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Digitale Männergesundheit neu definiert
Von Dr. Oliver Everling | 20.November 2025
Männergesundheit befindet sich seit Jahrzehnten in einer Sackgasse aus Scham, verschobenen Prioritäten und strukturellen Barrieren. Obwohl die urologische Medizin enorme Fortschritte gemacht hat, blieb die klassische Vorsorge in alten Mustern stecken. „Deutschlands Gesundheitssystem hat es nie geschafft, Männer wirklich zu erreichen“, sagt Sebastian Heidrich, Gründer von Streamcheck. Die geringe Teilnahmequote von nur rund 22 Prozent an der Prostatakrebs-Vorsorge zeigt, wie wenig attraktiv der bisherige Ansatz ist. Genau hier setzt ein neues digitales Medizinprodukt an, das nicht weniger verspricht, als die Früherkennung zur Frühesterkennung weiterzuentwickeln.
Mit dem Ansatz, einen Prostata-Check ins Badezimmer zu bringen, schafft Streamcheck eine niedrigschwellige, intime und doch hochpräzise Möglichkeit der Selbstkontrolle. Der Selbsttest ist CE-zertifiziert und als Medizinprodukt nach der EU-Verordnung (2017/745) zugelassen. Er kombiniert ein smartes Device mit einer App, die Männer Schritt für Schritt durch den Prozess führt. „Mit Streamcheck können wir potenzielle Erkrankungen bereits im Entstehen erkennen und eine medizinische Behandlung frühzeitig einleiten. Das kann viel Leid verhindern“, betont Prof. Dr. Stefan Siemer vom Universitätsklinikum des Saarlandes. Die gemessenen Parameter – Harnflussrate, Urinvolumen und mehrere Biomarker – schaffen eine Datenbasis, die sonst nur in urologischen Praxen erhoben wird.
Indem Männer statt einmal jährlich nun monatlich messen können, entsteht ein völlig neues Modell der Gesundheitsüberwachung: zwölfmal mehr Kontrollmomente, die eine diagnostische Blindzeit zwischen Arztterminen drastisch reduzieren. Der Vergleich von Heidrich macht dieses Prinzip anschaulich: Streamcheck funktioniert für die Prostata wie die Ölstandskontrolle beim Auto – wer regelmäßig misst, erkennt Veränderungen früh und kann rechtzeitig handeln. Bleiben die Werte unauffällig, signalisiert die App dies klar und beruhigend. Bei Auffälligkeiten leitet sie zur ärztlichen Abklärung über und liefert dabei bereits strukturierte Daten, einschließlich Uroflowmetrie, IPSS-Score und Biomarker-Analysen.
Dieser technologische Schritt ist nicht nur ein Gewinn für Patienten, sondern auch eine Entlastung für Ärztinnen und Ärzte. Obwohl die Uroflowmessung als Standard gilt, wird sie im Praxisalltag selten durchgeführt. „In der Praxis werden sie oft vernachlässigt, weil sie zeitaufwendig sind“, erklärt Siemer. Die digitale Auslagerung dieser Messung ins Zuhause der Patienten schließt die Lücke: Ärztinnen und Ärzte erhalten verlässliche, medizinisch valide Daten, ohne kostbare Zeit für Routineuntersuchungen aufbringen zu müssen. Das Ergebnis ist ein effizienteres Versorgungssystem mit höherer Erkennungsrate und verbesserter Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient.
Damit berührt Streamcheck unmittelbar die Felder Technologie-Rating, Healthcare-Rating und das Rating von Krankenversicherungen. Technologie-Bewertungen legen zunehmend Wert auf Interoperabilität, Datenschutz, Usability und klinische Validität – Kriterien, die Streamcheck als zertifiziertes Medizinprodukt mit klarer medizinischer Evidenz erfüllt. Der Ansatz zeigt, wie digitale Diagnostik ein traditionell analoges Fachgebiet transformieren kann, vergleichbar mit dem Wandel, den Wearables im kardiologischen oder metabolischen Monitoring ausgelöst haben. In Healthcare-Ratings gewinnen Technologien an Bedeutung, die Versorgungslücken schließen, Outcome-Qualität verbessern und gleichzeitig Kosten reduzieren. Streamcheck adressiert alle drei Punkte: bessere Erkennung, effizientere Arztzeit und niedrigere Folgekosten durch frühere Therapien.
Für Krankenversicherungen, deren Ratings sich zunehmend an Präventionswirkung, digitalen Services und Kosteneffizienz orientieren, wird ein solches System attraktiv. Wenn regelmäßige Heimtests schwere Erkrankungen früher erkennbar machen, sinken langfristig Therapie- und Folgekosten. Zudem verbessern digital begleitete Vorsorgeprogramme das Serviceprofil einer Versicherung. Die Integration eines Medizinprodukts wie Streamcheck in Präventions- oder Bonusprogramme kann daher sowohl das Leistungsrating als auch die Kundenzufriedenheit stärken.
Streamcheck markiert einen Wendepunkt: von einer punktuellen Vorsorge im jährlichen Praxisraum hin zu einer diskreten, alltagsnahen und datenbasierten Gesundheitskontrolle. Damit wird ein Bereich der Männergesundheit, der bislang von Tabus und Versäumnissen geprägt war, zu einem Paradebeispiel dafür, wie moderne Technologie medizinische Versorgung intelligenter, selbstbestimmter und wirksamer machen kann.
Themen: Health Care Rating, Technologierating, Versicherungsrating | Kommentare deaktiviert für Digitale Männergesundheit neu definiert
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