Gebremste Börsen-Rally: Einblicke in die aktuelle Marktsituation
Von Dr. Oliver Everling | 23.April 2024
Die weltweiten Finanzmärkte haben in jüngster Zeit eine spürbare Abkühlung erlebt, ausgelöst durch eine Reihe von wirtschaftlichen und geopolitischen Entwicklungen. Die Hoffnungen auf eine baldige Senkung der Zinssätze in den USA wurden zunichte gemacht, nachdem die jüngsten Inflationsdaten für März den dritten Monat in Folge höher als erwartet ausgefallen sind. „Nach Veröffentlichung der US-Inflationsdaten für März, die den dritten Monat in Folge höher ausgefallen sind als erwartet, ist die Stimmung an den Märkten gekippt“, erklärt Dr. Eduard Baitinger von der FERI AG.
Bis vor kurzem erwarteten Marktteilnehmer, dass die US-Notenbank spätestens im Juni mit Zinssenkungen beginnen würde. Diese Erwartungen haben sich jedoch drastisch geändert. „Doch nun geht plötzlich die Befürchtung um, dass die langersehnte Wende hin zu niedrigeren Leitzinsen dieses Jahr gänzlich ausbleibt“, so Baitinger. Als Folge davon sind die Marktzinsen an den Anleihemärkten spürbar gestiegen, und die Aktienmärkte, die bereits hoch bewertet waren, haben starke Korrekturen erlebt.
Zusätzliche Verunsicherung bringt die geopolitische Lage im Nahen Osten. Die wachsenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran könnten zu weiter steigenden Rohölpreisen führen, was den Inflationsdruck weiter erhöhen würde. In einem solchen Szenario wären Zinssenkungen unwahrscheinlich, und die Notenbanken könnten sogar gezwungen sein, die Zinsen zu erhöhen.
Auch an anderer Front gibt es Entwicklungen, die die Marktsituation beeinflussen. Trotz des Drucks durch steigende Realzinsniveaus und eines starken US-Dollars, die normalerweise mit niedrigeren Goldpreisen korrelieren, erreicht der Goldpreis kontinuierlich neue Höchststände. „Dieser Trend lässt sich teilweise durch eine verstärkte Nachfrage der Notenbanken aus Schwellenländern erklären, die ihre Goldreserven ausbauen“, erklärt Baitinger. Dies spiegelt die wachsende Unsicherheit wider, die Investoren dazu bringt, nach sicheren Anlagehäfen zu suchen.
In diesem unsicheren Umfeld empfiehlt Baitinger, dass professionelle Investoren ihr Risiko-Exposure kritisch überprüfen und gegebenenfalls anpassen sollten, um sich gegen negative Überraschungen abzusichern. Die aktuellen Entwicklungen am Markt erfordern eine sorgfältige und informierte Herangehensweise an Investitionen, um sowohl Chancen zu nutzen als auch Risiken zu minimieren.
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Ein neuer Wettlauf im All hat begonnen
Von Dr. Oliver Everling | 17.April 2024
Die Raumfahrtindustrie steht vor einem beispiellosen Paradigmenwechsel. „New Space“, die kommerzielle Nutzung des Weltraums, expandiert schnell und entwickelt sich zuletzt äußerst dynamisch. An die Stelle staatlicher Akteure treten vermehrt Investoren mit privatem Risikokapital. „Moderne Raumfahrt profitiert derzeit von bahnbrechenden technologischen Fortschritten, scharfer Kostendegression und neuer politischer Unterstützung – all dies eröffnet eine neue Ära sprunghafter Innovationen und attraktiver wirtschaftlicher Chancen“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute, anlässlich einer neuen Analyse zur Zukunft der Weltraumwirtschaft.
