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Mediation in der Unternehmensfinanzierung

Von Dr. Oliver Everling | 27.April 2011

Die  neuen bankaufsichtsrechtlichen Regelungen (Basel III) werden erheblichen Einfluss auf die Zusammenarbeit zwischen Banken und Unternehmen haben, schreibt Wirtschaftsmediator Friedrich Hermann in seinem Beitrag zum Buch "Kreditmediation", herausgegeben von Frank Armbruster, Kanzlei für Wirtschaftsberatung (www.frankarmbruster.de), Dr. Oliver Everling, RATING EVIDENCE GmbH, und Rainer Langen, Deutsches Institut für Kreditmediation (www.ikme.de). "Kredite müssen künftig durch deutlich mehr Eigenkapital unterlegt werden. Steigende Zinsen und ein insgesamt erschwerter Zugang zu Krediten werden erwartet."

Friedrich HermannDipl.-Kfm. Friedrich Hermann, Wirtschaftsmediator, (Jahrgang 1954), ist Alleingeschäftsführer der Kommunalen Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt (www.kowo.de), mit einem verwalteten Bestand von ca. 16.000 Einheiten. Hermann ist Vorstandsmitglied des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (www.gdw.de) und Verbandsratsvorsitzender des Verbandes der Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (www.vtw.de). Daneben ist Hermann als Dozent an verschiedenen Hochschulen tätig und Autor zahlreicher Publikationen. Bis 2000 war Hermann Bankdirektor einer großen Universalbank und hat umfassende Erfahrungen in allen Sparten des Kreditgeschäfts. Unter der Leitung von Hermann entstand in 1997 der erste Immobilienfonds zur Sanierung einer historischen Altstadt in Deutschland. Aufgrund seiner Vita engagiert er sich seit mehr als einem Jahrzehnt ganz besonders das gegenseitige Verständnis zwischen Banken und Unternehmen zu fördern, Lösungsansätze für eine gute Zusammenarbeit zu entwickeln und für festgefahrene Kreditverhandlungen einvernehmliche Lösungen zu finden.

Vor diesem Erfahrungshintergrund zeigt Hermann im Buch "Kreditmediation" mögliche Ansätze für Wirtschaftsmediation in der Unternehmensfinanzierung auf: "Das wichtigste Kriterium für die Kreditentscheidung – das Unternehmensrating – wird eine noch zentralere Bedeutung erlangen, da die Höhe der Eigenkapitalunterlegung sich nach der Bonität des Kreditnehmers richtet, dessen Bewertung durch ein Ratingverfahren festgestellt wird."

Ratings seien ein noch bedeutenderer Bestandteil bei allen Finanzierungsvorgängen und Kapitalmaßnahmen. Sie prognostizieren die Wahrscheinlichkeit, mit der ein Unternehmen in Zukunft seinen Zahlungsverpflichtungen pünktlich und vollständig nachkommen wird. Ratings sind eine Art Zeugnis, in dem die Bonität von Kreditnehmern ganzheitlich „benotet“ wird. Einfluss auf das Rating haben nicht nur Bilanzen und Benchmarks (hard facts) sondern auch persönliche Einschätzungen der Bankmitarbeiter, z.B. die Qualifikation des Managements und die Zukunftsfähigkeit der Unternehmensstrategie (soft facts).

"Dieses Zeugnis ist das wichtigste Instrument," urteilt Hermann, "um den Preis für das Fremdkapital, Höhe der Zinsen und Tilgungsleistungen, bestimmen zu können und ist damit oft ausschlagend für das Überleben eines Unternehmens. Ein Rating, das dem Unternehmen ein gute Bonität und Verlässlichkeit bescheinigt, ist daher geldwert und eine gute Referenz für den Kapitalmarkt."

Hermann sieht alle Unternehmen daher gefordert, die Banken von ihrer guten Bonität zu überzeugen. "Kommunikationsaspekte spielen hierbei eine große Bedeutung. Der Einsatz mediativer Instrumente  oder eines Wirtschaftsmediators kann im Rating-Dialog/Prozess zwischen Bank und Unternehmen sehr hilfreich sein."

Hermann fügt seinem Beitrag zum Buch "Kreditmedation" zahlreiche weitere Aspekte hinzu. Außerdem stellt er ausführlich ein Mediationsverfahren bei einem Unternehmen in der Krise dar, um dem Leser das Verständnis einer Kreditmediation am praktischen Beispiel zu erlauben.

Themen: Bankinternes Rating, Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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