwickelten Finanzwissenschaftler eine ganz neue Idee der Anlage in Aktien: Anleger sollten sich fernhalten von Einzelaktien, besonders, wenn sie aus dem eigenen Heimatland stammen, und stattdessen in ein „Weltportfolio“ investieren.

Denn, das schreibt die DZ BANK in ihrem Research, „so könne der Anleger vom Wachstum der Weltwirtschaft profitieren. Gleichzeitig wäre er ausreichend geschützt vor unliebsamen Überraschungen und Krisen in einzelnen Ländern und Sektoren. Gilt der Diversifikationsgedanke auch heute noch?“

„Anleger, die heute auf den Index setzen, kaufen sich zu 65% US-Aktien in das Depot. Dies ist die höchste Gewichtung amerikanischer Titel in den vergangenen 40 Jahren. Dagegen sind Aktien aus China und Indien, der zweit- und sechstgrößten Volkswirtschaft der Welt, im Index überhaupt nicht vertreten.“ Wer in den MSCI-World-Index per indexbasiertem Fonds, ETF, CFD oder einem anderen Finanzinstrument investiert, wird an den überdurchschnittlichen Wachstumsraten dieser Länder weiterhin nicht teilhaben.

„Investoren, die sich jetzt Sorgen über das Klumpenrisiko im MSCI-World-Index machen, sind weniger wegen des allgemein hohen US-Anteils im Index besorgt, als vielmehr wegen der hohen Gewichtung amerikanischer Technologie- und Internetunternehmen. Aktien wie Apple, Microsoft, Amazon, Alphabet und Facebook dominieren. Nvidia und Tesla sind weitere Schwergewichte im US-Technologiesektor. Diese sieben Titel stellen zusammen 18% des Index.“ Die entscheidende Frage für Anleger ist aus Sicht des DZ BANK Research, ob sich im MSCI World wieder eine Blase gebildet hat, wie es in früheren Phasen, zum Beispiel in Japan, der Fall war.

Themen: Aktienrating, ETF-Rating | Kein Kommentar »

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