„New Space“ sei dabei, sich von traditionellen Satellitendiensten zu neuen Bereichen wie Weltraumfertigung, Weltraumtourismus und Beseitigung von Weltraummüll zu entwickeln. Diese Fortschritte versprächen nicht nur neue und sehr vielfältige Geschäftsmöglichkeiten, sondern könnten – wie die Erzeugung von Solarenergie im Weltraum – auch neue Lösungen für dringende Menschheitsprobleme bieten. Das Volumen der Weltraumwirtschaft dürfte sich bis 2040 auf 1 Billion USD mindestens verdoppeln – ein beträchtliches Entwicklungspotential für die Zukunft. Eine zentrale Rolle spiele dabei der Einsatz wiederverwendbarer Trägersysteme, was orbitale Transporte deutlich vereinfache. Wichtige Treiber seien hier die Aktivitäten von Visionären wie Tesla-Chef Elon Musk, Amazon-Gründer Jeff Bezos sowie Richard Branson, Gründer der Virgin Group. Alle drei Multi-Milliardäre hätten eigene Raumfahrtunternehmen gegründet, um Menschen ins All zu befördern, innovative Strukturen aufzubauen und völlig neue Bereiche der Weltraumwirtschaft zu erschließen.
Die Transformation tradierter Raumfahrt zum Megatrend „New Space“ werde insbesondere durch technologische Entwicklungen in den Feldern Miniaturisierung, 3D-Druck, Robotik und Künstliche Intelligenz vorangetrieben. Von globalen Satellitennetzen über Erdbeobachtung und Präzisionslandwirtschaft bis hin zu Weltraumtourismus und Ressourcengewinnung entstünden neue Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsketten und Wettbewerbslandschaften. Die USA und China sähen Raumfahrt bereits als kritische „Enabling Technology“ für einen neuen Wirtschaftsraum, den man frühzeitig bewirtschaften und absichern müsse. Auch der Mond rücke verstärkt ins Zentrum des neuen Wettlaufs im All – als Standort für dauerhafte Raumstationen und mögliche Ressourcenquelle. Ein weiterer Treiber sei das zunehmend konfrontative geopolitische Umfeld. Um in Europa nicht den Anschluss zu verpassen, müssten Unternehmen und staatliche Institutionen enger kooperieren und gezielte Synergien schaffen. „Mit zunehmender Kommerzialisierung des Weltraums eröffnen sich für strategische Investoren attraktive Chancen, um künftig von der Dynamik des ‚New Space‘ zu profitieren“, erklärt Rapp.
Die Analyse „‚New Space‘: Das Weltall als Wirtschaftsraum der Zukunft“ ist beim FERI Cognitive Finance Institute als „Cognitive Briefing“ erschienen und steht zum Download unter Content Center | FERI (feri-institut.de) zur Verfügung.
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Exploration und Entwicklung für den Silberhunger
Von Dr. Oliver Everling | 12.April 2024
Bei einer kürzlich in Frankfurt am Main abgehaltenen Präsentation unterstrich Gregory Crowe, der Präsident und CEO von Silver One Resources Inc., ein zunehmendes Interesse an Silber nicht nur als Industriemetall, sondern auch als Kapitalanlage. Diese Perspektive spiegelt sich in der strategischen Ausrichtung von Silver One Resources wider, einem Unternehmen, das sich auf die Exploration und Entwicklung von hochwertigen Silberprojekten konzentriert. „Unser Aktienkurs hat sich in den letzten Wochen verdoppelt“, merkt Gregory Crowe an.
Silver One Resources Inc., mit Sitz in Kanada, konzentriert sich hauptsächlich auf sein Flaggschiff-Projekt, die Candelaria-Silbermine in Nevada, USA. Diese historisch produzierende Mine ist der Kernpunkt des Unternehmensengagements, das darauf abzielt, aus den alten Halden erneut Silber zu gewinnen und die vorhandenen Ressourcen durch umfangreiche Bohrungen zu erweitern.
Neben der Candelaria-Mine besitzt Silver One auch das Cherokee-Projekt in Nevada und das Silver Phoenix-Projekt in Arizona. Diese Projekte unterstreichen das Engagement des Unternehmens, sein Portfolio an Silberminen zu erweitern und weiterzuentwickeln.
