Digitale Assets und Krypto auf dem Weg zur Massenadaption
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ diskutierten Anton Langbroek, Dr. Ulli Spankowski und Andreas Streb die Massenadaption digitaler Assets und Kryptowährungen und ihre Relevanz für das Privatkundengeschäft.
Anton Langbroek, Vice President Commercial B2B bei Bitpanda Technology Solutions, hob hervor, dass digitale Assets zunehmend in den Mainstream drängen. Bitpanda ermöglicht es Banken und Fintechs, ihren Kunden den Handel mit Kryptowährungen anzubieten. Langbroek betonte, dass das Interesse von Privatkunden an Kryptowährungen rasant wächst und sie ein fester Bestandteil moderner Anlagestrategien werden.
Dr. Ulli Spankowski, Chief Digital & Product Officer bei Boerse Stuttgart Digital, erklärte, dass die Börse Stuttgart bereits umfassende digitale Asset-Services anbietet und dass diese Technologie die Transparenz und Effizienz im Finanzmarkt erhöht. Spankowski betonte, dass die Regulierung und Sicherheit entscheidend sind, um das Vertrauen der Anleger zu gewinnen und die Akzeptanz zu fördern.
Andreas Streb, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Volksbank Raiffeisenbank Bayern Mitte, sprach über die Integration von Krypto-Dienstleistungen in traditionelle Bankprodukte. Er deutete an, wie Volksbanken und Raiffeisenbanken durch Kooperationen mit Fintechs wie Bitpanda ihren Kunden den Zugang zu digitalen Assets ermöglichen. Streb sieht in der Digitalisierung und der Einbindung von Krypto-Angeboten eine Chance, jüngere Kundengruppen anzusprechen und die Attraktivität der Banken zu steigern.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass digitale Assets und Kryptowährungen das Potenzial haben, die Finanzlandschaft nachhaltig zu verändern. Für Privatkunden bieten sie eine neue Möglichkeit zur Diversifizierung ihres Portfolios und zur Partizipation an innovativen Finanztechnologien. Kryptowährungen können durch ihre dezentrale Natur und die Verwendung von Blockchain-Technologie zusätzliche Sicherheit und Transparenz bieten. Zudem ermöglichen sie schnelle und kostengünstige Transaktionen, was insbesondere in einer global vernetzten Wirtschaft von Vorteil ist.
Spankowski räumt ein, dass die Plattform ursprünglich für jüngere Kundinnen und Kunden gedacht war, tatsächlich habe sich aber gezeigt, dass die meisten über 35 Jahre alt sind. Streb pflichtet bei, dass Kryptowährungen ein Angebot für alle Kunden seien. „Jeden Monat gegen Millionen, über das Jahr Milliarden, an andere Plattformen raus“, daher sei es den Banken wichtig, zusammenzuarbeiten und die Kunden weiter zu betreuen.
Streb präferiert Bitcoin, denn es gehe um eine sicher Blockchain-Anwendung. Bei Bitcoin sei er sicher, dass die Blockchain so sicher sei, dass diese auch angeboten werden könne. Bei anderen Kryptowährungen müsse eher von einem Wertpapiercharakter gesprochen werden, wo ein Emittent ein bestimmtes Produkt anbietet, während Bitcoin sehr dezentral sei.
Seine Bank bietet für 99 € ein Bitcoin-Informationsgespräch für Kundinnen und Kunden an. Dies sei kein Beratungsgespräch, das sie regulatorisch geklärt worden. Bei vielen Anlegerinnen und Anlegern sei Bitcoin eine Beimischung im Portfolio, wenn auch nur in sehr geringen Anteilen.
„Ich persönlich investiere auch in Bitcoin“, sagt Lanbroek, jedoch seien auch andere Währungen interessant. Er räumt ein, dass solche Investments experimentell und hoch spekulativ seien. „Was ist meine Intention als Käufer, was will ich damit erreichen?“ Anleger müssten sich im klaren sein, was sie anstreben.
„Ich bin auch kein Bitcoin-Only-Anleger“, macht Spankowski klar. Ihm geht es um die Technologie. Eine digitale Währung könne für wesentlich mehr als nur eine Bargeldalaternative verwendet werden. Es gehe auch um die Interaktion von Maschinen. Die Anwendungen seien in der Öffentlichkeit schwer vermittelbar, der Aufklärungsbedarf entsprechend hoch.
Trotz der Chancen gibt es auch Herausforderungen. Die Volatilität von Kryptowährungen und die noch unklare regulatorische Landschaft stellen Risiken dar, die es zu managen gilt. Langbroek, Spankowski und Streb betonten die Notwendigkeit klarer Regulierungen und transparenter Rahmenbedingungen, um das Vertrauen der Verbraucher zu stärken und die Akzeptanz zu fördern.
