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Moody’s warnt Hausbesitzer

Von Dr. Oliver Everling | 23.Juli 2021

Am 14. und 15. Juli 2021 haben verheerende Überschwemmungen den Süden der deutschen Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz heimgesucht und dabei tragische Verluste an Menschenleben und schwere Schäden an Wohn- und Gewerbeimmobilien sowie der allgemeinen Infrastruktur verursacht. Das Ereignis wird nach einer vorläufigen Schätzung des Gesamtverbandes der Versicherungswirtschaft (GDV) versicherte Schäden zwischen 4 und 5 Milliarden Euro verursachen.

„Wir erwarten,“ kommentieren dazu Moody’s Analysten, „dass sich die Schaden-Kosten-Quote (Schaden und Kosten in Prozent der Prämien, eine wichtige Kennzahl für den versicherungstechnischen Gewinn) 2021 von 90 % im Jahr 2021 auf 96 bis 99 % verschlechtern wird.“

Auch deutsche Hausbesitzer leiden unter einer Versicherungs-„Schutzlücke“, da viele Hausratversicherungen regenbedingte Überschwemmungen nicht abdecken. „Das Ereignis wird weithin als Folge des Klimawandels angesehen, der die Häufigkeit und Schwere extremer Wetterereignisse erhöht. Die deutsche Schaden- und Unfallversicherung hat bereits Mühe, mit der Wohngebäudeversicherung Gewinne zu erzielen, und könnte es schwierig finden, Hausbesitzer ohne signifikante Preiserhöhungen vor Klimarisiken zu schützen“, warnt Moody’s.

Teile von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz verzeichneten am 14. und 15. Juli bis zu 150 Liter Niederschlag pro Quadratmeter, etwa das Doppelte des langjährigen Monatsdurchschnitts, wodurch Flüsse und Bäche in besiedelte Gebiete überfluten. Auch im Süden Bayerns kam es am 17. und 18. Juli zu starken Regenfällen und Überschwemmungen, wenngleich die Schäden dort geringer ausfielen.

Moody’s: German floods will hit P&C insurers‘ profit, highlighting climate change risk.

Themen: Immobilienrating, Versicherungsrating | Kein Kommentar »

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