Während seiner Präsentation betonte Crowe die wachsende Rolle von Silber als Kapitalanlage. Investoren sehen in Silber zunehmend eine Möglichkeit, ihr Portfolio zu diversifizieren und sich gegen wirtschaftliche Unsicherheiten abzusichern. Die steigende Nachfrage nach Silber als Investitionsgut beeinflusst auch seinen Preis auf den globalen Märkten.
Unter der Leitung von Crowe plant Silver One, durch gezielte Akquisitionen und Partnerschaften zu wachsen. Die Strategie des Unternehmens umfasst eine aggressive Kombination aus Wachstum durch die Entwicklung bestehender Eigenschaften und die Erschließung neuer Ressourcen.
Die Bemerkungen von Crowe in Frankfurt spiegeln eine klare Vision für die Zukunft von Silver One Resources wider und positionieren das Unternehmen in einer Dauerrolle in der globalen Silberindustrie. Für Investoren, die Interesse an Silber als einer Form der Kapitalanlage haben, bietet Silver One eine interessante Gelegenheit, Teil einer wachsenden Bewegung zu sein, die sowohl wirtschaftliche als auch umweltbezogene Aspekte berücksichtigt.
Silver One Resources setzt seine Entwicklungspläne fort und bleibt ein wichtiger Akteur in der Silberminenbranche. Die Einblicke von CEO Gregory Crowe bieten eine wertvolle Perspektive für alle, die sich für die Dynamik des Silbermarktes und die Rolle von Silber als sichere Anlage interessieren. Angesichts der volatilen Wirtschaftslage könnte Silber eine noch größere Bedeutung erlangen, sowohl als Industriemetall als auch als Vermögenssicherung.
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AVINO Silver & Gold Mines: Herausforderungen und Chancen
Von Dr. Oliver Everling | 12.April 2024
AVINO Silver & Gold Mines Ltd., ein etablierter Silber- und Goldproduzent mit Hauptsitz in Kanada und wichtigen Betriebsstätten in Mexiko, steht vor verschiedenen Herausforderungen und Chancen, die für Investoren und Stakeholder von besonderem Interesse sind. 88 % der Aktien sind in der Hand von Retail, betont David Wolfin, President and Chief Executive Officer, in Frankfurt am Main.
Gegründet 1968, betreibt AVINO langjährige Minen, die in der Branche für ihre robuste Produktion bekannt sind. Die Firma ist an der Toronto Stock Exchange unter dem Ticker-Symbol ASM gelistet und verfügt über eine klare Fokussierung auf die Entwicklung und Erweiterung ihrer Silber- und Goldvorkommen.
Die finanziellen Ergebnisse von AVINO für das Jahr 2023 zeigen ein leichtes Umsatzminus gegenüber dem Vorjahr, was größtenteils auf die schwankenden Preise für Edelmetalle zurückzuführen ist. Der Gewinn hat ebenfalls deutlich abgenommen, was Fragen bezüglich der Kostenkontrolle und Effizienzsteigerung aufwirft.
Die Volatilität der Metallpreise stellt eine wesentliche Herausforderung für AVINO dar. Wie die meisten Unternehmen in der Bergbauindustrie muss AVINO effektive Strategien entwickeln, um die Preisschwankungen zu managen und die Profitabilität zu sichern. In diesem Zusammenhang ist eine wichtige Frage an den CEO, wie das Unternehmen plant, seine finanzielle Gesundheit zu stabilisieren und langfristiges Wachstum zu fördern.
Als Bergbauunternehmen steht AVINO auch vor Herausforderungen hinsichtlich Umweltschutz und nachhaltiger Betriebsführung. Die Einhaltung von Umweltvorschriften und die Implementierung von nachhaltigen Praktiken sind nicht nur rechtlich notwendig, sondern auch eine selbstverständliche Voraussetzung für die Aufrechterhaltung der Lizenz zum Operieren und das Unternehmensimage.