Die Zukunft von digitalen Assets und Kryptowährungen im Privatkundengeschäft sieht vielversprechend aus. Mit zunehmender Regulierung, technologischen Weiterentwicklungen und wachsendem Interesse der Verbraucher könnten sie schon bald ein integraler Bestandteil des Finanzsystems sein. Banken und Fintechs, die frühzeitig auf diese Entwicklungen reagieren, können sich als Innovationsführer positionieren und neue Kundengruppen erschließen.
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Die Zukunft des Zahlungsverkehrs: Digitaler Euro, EPI und Instant Payments
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ diskutierten Dr. Alexandra Hachmeister, Katharina Paust-Bokrezion und Dr. Joachim Schmalzl über die Zukunft des Zahlungsverkehrs in Europa. Der Fokus lag auf dem digitalen Euro, der European Payment Initiative (EPI) und Instant Payments.
Dr. Alexandra Hachmeister leitet seit Februar 2024 den Zentralbereich Digitaler Euro bei der Deutschen Bundesbank. Mit einer beeindruckenden Karriere, die von ihrer Promotion über verschiedene Führungspositionen bei der Deutschen Börse AG bis hin zur Leitung des Zentralbereichs Ökonomische Bildung bei der Bundesbank reicht, ist Hachmeister eine maßgebliche Figur in der Implementierung des digitalen Euro.
Katharina Paust-Bokrezion ist seit 2020 bei der Deutschen Bank für die Beziehungen zu Gesetzgebern und politischen Akteuren verantwortlich, insbesondere im Bereich Zahlungsverkehr und Digitalisierung. Mit über 25 Jahren Erfahrung im Banking und Zahlungsverkehr spielt sie eine Schlüsselrolle in der Diskussion um digitale Zentralbankwährungen und den digitalen Euro.
Dr. Joachim Schmalzl ist seit März 2016 Geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes (DSGV) und Vorsitzender des Verwaltungsrates der European Payment Initiative (EPI). Er bringt eine umfangreiche Erfahrung aus seiner Zeit bei der Sparkasse KölnBonn und der Unternehmensberatung McKinsey & Company mit.
Die Diskussion drehte sich um den aktuellen Stand des digitalen Euro und der EPI sowie deren Auswirkungen auf den Zahlungsverkehr in Europa. Hachmeister betonte die Bedeutung eines souveränen und zukunftsfähigen Zahlungsverkehrs, der durch den digitalen Euro gestärkt werden soll. Der digitale Euro soll als Ergänzung zum Bargeld dienen und den digitalen Zahlungsverkehr in Europa sicherer und effizienter machen.
Paust-Bokrezion erläuterte den Mehrwert des digitalen Euro für Verbraucherinnen und Verbraucher, der in einer höheren Sicherheit, schnellerer Abwicklung und geringeren Kosten liegt. Sie betonte auch die Wichtigkeit der Zusammenarbeit mit allen betroffenen Entscheidungsträgern, um eine reibungslose Einführung zu gewährleisten.
Schmalzl sprach über die ersten Learnings aus dem EPI Launch. Die European Payment Initiative zielt darauf ab, ein einheitliches, europäisches Zahlungssystem zu schaffen, das Instant Payments und andere digitale Zahlungsdienste integriert. Er hob hervor, dass die ersten Rückmeldungen positiv sind und dass EPI dazu beitragen wird, die Abhängigkeit von nicht-europäischen Zahlungssystemen zu reduzieren. Schmalzl skizzierte, wie das Projekt ausgerollt wird. Nach und nach kommen mehr Institute hinzu.
„Der digitale Euro ist politisch gewollt. Es muss ein gutes Produkt her, es darf nicht zu teuer werden“, so Schmalzl. „Wir wollen es für die Erhöhung der europäischen Souveränität machen.“ Die Amerikaner brauche man nicht auszuschließen, aber man brauche ihnen nun auch nicht die Straße planieren, so dass die großen Giganten aus Amerika es besonders leicht haben, in Europa auszurollen.
Ein zentrales Thema der Diskussion war, wie ein zukunftsfähiger und souveräner Zahlungsverkehr in Europa erreicht werden kann. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass dies nur durch die Zusammenarbeit aller relevanten Akteure, einschließlich Banken, Regulierungsbehörden und Technologieunternehmen, möglich ist. Hachmeister betonte, dass der digitale Euro nicht nur technologisch, sondern auch regulatorisch gut vorbereitet sein muss. „Brüssel ist noch nicht verhandlungsfähig, die müssen sich jetzt erst noch sortieren“, sagt Hachmeister.
Der digitale Euro bietet zahlreiche Vorteile, berichtet Hachmeister, darunter erhöhte Sicherheit und Effizienz im Zahlungsverkehr. Er ermöglicht schnellere und kostengünstigere Transaktionen und ergänzt das Bargeld, ohne es zu ersetzen. Während der Corona-Zeit sei der Anteil der Barzahlung schon deutlich zurückgegangen. Durch die Einführung des digitalen Euro können Verbraucher:innen von niedrigeren Transaktionskosten und einem verbesserten Schutz gegen Betrug profitieren. Darüber hinaus stärkt der digitale Euro die finanzielle Souveränität Europas, indem er die Abhängigkeit von nicht-europäischen Zahlungssystemen reduziert und die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Finanzmarktes erhöht.
