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Moody’s lässt Umsatz weiter sprudeln

Von Dr. Oliver Everling | 4.Februar 2010

Staatsanwaltliche Ermittlungen, Klagen und Prozesse, Maßnahmen der US Securities and Exchange Commission wie auch der Europäischen Union sowie weiterer Gesetzgeber weltweit lassen keinen Zweifel an der Analyse, dass nach allen Recherchen und Ermittlungen das gegebene Ausmaß der Finanzkrise ohne die Ratings der führenden US-amerikanischen Agenturen nicht möglich gewesen wäre. Gemessen an den berechtigten – und teils natürlich auch unberechtigten – Vorwürfen, die die US-Agenturen von verschiedenen Seiten zu hören bekamen, und angesichts des Konsenses über die Mitschuld der US-Agenturen darf es als kein schlechtes Ergebnis gewertet werden, wenn die US-Agenturen unbeirrt weiter wachsen.

Moody’s erzielte im vierten Quartal des letzten Jahres einen Umsatz von 485,8 Mio. US$, das sind, wie in den guten Zeiten, 20 % mehr als im gleichen Quartal ein Jahr zuvor. Das Betriebsergebnis verbesserte sich um satte 43 % auf 178,9 Mio. US$. Diese Ergebnisverbesserung lässt die Spuren kaum erkennen, die die zusätzlichen administrativen Belastungen aus der erstmaligen bzw. schärferen Regulierung der Ratingagenturen mit sich bringen.

Stellt man das Gesamtjahr gegenüber, so zeigt sich ein Umsatzanstieg 2009 von 2 % auf 1.797,2 Mio. US$ (gegenüber 1.755,4 Mio. US$ im Jahr 2008). Die Ergebnismarge liegt 2009 bei durchschnittlich 38,3 %, wobei diese maßgeblich von der für den US-Dollar ungünstigen Bewertungsentwicklung beeinflusst wurde, da sonst eine weitere Profitabilitätsverbesserung zu verzeichnen gewesen wäre. Moody’s sieht im Ausblick auf 2010 keinen Schwächen, die eine Verminderung der Ergebnismarge zur Folge haben müssten. Insbesondere im Ausland, außerhalb der USA, wo Moody’s auf wenig Konkurrenz trifft, wird die Agentur weiter kräftig wachsen.

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