Mit Projekten wie der La Preciosa Mine zeigt AVINO Engagement in der Erschließung neuer Ressourcen. Diese Projekte sind mit Risiken verbunden, bieten jedoch auch Chancen zur Steigerung der Produktion und zur Verbesserung der wirtschaftlichen Grundlagen.
AVINO Silver & Gold Mines Ltd. steht wie viele Unternehmen im Sektor der Edelmetalle vor diversen Herausforderungen, sieht sich jedoch auch signifikanten Wachstumschancen gegenüber. Für Investoren und Interessenten bleibt es wichtig, sowohl die Risiken als auch die Strategien des Unternehmens zur Überwindung dieser Risiken zu verstehen und zu beobachten, wie AVINO sich in einem dynamischen Marktumfeld behauptet.
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Ronald Slabke: Appell für gerechte und nachhaltige Wohnungspolitik
Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2024
In einem engagierten Appell hat Ronald Slabke, der CEO der Hypoport SE, auf die Unstimmigkeiten im deutschen Sozial- und Wohnungsbau hingewiesen, die junge Familien in eine prekäre Lage bringen. Seine scharfe Kritik beleuchtet ein System, das paradoxerweise diejenigen belohnt, die es möglicherweise nicht benötigen, und zugleich eine langfristige finanzielle Unsicherheit für kommende Generationen schafft.
„Es ist nicht normal, dass wir jungen Familien 1.000 € Einkommensteuer im Monat abnehmen, sie aber gleichzeitig zu Berechtigten für hoch subventionierte Sozialwohnungen erklären,“ bemängelt Slabke. Diese Praxis, so der CEO, führe dazu, dass in Hamburg nun zwei von drei Haushalten anspruchsberechtigt für eine Sozialwohnung sind – eine Zahl, die er mit etwa 650.000 Haushalten beziffert.
Ein weiterer Kritikpunkt Slabkes richtet sich gegen die mangelnde Nachprüfung der Bedürftigkeit bei der Vergabe von Sozialwohnungen. „Es ist nicht normal, dass die schon anfängliche absurde ‚Bedürftigkeit‘ während der 30-jährigen Subvention nie mehr geprüft wird. Die Fehlbelegung ist vorprogrammiert,“ erklärt er.
Die Situation wird noch prekärer durch die stark regulierte Mietpreisentwicklung, die nach seiner Aussage nicht der wirtschaftlichen Realität entspricht. „Es ist nicht normal, dass die Miete nur um max. 0,10€ pro Jahr steigen darf, egal was die Familie zwischenzeitlich verdient, wie viele Menschen überhaupt noch in der Wohnung leben, was freie Wohnungen in Hamburg alle anderen jungen Familien kosten oder wie teuer die Instandhaltung zwischenzeitlich ist,“ führt Slabke aus.
Besonders kritisch sieht der Hypoport-CEO die Auswirkungen dieser Politik auf den Erwerb von Wohneigentum. Die hohen Einkommensgrenzen für Sozialwohnungen in Kombination mit einer überregulierten Bauwirtschaft und steigenden Grunderwerbsteuern erschweren es einkommensstarken Familien zunehmend, Eigentum zu erwerben. „Es ist nicht normal, dass sich diese überdurchschnittlich einkommensstarken jungen Familien kein Wohneigentum mehr leisten (können), weil wir den freien Wohnungsbau tot reguliert haben,“ kritisiert er.
Slabke warnt vor langfristigen Folgen dieser Politik für die Alterssicherung und die finanzielle Stabilität des Staates. „Es ist nicht normal, dass wir ihren und unseren Kindern durch diese kurzsichtige Wohnungsbaupolitik einen verschuldeten Staat und arme Privathaushalte hinlassen,“ mahnt er.
Abschließend fordert der CEO eine dringende Kurskorrektur: „Es ist nicht normal, dass wir nicht endlich die in weiten Teilen unnötige und zu teure Regulierung des Wohnungsbaus abbauen.“ Ronald Slabkes Standpunkt unterstreicht die Dringlichkeit, mit der ein Umdenken in der deutschen Wohnungspolitik erfolgen muss, um faire und nachhaltige Bedingungen für alle Bürger zu schaffen.