Europäische Souveränität sei die übergreifende Zielsetzung, pflichtet Paust-Bokrezion bei. Paust-Bokrezion fügte hinzu, dass der digitale Euro und EPI den Verbrauchern mehr Kontrolle und Sicherheit über ihre finanziellen Transaktionen geben werden. Dies erfordert jedoch auch umfassende Aufklärungs- und Bildungsmaßnahmen, um das Vertrauen der Verbraucher zu gewinnen. „Wenn wir es richtig machen, ergänzen sich digitaler Euro und EPI gut“, so Paust-Bokrezion. „Manche sehen den digitalen Euro relativ nah zu Bitcoin, obwohl der digitale Euro damit gar nichts zu tun hat.“ Im besten Fall sei die Deutsche Bank mit dem digitalen Euro auf allen Smartphones.
Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass sowohl der digitale Euro als auch die EPI in den nächsten Jahren erhebliches Potenzial haben, den Zahlungsverkehr in Europa zu revolutionieren. Schmalzl betonte, dass die kontinuierliche Weiterentwicklung und Anpassung an neue technologische und regulatorische Anforderungen entscheidend sein wird.
Insgesamt zeigte die Diskussionsrunde auf der Handelsblatt Tagung, dass der digitale Euro und die EPI nicht nur technologische Innovationen sind, sondern auch strategische Werkzeuge, um Europas Zahlungsverkehr zukunftssicher und souverän zu gestalten.
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Die 4-Tage-Woche im Bankwesen: Wirklichkeit oder Utopie?
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ sprach Carsten Graf, Vorstandssprecher der PSD Bank Braunschweig, über die Einführung der 4-Tage-Woche bei seiner Bank und deren Auswirkungen. Mit seinem Managementmotto „Langsam können andere besser!“ und der Aufforderung an die Teilnehmer „Schauen Sie mit mir durch das Schlüsselloch!“, beleuchtete Graf die Gründe und Vorteile dieser Arbeitszeitregelung.
Die 4-Tage-Woche wurde eingeführt, um die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Sie fördert die Work-Life-Balance, trägt zum Klimaschutz bei, unterstützt die Digitalisierung und KI-Vorbereitung, ermöglicht Ehrenämter und passt besser zur Familiensituation der Mitarbeiter. Die Regelung sieht vor, dass alle Mitarbeitenden immer freitags frei haben, mit Ausnahmen für Risikocontrolling und Compliance.
Die Arbeitszeit beträgt 35 Stunden pro Woche bei vollem Gehalt, verteilt auf Montag bis Donnerstag mit jeweils 8 Stunden und 45 Minuten pro Tag. Die jüngere Generation habe sehr schnell gelernt, die Stunden innerhalb des Rahmens von 16 Stunden neu aufzuteilen.
Graf betont, dass die Leistung der Mitarbeiter durch die Einführung der 4-Tage-Woche nicht nachgelassen habe. Tatsächlich wurden die Geschäftsstellen freitags geschlossen und der Kundenservice an ein externes Telefonservicecenter ausgelagert, was zu keinen negativen Kundenreaktionen geführt hat. Der Freitag war ohnehin nie der vertriebsstärkste Tag.
Die Teilzeitquote liegt bei 35 % und sei ebenso einbezogen worden wie alle anderen. Das Projekt wurde in Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden aus allen Fachbereichen, dem Betriebsrat und der Bereichsleitung entwickelt. Graf rät anderen Banken, ihre Prozesse zu verschlanken und die Arbeitszeitverteilung zu überprüfen. Er gibt zu, dass es Hürden gab, wie die Anpassung der Gleitzeitkonten und die Notwendigkeit, tarifvertragliche Bestimmungen zu beachten. Trotzdem wurde durch den Kulturwandel und das neue Mindset die Anzahl der Bewerbungen für vakante Stellen vervielfacht, unbesetzte Stellen wurden schnell besetzt und die Krankheitstage reduziert, ohne Produktivitätsverlust.
Graf berichtet von positiven Rückmeldungen der Mitarbeiter, die nun freitags persönliche Angelegenheiten erledigen können und ein echtes Wochenende genießen. Die 4-Tage-Woche wird regelmäßig im Monatsdialog mit dem Betriebsrat und durch Mitarbeiterbefragungen evaluiert, um sicherzustellen, dass sie weiterhin effektiv und vorteilhaft ist.
