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Explosion der Mietnebenkosten betrifft Millionen

Von Dr. Oliver Everling | 23.August 2022

Die Solidarität mit der Ukraine ist groß: Manche Mieter lassen aus Protest gegen den russischen Angriffskrieg sogar die Fahne der Ukraine an ihrem Fenster flattern. Die Kosten einer solchen Fahne sind aber wahrscheinlich das geringste Opfer, das diese Mieter für ihre Freundschaft mit der Ukraine jetzt erbringen. Zur Kasse geht es erst später.

Der digitale Mietnebenkostenprüfer Mineko erwartet einen Anstieg der Mietnebenkosten von aktuell durchschnittlich ca. 3.000 Euro pro Wohnung auf über 7.000 Euro noch in diesem Jahr. Gründe für den Anstieg sehen die Experten des 2014 gegründeten Unternehmens in den gestiegenen Energiepreise, die Inflation und zusätzlichen Umlagen der Vermieter. Die Mineko-Fachleute gehen außerdem von einem 20-fachen Anstieg der zu prüfenden Mitnebenkostenabrechnungen aus. Deshalb will das Unternehemen das Team um 100 Prüferinnen und Prüfer erweitern.

Das Berliner Unternehmen Mineko prüft seit mehr als fünf Jahren Nebenkostenabrechnungen. Mehr als 20 Gesellschafter haben sich an dem Unternehmen beteiligt. In den ersten Jahren liefen mit dem Geschäftsmodell von Mineko zwar Verluste auf, die Mietnebenkostenexplosion könnte dem Berliner Start-up nun aber zum Durchbruch verhelfen.

Warum Mieter ihre Nebenkostenabrechnungen unbedingt prüfen lassen sollten, beantwortet das Unternehmen so: Interne Daten des Unternehmens zeigen, dass 81 Prozent der Abrechnungen fehlerhaft sind. Für Mieter kann jeder gefundene Fehler bares Geld bedeuten, da sie in diesen Fällen Rückzahlungsansprüche gegenüber den Vermietenden geltend machen können.

Für Mieter mit einer Rechtsschutzversicherung und dem Baustein „Wohnen“ geht die Prüfung der Abrechnung ohne Risiko einher, da Mineko mit einer Vielzahl von Versicherern kooperiert, die die Kosten der Prüfung übernehmen. Für Selbstzahler kann sich der Dienst ebenfalls lohnen, da die Rückerstattungsbeträge durchschnittlich bei 221 Euro liegen. Die Abrechnung für 2022 wird den Mieter bis zum 31.12.2023 zugestellt. Die Prüffrist läuft dann bis zum Ende des Jahres 2024, sogar wenn die Nachzahlung bereits geleistet wurde.

„Die erwartete Verdoppelung der Mietnebenkosten wird viele Haushalte stark unter Druck setzen. Gerade deshalb ist es wichtig zu wissen, dass Mieter in über 80 Prozent der Fälle Rückzahlungsansprüche aufgrund von Fehlern geltend machen können. Das steigende Preisniveau wird Verbraucher:innen dazu verleiten, mehr auf ihr Geld zu achten, weshalb wir von einem 20-fachen Anstieg des Abrechnungsaufkommens ausgehen und unser Team von Prüfer:innen jetzt präventiv ausbauen,“ erklärt Chris Möller, Gründer und Geschäftsführer von Mineko.

Themen: Existenzgründerrating, Immobilienrating | Kein Kommentar »

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