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Präventionsmedizin als Medizin für gute Rendite
Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2024
Im Schatten der herkömmlichen Medizin, die sich oft auf die Behandlung bereits entstandener Krankheiten konzentriert, erwächst ein dynamischer und vielversprechender Sektor: die Präventionsmedizin. Sie zielt darauf ab, Krankheiten zu verhindern, bevor sie entstehen. Laut Kai Brüning, einem erfahrenen Investment-Analysten im Gesundheitssektor bei Apo Asset Management GmbH (apoAsset), birgt dieser Ansatz nicht nur das Potenzial, Leben zu retten und medizinische Kosten zu senken, sondern eröffnet auch neue Perspektiven für Anleger.
„Vorbeugen ist besser als heilen – dieses alte Sprichwort gewinnt im Kontext der Präventionsmedizin eine wirtschaftliche Dimension“, betont Brüning. Er verweist auf Schätzungen, laut denen der Markt für Präventionsmedizin in den USA bis zum Jahr 2032 auf über 600 Milliarden US-Dollar anwachsen soll, mit einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von über 10 Prozent. Deutschland hat bereits 2015 mit einem speziellen Gesetz diesen Sektor gestärkt, ein Schritt, der laut Brüning die Gesundheitskosten langfristig senken kann.
Ein breites Spektrum an Technologien und Dienstleistungen bildet das Fundament der Präventionsmedizin. Von der Krebsvorsorge über Impfungen bis hin zu Fitness-Trackern und Smartwatches, die kontinuierlich Gesundheitsdaten erfassen, erstreckt sich das Angebot. Insbesondere in der Früherkennung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, der führenden Todesursache in Deutschland, sieht Brüning großes Potenzial für präventive Maßnahmen.
Große Medizintechnik-Konzerne und Pharmaunternehmen sind ebenso in diesem Bereich aktiv wie Start-ups, die mit innovativen Lösungen aufwarten. Ein Beispiel hierfür ist das Mini-EKG von dpv-analytics, das mit seiner Kombination aus Mikrosensorik und KI-Analyse ein neues Level der medizinischen Überwachung verspricht. „Solche Innovationen revolutionieren die Medizin und zeigen, dass der Bereich der Präventionsmedizin noch lange nicht ausgeschöpft ist“, so Brüning.
Für Anleger ergibt sich aus dieser Dynamik eine vielversprechende Chance. Die Präventionsmedizin steht für einen wachsenden Markt, der durch kontinuierliche Innovationen und eine steigende Nachfrage nach Gesundheitsvorsorge gekennzeichnet ist. Brüning, der für apoAsset globale Gesundheitsfonds wie den apo Medical Opportunities und apo Digital Health verantwortet, sieht in der Präventionsmedizin eine ideale Möglichkeit zur Diversifikation und Ergänzung von Anlageportfolios.
In seiner Rolle als Mitglied der Life Science Kommission der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) und mit über 20 Jahren Erfahrung im weltweiten Gesundheitsmarkt, betont Brüning die Bedeutung von Investitionen in diesen Sektor: „Präventionsmedizin ist nicht nur ein ethisch sinnvoller, sondern auch ein ökonomisch kluger Anlagebereich. Sie birgt das Potenzial, die Art und Weise, wie wir über Gesundheit und Medizin denken, grundlegend zu verändern.“
Angesichts der fortschreitenden Digitalisierung und des anhaltenden Innovationsdrucks bietet der Sektor der Präventionsmedizin eine attraktive Chance für Investoren, die an der Schnittstelle von Technologie und Gesundheitswesen Wert schaffen wollen.
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AIR und f-fex kreieren ganzheitliche digitale Finanzberatungsplattform
Von Dr. Oliver Everling | 9.April 2024
In einer bedeutenden Entwicklung in der Finanztechnologiebranche haben AIR GmbH und f-fex AG ihre Kräfte gebündelt, um die erste ganzheitliche digitale Finanzberatungsplattform zu schaffen. Dieser Zusammenschluss markiert einen innovativen Schritt in Richtung einer umfassenden, sowohl hybrid als auch voll digital einsetzbaren Finanzberatung, die alle wesentlichen finanziellen Bedürfnisse der Nutzer abdeckt.