Carsten Graf, der seit Juli 2011 Vorstandssprecher der PSD Bank Braunschweig ist und über langjährige Erfahrung im Vertrieb und in der Personalverantwortung bei einer großen Genossenschaftsbank im Rheinland verfügt, zeigte durch diesen Vortrag eindrucksvoll, wie die 4-Tage-Woche im Bankwesen nicht nur möglich, sondern auch erfolgreich sein kann.
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Arbeitgeberattraktivität von Banken: Prioritäten beim Berufseinstieg
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ präsentierte Prof. Dr. Christiane Weiland, Leiterin des Studiengangs BWL-Bank an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg Karlsruhe, ihre Erkenntnisse zur Arbeitgeberattraktivität von Banken für junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteigern. Weiland, die auch zweite stellvertretende Vorsitzende des Aufsichtsrats und Vorsitzende des Prüfungsausschusses der DEG ist, betonte die langfristige Gewinnung der Generation Z für Banken.
Die Generation Z umfasst diejenigen, die ab Mitte der 1990er Jahre bis etwa 2010 geboren wurden. Diese Generation ist bekannt dafür, mit digitalen Technologien aufgewachsen zu sein und legt großen Wert auf Flexibilität, Nachhaltigkeit und Work-Life-Balance. Sie unterscheiden sich in ihren Erwartungen und Werten deutlich von früheren Generationen.
Eine umfassende Umfrage unter dualen Studierenden im Bereich BWL-Bank zeigte interessante Ergebnisse bezüglich der Prioritäten junger Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger. Die Umfrage, die eine Beteiligung von 66 % männlichen und 34 % weiblichen Studierenden verzeichnete, identifizierte die fünf wichtigsten Faktoren für Absolventen in ihrem ersten Job: finanzielle Vergütung, klare Entwicklungsperspektiven, sinnvolle Tätigkeit, sympathisches Team und ein sicherer Arbeitsplatz.
Die Prioritäten unterscheiden sich jedoch zwischen den Geschlechtern. Während bei männlichen Absolventen Entwicklungsperspektiven an erster Stelle stehen, legen weibliche Absolventen mehr Wert auf die finanzielle Vergütung, wobei Entwicklungsperspektiven erst an vierter Stelle rangieren. Diese Diskrepanz deutet auf unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen hin, die Banken bei ihrer Strategie zur Gewinnung und Bindung von Talenten berücksichtigen sollten.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis der Umfrage ist, dass Frauen eher familiengerechte Jobs und eine ausgewogene Work-Life-Balance anstreben. Männer hingegen sind in den ersten Berufsjahren oft proaktiver und karriereorientierter. Prof. Dr. Weiland folgert daraus, dass Frauen ihre Karriereplanung möglicherweise stärker an familiären Verpflichtungen ausrichten, während Männer in der Anfangsphase ihrer Karriere stärker auf berufliche Produktivität und Aufstiegschancen fokussiert sind. Diese Unterschiede haben direkte Auswirkungen auf die Karriereentwicklung und die Pipeline für Führungspositionen.
Prof. Dr. Weiland schlägt mehrere Lösungsansätze vor, um diesen Herausforderungen zu begegnen. Zum einen sollten Frauen frühzeitig mehr Verantwortung übertragen und in Führungspositionen gebracht werden. Dies könnte durch gezielte Förderprogramme und Mentoring geschehen. Zum anderen sollte die Möglichkeit geschaffen werden, Führungspositionen auch in Teilzeit zu bekleiden, um eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu ermöglichen. Darüber hinaus ist es wichtig, Vorbilder zu schaffen, die zeigen, dass eine erfolgreiche Karriere in der Finanzbranche mit familiären Verpflichtungen vereinbar ist.
Weiland verfügt über umfangreiche Erfahrung in den Bereichen Bankenregulierung, Kreditrisikomanagement, Nachhaltigkeit, Sustainable Finance und Innovationsförderung. Ihre Erkenntnisse und Empfehlungen bieten wertvolle Ansätze für Banken, um junge Talente erfolgreich zu gewinnen und langfristig zu binden. Durch die Berücksichtigung der spezifischen Bedürfnisse und Erwartungen junger Berufseinsteiger:innen können Banken ihre Arbeitgeberattraktivität erhöhen und gleichzeitig eine diverse und leistungsfähige Belegschaft aufbauen.
Elisabeth Atzler, Bankenkorrespondentin vom Handelsblatt, wirft die Frage auf, wie Banken mit den unterschiedlichen Bedürfnissen umgehen. Weiland sagt dazu: Es gibt Banken, die das Problem erkannt haben, Banken, die kapituliert haben, aber auch Banken, die zwar keine Patentlösung haben, aber daran arbeiten.
Insgesamt zeigt die Studie, dass Banken, die ihre Strategie an den Bedürfnissen der Generation Z ausrichten, langfristig von einer stabilen und motivierten Belegschaft profitieren können. Dies erfordert jedoch ein Umdenken und die Bereitschaft, traditionelle Strukturen und Prozesse zu hinterfragen und anzupassen.
