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Nach Verstaatlichung Staatskapital gefordert

Von Dr. Oliver Everling | 29.Mai 2012

BFA-Bankia gab am Pfingstwochenende 2012 bekannt, dass die Gruppe weiteres Staatskapital in Höhe von 19 Mrd. Euro benötigt, um die Kapitalanforderungenerfüllen zu können. Davon entfallen 12 Mrd. Euro auf Bankia. Die Gruppe wurde jüngst durch die Zustimmung der Regierung verstaatlicht, Preferred Shares des Bankenrestrukturierungsfonds FROB in Höhe von 4,5 Mrd. Euro in Stammaktien umzuwandeln.

„Damit würde sich die staatliche Rekapitalisierung der Gruppe insgesamt auf 23,5 Mrd. Euro belaufen“, schreibt die DZ BANK in einer Tickermeldung der „Strategie Credits“. Presseberichten zufolge plane die spanische Regierung, diese Mittel durch Staatsanleihen oder Anleihen vom FROB aufzubringen, die als Collateral zur Liquiditätsbeschaffung bei der EZB eingereicht werden können. Die spanische Regierung bereitet möglicherweise die Gründung einer großen Staatsbank vor, in welche die verstaatlichten Institute Bankia, Catalunya Banc und Novagalicia eingebracht werden sollen.

Der Banco de Valencia hingegen soll aufgrund seiner geringen Größe getrennt reprivatisiert werden, heißt es im DZ BANK Research. Das geplante Institut würde mit rund 450 Mrd. Euro 20% der Bilanzsumme des Bankensektors des Landes umfassen. „Hintergrund für die Überlegungen der Regierung ist,“ schreibt die DZ BANK, „dass der eingeleitete Reprivatisierungsprozess der Catalunya Banc ins Stocken geraten ist, nachdem in diesem Monat weitere Sanierungsauflagen im Volumen von rund 30 Mrd. Euro für den Bankensektor des Landes verhängt wurden.“

Der Bankenrestrukturierungsfonds FROB hatte die Frist zur Abgabe von Kaufgeboten für Catalunya Banc um weitere zwei Wochen bis Ende Juni 2012 verlängert. „Die für einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren geplante Staatsbank soll zwar auch Kredite an die Realwirtschaft vergeben,“ erläutern die Analysten der DZ BANK, „ihr primärer Zweck wäre jedoch, die betroffenen Aktiva zu sanieren und graduell zu veräußern.“

Für Bankia gibt es langfristige Ratings von S&P’s (BB+ vom 25. 5. 2012), Fitch Ratings (BBB+ vom 13. 2. 2012) und Moody’s (Baa3 vom 7. 2. 2012).

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