Horst Schneider, CEO der AIR GmbH, hebt hervor, dass durch die Integration von Investment-Know-how, langjähriger Beratungserfahrung und intelligenter Plattformtechnologie ein neuer digitaler Standard in der Finanzberatung gesetzt wird. AIR bringt insbesondere ihre Expertise in der Cloud-basierten „Persönlichkeitsprofilierung für Finanzen“ und die Finanzmanagement-Plattform AIRboard in die Partnerschaft ein, was den Nutzern maßgeschneiderte Lösungen verspricht, die Fehlberatungen nahezu ausschließen.
Tobias Schmidt, CEO der f-fex AG, betont die Vorteile der neuen Plattform für Endkunden, die nun Zugang zu einer intuitiven Verwaltung ihrer Finanzen erhalten. Die Zusammenführung der Ressourcen ermöglicht es, die technischen und regulatorischen Anforderungen digital zu bewältigen und somit die Kundenbetreuung in den Mittelpunkt zu rücken.
Diese strategische Allianz, die rückwirkend zum 01.01.2024 durch einen Anteilstausch unter den Gesellschaftern beider Unternehmen vollzogen wurde, lässt alle Beteiligten, einschließlich Investoren, Management und Mitarbeitern, an der Weiterentwicklung der gemeinsamen Plattform mitwirken.
Die AIR GmbH, gegründet 2019 von Horst Schneider, hat ihren Sitz in Mannheim und spezialisiert sich auf die Entwicklung von Softwarelösungen für die Finanzdienstleistungsbranche. Die f-fex AG, ansässig in Bad Homburg, positioniert sich als führender Anbieter für das digitale Investment Advisory, vereint Expertise aus Asset-Management, IT und Versicherungswesen und stärkt das Vermögensmanagement sowie das Fondspolicen-Geschäft ihrer Kunden.
In diesem Zusammenschluss sehen die Gesellschafter nicht nur einen bedeutenden Meilenstein für beide Unternehmen, sondern er setzt auch neue Maßstäbe in der digitalen Finanzberatung, indem er umfassende und individuell optimierte Beratungslösungen bietet, die auf intelligenter Technologie basieren.
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Schlechte Nachrichten könnten gute Nachrichten sein
Von Dr. Oliver Everling | 9.April 2024
David Rees, Senior Emerging Markets Economist bei Schroders, erläutert in einem Kommentar, warum schlechte Wirtschaftsnachrichten letztendlich zu guten Nachrichten für chinesische Aktien werden könnten, wenn das steigende Risiko einer regelrechten Deflation die Verantwortlichen dazu veranlasst, aggressivere fiskal- und geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen.
Laut Rees warten die Anleger sehnsüchtig auf einen Katalysator, der eine Trendwende bei chinesischen Aktien einleitet. Obwohl die Wachstumsprognosen angehoben wurden, ist es unwahrscheinlich, dass geringfügig bessere Konjunkturdaten eine größere Erholung auslösen werden. Stattdessen könnte eine Kehrtwende in der Politik den entscheidenden Auslöser darstellen. Rees betont, dass das steigende Risiko einer echten Deflation Peking zum Handeln zwingen könnte, was letztendlich einen positiven Effekt auf chinesische Aktien haben könnte.
Zu Beginn des Jahres wurde erwartet, dass Chinas Wirtschaft in der ersten Jahreshälfte leicht wachsen würde, hauptsächlich aufgrund vermehrter Exporte von Industriegütern und einer gewissen Lockerung der Wirtschaftspolitik. Allerdings wurde nicht erwartet, dass diese Verbesserung lange anhalten würde, da das schleppende globale Wachstum einen starken Exportzyklus kaum unterstützen würde, während die politische Unterstützung relativ gering war.