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Generative KI im Retail Banking: Disruption oder Evolution?
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ diskutierten führende Experten über die transformative Rolle generativer KI im Bankensektor. Unter dem Titel „Generative KI im Retail Banking: Disruption oder Evolution?“ beleuchteten Dirk Elsner, Dr. Daniel Oster und Dr. Lukas Schreier aktuelle Anwendungen, strategische Bedeutung und zukünftige Potenziale von KI.
Dirk Elsner, Group Head Innovation Lab bei der DZ BANK, ist stellvertretender Abteilungsdirektor im Strategiebereich der DZ BANK und leitet das Innovation LAB. Seit über sieben Jahren arbeitet er im Innovationsmanagement der DZ BANK, nachdem er zuvor als Geschäftsführer einer IT-Unternehmensgruppe und Bereichsleiter in einer Wertpapier-Transaktionsbank tätig war. Elsner berichtet über die Nutzung von ChatGPT für die DZ BANK in einer geschützten Version und es seien bereits mehr als 180 Use Cases identifiziert worden, die von den Fachbereichen der Bank genutzt werden könnten. Er betont die Notwendigkeit von definierten „Leitplanken“ für den Einsatz von KI und spricht von einem ersten Boot Camp, das die Entwicklung spezieller Anwendungen initiiert hat.
Dr. Daniel Oster, Leiter Digitalisierung und Innovationen bei der Kreissparkasse Köln, verantwortet die Digitalstrategie, digitale Mitarbeitendenbefähigung und die Einführung neuer Technologien wie Künstliche Intelligenz und Distributed Ledger Technologien. Oster berichtet, dass generative KI derzeit hauptsächlich zur Informationsbeschaffung und Verarbeitung eingesetzt wird, um die Effizienz zu verbessern. Er betont, dass KI ein Kulturthema ist und regulatorische Fragen aufwirft, insbesondere wer letztlich die Entscheidungen trifft, wenn KI zum Einsatz kommt. Oster ist auch Dozent an der Hochschule für Finanzwirtschaft & Management in Bonn.
Dr. Lukas Schreier, Head of Digital Hub bei der LBBW, leitet seit 2022 digitalstrategische Projekte mit Schwerpunkten auf Digital Assets, generative KI und das Metaverse. Seine Karriere begann er beim Ostdeutschen Sparkassenverband, bevor er in die Strategieabteilung der LBBW wechselte. Schreier sieht in der Nutzung von KI die Chance, mehr Chancengleichheit zu erreichen und durch Demokratisierung die Entscheidungsprozesse zu verbessern.
Die Diskussionsrunde hob hervor, dass generative KI das Potenzial hat, die digitale Transformation im Retail Banking erheblich zu beschleunigen. Für die nächsten Jahre wird erwartet, dass KI in immer mehr Anwendungsfällen eingesetzt wird, von der Personalisierung von Dienstleistungen bis hin zur Automatisierung komplexer Prozesse. Gleichzeitig warnten die Experten vor überzogenen Erwartungen, da die Ernüchterung unausweichlich sei, wenn die Technologie nicht sofort die erhofften Ergebnisse liefert.
Prof. Dr. Stephan Paul warf die Frage auf, welche Konsequenzen die KI für die Führung haben wird, da heute mit KI viel mehr dezentral entschieden werden kann, was die „Herrschaftsverhältnisse“ verändern wird. Schreier sieht in dieser Entwicklung eine Chance zur Demokratisierung, während Oster betont, dass KI auch eine kulturelle Veränderung erfordert.
Abschließend betonten die Teilnehmer der Diskussionsrunde, dass jede Bank eine klare KI-Strategie benötigt, um die Chancen und Herausforderungen dieser Technologie erfolgreich zu meistern. Der Weg zur Integration von KI in den Bankbetrieb ist komplex, aber mit einer strategischen Herangehensweise und der Bereitschaft zur kontinuierlichen Anpassung können Banken von den Vorteilen der generativen KI profitieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.
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Zinswende als Schutzimpfung für Banken
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ präsentierte Dr. Torsten Stuska, Managing Partner bei MOONROC Advisory Partners, die aktuelle Studie „Retail Banking Kompass 2024″. Er betonte, dass die Zinswende für Banken wie eine Schutzimpfung wirke. Großbanken und die DKB zum Beispiel profitieren vom „Zinssegen der EZB“. Trotz aktueller Rekordergebnisse und starker Bilanzen bleiben viele operative und strategische Herausforderungen ungelöst.
Alle Banken setzen zur Kompensation bald wieder sinkender Zinsüberschüsse auf ein steigendes Provisionsgeschäft, wobei der Private Banking Kunde im Mittelpunkt steht. Gleichzeitig bleibt die Kreditnachfrage schwach und befindet sich auf dem Niveau von 2004/2005. Ein nie dagewesener Einbruch der Kreditnachfrage belastet die Aktivseite der Banken.
