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Mieten steigen nicht schnell genug

Von Dr. Oliver Everling | 16.April 2021

Die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland lagen nach Berechnung des Statistischen Bundesamtes im 4. Quartal 2020 durchschnittlich 8,1 % höher als im Vorjahresquartal. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Preise für Wohnungen, Ein- und Zweifamilienhäuser gegenüber dem 3. Quartal 2020 um durchschnittlich 2,6 %. „Damit setzt sich der Trend steigender Wohnimmobilienpreise trotz der andauernden Corona-Pandemie wie bereits in den vergangenen Quartalen fort“, zeigt Destatis auf.

In den deutschen Großstädten sind nicht nur die Preise für Wohnimmobilien, sondern auch die Mietpreise besonders hoch – mit Quadratmeterpreisen von mehr als 18 Euro belegt München den Spitzenplatz in dieser Kategorie, berichtet Statista: „Trotz stetig steigender Mietpreise leben in Deutschland etwa 57,9 Prozent der Menschen zur Miete. In den Stadtstaaten Hamburg in Berlin ist der Mieteranteil besonders hoch bzw. die Eigentümerquote besonders niedrig. In der Hansestadt an der Elbe lebt nicht einmal jeder Vierte in den eigenen vier Wänden. Noch eklatanter stellt sich die Lage in der Bundeshauptstadt dar: Hier ist nur knapp jeder siebte Einwohner Eigentümer einer (selbstbewohnten) Wohnung.“

Steigen aber die Mieten langsamer als die Immobilienpreise, ergibt sich ein Problem: Für Mieter wird es immer schwieriger, auf die eigenen Vier Wände zu sparen, denn auf den Sparkonten gibt es – geldpolitisch gewollt – keine Zinsen. Auf Sparkonten lässt sich die Kaufpreissteigerung nie einholen. Bleiben die Mieten niedrig, bleibt es auch relativ attraktiver, zur Miete wohnen zu bleiben und erst gar kein Immobilienvermögen aufzubauen. Das wirft Deutschland auch im internationalen Vergleich immer weiter zurück, denn selbst in EU-Ländern wie Rumänien oder Bulgarien haben schon heute viel mehr Menschen eigenes Immobilienvermögen als in Deutschland.

Infografik: Mieten in Deutschland steigen weiter | Statista Mehr Infografiken finden Sie bei Statista

 

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