Die digitale Transformation im Bankensektor verändert das Beratungsgeschäft fundamental. Junge Kundengruppen akzeptieren TikTok und andere Social-Media-Formate bereits als ernsthafte Beratungsquellen. „Beratung 2.0″ findet zunehmend online statt, wobei Financial Influencer mit hoher Reichweite eine zentrale Rolle spielen. Einige Neobanken haben es geschafft, höchste Kundenakzeptanz, exponentielles Wachstum und Profitabilität zu vereinen.
Ein weiterer Punkt, den Stuska hervorhebt, ist die Deindustrialisierung in Deutschland. Sinkende Standortattraktivität, hohe Nettomittelabflüsse und niedrige Produktionszahlen deuten darauf hin. Die deutschen Exporte in Nicht-EU-Staaten sind 2023 trotz hoher Inflation um 9,2 % zurückgegangen. Banken setzen daher einheitlich auf ähnliche Strategien zur Bewältigung dieser Herausforderungen. Der hohe Aufwand durch Regulatorik und fehlende Skalierungsvorteile führt zu Fusionen und Akquisitionen sowie der Einführung von Zweitmarken.
Die genannten Entwicklungen könnten erhebliche Auswirkungen auf das Credit Rating der Banken haben. Trotz hoher Zinseinnahmen und stabiler Bilanzen stellen sinkende Kreditnachfrage und operative Herausforderungen Risiken dar. Der steigende Aufwand für Regulierung und fehlende Skalierungsvorteile erhöhen die Kosten, was sich negativ auf die Rentabilität auswirken kann. Fusionen und Akquisitionen, die als Lösung zur Effizienzsteigerung dienen, könnten das Risiko- und Ertragsprofil der Banken kurzfristig belasten, was zu einer Neubewertung der Ratings führen könnte.
Insbesondere traditionelle Banken könnten durch den Prozessdschungel und hohe Kosten unter Druck geraten, während Neobanken durch ihre Effizienz und hohe Kundenakzeptanz positive Bewertungen erzielen könnten. Die Anpassungsfähigkeit der Banken an digitale Beratungsformate und die erfolgreiche Integration neuer Technologien werden entscheidende Faktoren für zukünftige Ratings sein. Der Wandel hin zu Provisionsgeschäften und die Fähigkeit, junge Kundengruppen effektiv anzusprechen, könnten ebenfalls positiv bewertet werden, sofern diese Strategien zu nachhaltigem Wachstum und stabilen Erträgen führen.
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Zukunft der Baufinanzierung: Herausforderungen und Perspektiven
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juli 2024
Tomas Peeters, CEO von Baufi24, sprach auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ über die aktuellen Herausforderungen im Bereich Baufinanzierung, darunter strauchelndes Neugeschäft, stockender Wohnungsbau und Sanierungsbedarf.
Peeters prognostiziert, dass das politisch ausgerufene Ziel des Wohnungsbaus nicht erreicht werden kann, zumal der Neubau praktisch zum Stillstand gekommen ist. „Was heute gebaut wird, ist zwei Jahre her, Genehmigungen von früher,“ betont er. Mit einer Eigentumsquote von kaum 50 % fließt Wohngeld größtenteils in die Taschen großer Vermieter.
Um den Wohnbau und die Sanierung zu fördern, zitiert Peeters Prof. Dr. Stephan Paul von der Ruhr-Universität Bochum, seine mehr als 200 Milliarden Euro als notwendigen Finanzbedarf errechnet worden. Politisch sei es jedoch ausgeschlossen, dass eine solche Summe zur Verfügung gestellt wird. Peeters kritisiert, dass Banken ihre Beratungsangebote zurückgefahren haben, obwohl der Bedarf bei Immobilienkäufern weiterhin hoch ist.
Seit 2020 ist Tomas Peeters Geschäftsführer der Baufi24 Baufinanzierung GmbH, einer der drei größten Baufinanzierungsvermittler in Deutschland, und seit April 2022 CEO der Bilthouse-Gruppe, zu der auch Hüttig & Rompf, Creditweb und das Fintech-Unternehmen FinLink gehören. Vor seiner Tätigkeit bei Baufi24 war Peeters Vorstandsmitglied der Interhyp-Gruppe und hatte verschiedene Positionen innerhalb der ING-Gruppe inne, zuletzt als Chief Strategy Officer der ING Deutschland. Als Experte für Bank- und Baufinanzierung ist Peeters ein gefragter Ansprechpartner für Journalisten und bewertet regelmäßig Trends am Markt, die Bauzinsentwicklung sowie die Aussichten für den Immobiliensektor.
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Family Banking: Ein Wachstumssegment im Retail Banking
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ betonten Leon Stephan, Mitgründer und CTO von Bling, und Anissa Brinkhoff, Finanzbildungsexpertin und Mitglied des Education Board von Bling, die Bedeutung von Familien als wichtigstes Zielgruppensegment im Retail Banking.
In Deutschland haben über 12 Millionen Familien mindestens ein Kind, und fast die Hälfte ist mit den Bankangeboten unzufrieden. Stephan berichtete, dass 15 % der Familien Patchwork-Familien sind und 48 % der 10-jährigen Kinder ein eigenes Smartphone besitzen.
Eine Studie von Bling und Mastercard aus dem Jahr 2023 zeigte, dass 32 % der Kinder ihr Taschengeld digital erhalten, 38 % der 10- bis 18-Jährigen beim Online-Einkauf schummeln und 49 % keinen Überblick über ihre Ausgaben haben. Die Studie ergab auch, dass 70 % der Eltern unter Dauerstress stehen und 42 % überfordert sind, wenn es um Geld geht. Zudem sind 53 % der Eltern nicht in der Lage, ihren Kindern den Umgang mit Geld beizubringen, obwohl 79 % der Eltern die wichtigste Anlaufstelle für Finanzwissen ihrer Kinder sind.
Bling positioniert sich als die beliebteste Banking-App für Familien, indem sie auf diese spezifischen Bedürfnisse eingeht. Stephan und Brinkhoff unterstrichen, wie Bling dazu beiträgt, Finanzbildung zu fördern und Eltern dabei zu unterstützen, ihren Kindern den verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen. Die App bietet eine Plattform, die sowohl den Überblick über Ausgaben erleichtert als auch den digitalen Umgang mit Geld kindgerecht gestaltet.
Insgesamt betonten die Referenten, dass Banken, die Familien als zentrale Zielgruppe betrachten und ihre Angebote entsprechend anpassen, langfristig profitieren können. Family Banking stellt nicht nur ein bedeutendes Wachstumssegment dar, sondern bietet auch die Möglichkeit, durch gezielte Angebote und Bildungsmaßnahmen das Vertrauen und die Zufriedenheit dieser wichtigen Kundengruppe zu gewinnen.
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Female Finance: Nische oder spannendes Wachstumsfeld für Banken?
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juli 2024
Auf der Handelsblatt Tagung „Zukunft Retail Banking“ diskutierten Karolina Decker (Co-Founder & CEO von finmarie), Rainer Hohenberger (CEO von BNP Paribas Personal Investors Deutschland) und Dr. Katharina Seiler (Senior Portfolio Managerin bei DWS) über das Thema Female Finance und Diversität in der Finanzbranche. Prof. Dr. Stephan Paul, Lehrstuhl für Finanzierung und Kreditwirtschaft von der Ruhr-Universität Bochum, moderierte die Diskussionsrunde.
Die Finanzbranche hat Fortschritte in Sachen Diversität gemacht, doch es bleibt noch viel zu tun. Karolina Decker betonte, dass Frauen nach wie vor unterrepräsentiert sind. Sowohl als Kunden als auch in Führungspositionen sind Frauen nicht proportional zur Größe der Bevölkerungsgruppe repräsentiert.
Rainer Hohenberger fügte hinzu, dass es wichtig ist, gezielte Maßnahmen zur Förderung von Angebote für Frauen in der Finanzbranche zu ergreifen. Dr. Katharina Seiler wies darauf hin, dass Female Finance nicht nur zum „guten Ton“ gehöre. „Für uns ist es auch Finanzbildung.“
Frauen haben oft andere Bedürfnisse und Prioritäten in der Finanzplanung und Geldanlage als Männer. Karolina Decker erklärte, dass Frauen tendenziell risikoscheuer sind und mehr Wert auf Sicherheit und langfristige Finanzplanung legen. Sie suchen nach Produkten, die Transparenz und Stabilität bieten. Dr. Katharina Seiler hob hervor, dass Frauen häufiger an nachhaltigen Investments interessiert sind und dass diese Präferenz bei der Produktentwicklung berücksichtigt werden sollte.
„Ab 25 Jahren fängt die Lücke an im Vergleich zu Männern, bis etwa 45 Jahren, das hängt natürlich mit der Lebensphase zusammen“, sagt Katharina Seiler. Entsprechend leisten Frauen in dieser Phase weniger für ihre Vorsorge. In Studien habe sich gezeigt, dass Frauen eher den Frauen folgen. Dieses andere Verhalten
„Frauen investieren genauso gut wie Männer. Frauen investieren bei uns im Durchschnitt 33.000 € und investieren nachhaltiger als Männer“, sagt Decker. Frauen investieren „sehr, sehr loyal“ und seien nicht so hektisch beim Investieren.
Daten spielen eine entscheidende Rolle bei der zielgerichteten Ansprache und Produktentwicklung für weibliche Kunden. Rainer Hohenberger betonte, dass durch die Analyse von Kundendaten spezifische Bedürfnisse und Verhaltensmuster identifiziert werden können. Dies ermöglicht es Banken, maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die den Anforderungen weiblicher Kunden besser entsprechen.
„Frauen sind wesentlich langfristiger orientiert als Männer, legen allerdings im Durchschnitt weniger an als Männer“, sagt Hohenberger. Es gibt bei bestimmten Altersgruppen der Frauen eine deutlich niedrigere Neigung der Frauen, sich mit Finanzfragen zu beschäftigen, berichtet Hohenberger.
Die Deutschen sind generell kein Volk des Aktieninvestments, Frauen aber noch weniger als Männer. Katharina Seiler berichtet aus ihrer Jugend in Russland, dass das Studium der Finanzen „cool“ war und sich viele russische Frauen für Finanzen interessierten. Auch in Asien sei die Situation der Frauen anders, mehr Interesse von Frauen für die Finanzwirtschaft festzustellen.
Hohenberger vergleicht das Thema mit der Frage, ob Männer in Elternzeit gehen. „Das ist ein Generationenthema, bis sich da was grundlegend verändert hat.“ Hohenberger trägt zudem Zahlen über die Performance des Anlageerfolgs von Frauen vor, demnach es Frauen gelingt, langfristig eine bessere Performance zu erreichen. „Hin und her macht die Taschen leer“, erklärt sich Prof. Paul das Phänomen.
Die Diskussionsrunde zeigte, dass Female Finance nicht nur eine Nische, sondern ein bedeutendes Wachstumsfeld für Banken darstellt. Durch gezielte Maßnahmen und die Nutzung von Daten können Banken die Bedürfnisse weiblicher Kunden besser verstehen und erfüllen, was zu einem nachhaltigeren und diversifizierteren Finanzsektor führt.
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Anadi Connect: Die Zukunft des Tablet-basierten Bankings
Von Dr. Oliver Everling | 3.Juli 2024
Markus Herzl, Head of Digital Sales der Anadi Bank, erläutert die Vorteile von Anadi Connect, einem innovativen Tablet-basierten Banking-Service. Die Grundidee hinter Anadi Connect lautet: „Tablet berühren und die digitale Bank erleben“. Dieses Konzept ermöglicht es Kunden, einen transparenten und schnellen Prozess in wenigen Schritten zu durchlaufen. Der Kunde kann direkt mit dem Darlehensvermittler interagieren, wobei alle Schritte, einschließlich der Antragsstrecke und Identitätsfeststellung, vollständig auf dem Tablet des Vermittlers erfolgen. Dieser digitale Prozess erlaubt es dem Vermittler, das Darlehen vor Ort abzuschließen, was bedeutet, dass der gesamte Ablauf in wenigen Minuten abgeschlossen ist. In den meisten Fällen habe der Kunde das Geld innerhalb von 48 Stunden auf dem Konto.
Die Anadi Financial Service GmbH fungiert als Vertriebseinheit für Anadi Connect, wobei die gesamten Bankgeschäfte im Kernbankensystem der Anadi Bank abgebildet werden. Das System bietet mehrere einzigartige Verkaufsargumente (USPs) für jeden Darlehensvermittler: Es ist schnell, einfach und führt zu positivem Kundenfeedback. Zudem ist es in der EU einzigartig und lässt sich schnell in das Portfolio der Vermittler integrieren. Der umfassende Vertragsabschluss erfolgt über eine End-to-End-Plattform, die eine papierlose Abwicklung ermöglicht und schnelle Entscheidungsverarbeitungen sicherstellt.
Ein weiterer Vorteil von Anadi Connect ist die prozessgestützte und vollständig digitale Partnerverbindung sowie die Möglichkeit zur Selbsteinbindung von Partnern. Der Prozess ist komplett digitalisiert, was zu einer effizienten und papierlosen Abwicklung führt. Darüber hinaus ermöglicht das System eine schnelle Verarbeitung von Feedback, unterstützt durch Newsletter-Systeme und Kommunikation „on demand“. Ein Customer Care Center und eine Hotline stehen zur Verfügung, um bei Bedarf Unterstützung zu bieten.
Das Projekt hat bereits frühe Erfolge verzeichnet, wie Dr. Christian Kubitschek, CEO der Anadi Bank, berichtet. Innerhalb von nur sieben Monaten erreichte das System den Break-even-Punkt, mit einem Außenzinssatz von 8 %. Die schnelle Zielerreichung führte zum frühzeitigen Abschluss des deutschen Pilotprojekts und einem rasanten Anstieg der Vertriebspartner. Kubitschek fügt hinzu: „Das System verdient viel Geld.“
Insgesamt zeigt Anadi Connect, wie moderne Technologie genutzt werden kann, um den Bankprozess zu vereinfachen und zu beschleunigen. Diese Innovation stellt offenbar einen bedeutenden Fortschritt im Banking dar und bietet sowohl Kunden als auch Vermittlern zahlreiche Vorteile.
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