Die schwache Binnenkonjunktur in China lässt Zweifel an einer langfristigen Wachstumsbelebung aufkommen und wirft auch Fragen zur Fähigkeit Chinas auf, eine Deflation zu vermeiden. Die Gesamtinflation blieb in den letzten Jahren stets hinter den Erwartungen zurück, insbesondere aufgrund schwer vorhersehbarer Lebensmittelpreise. Im Januar ging die Inflation im Jahresvergleich um 0,8 % zurück, der stärkste Rückgang seit über zehn Jahren. Die Kerninflation ist seit 2017/18 tendenziell rückläufig und lag in den letzten sechs Monaten im Durchschnitt bei rund 0,5 % im Jahresvergleich.
Die Sorge besteht nun darin, dass die Inflation in einem Umfeld schwacher Inlandsnachfrage und gelegentlicher Hinweise auf schwache Arbeitsmarktbedingungen und Nominallohnkürzungen von einer Handvoll Dienstleistungssektoren aufgehalten wird. Die Inflationsprognose der Regierung von 3 % für dieses Jahr erscheint daher äußerst optimistisch, während die Prognose für die Gesamtinflation in diesem Jahr auf nur 0,2 % gesenkt wurde. Die Überwachung der Wahrscheinlichkeit einer völligen Deflation wird als eines der wichtigsten Themen des Jahres angesehen.
China befindet sich in einer prekären Lage und muss sich auf Kultur, Freizeit und Tourismus verlassen, um die Preise hoch zu halten. Es besteht die eindeutige Gefahr, dass die Preissetzungsmacht in diesen Sektoren ebenfalls zu schwinden beginnt. Die Behörden in China sind besorgt über die Gefahr, in eine Schulden-Deflationsspirale nach japanischem Vorbild abzugleiten. Anzeichen für eine Deflation, während die Regierung mit einem deutlichen Anstieg der Inflation rechnet, sollten zu einer deutlichen Änderung der politischen Entscheidungen führen, um den Preisdruck zu erhöhen. Es wird davon ausgegangen, dass der sich ausweitende Deflationsdruck die Regierung zu aggressiveren fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen zwingen wird.
Insgesamt besteht die Chance, dass schlechte Nachrichten für die Wirtschaft zu guten Nachrichten für die chinesischen Märkte werden, da eine Rückkehr zu strukturellen Reformen zu einem mehrjährigen Aufwärtstrend führen könnte. Kurzfristig würde jedoch wahrscheinlich ein umfangreicheres Konjunkturprogramm zur Stimulierung der Nachfrage ausreichen.
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Wechselhafte politische Kommunikation der USA gegenüber China
Von Dr. Oliver Everling | 9.April 2024
In der jüngsten Vergangenheit hat die politische Kommunikation der Vereinigten Staaten, insbesondere im Hinblick auf das Verhältnis zu China, eine bemerkenswerte Wechselhaftigkeit an den Tag gelegt. Die von US-Finanzministerin Janet Yellen während ihres Staatsbesuchs in China ausgesprochene Aufforderung, die Weltmärkte nicht mit billig produzierten, hoch subventionierten chinesischen Waren – darunter Solarpaneelen, Batterien und Elektrofahrzeugen – zu überschwemmen, steht emblematisch für die derzeitigen Spannungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt. Yellens Appell, die Binnennachfrage zu stärken, mag auf den ersten Blick wie ein plausibler Lösungsansatz wirken, doch spiegelt er eine tiefere Problematik wider: eine wechselhafte und teils widersprüchliche politische Kommunikation der USA.
Diese Inkonsistenzen manifestieren sich nicht nur in der Handelspolitik, sondern auch in der Haltung zu chinesischen Importen, die nach Ansicht der US-Regierung heimische Jobs und Industrien gefährden. Parallel dazu sorgt sich Washington um Exporte nach China, insbesondere um die Lieferung von Hochleistungschips, die aus Sicherheitsgründen eingeschränkt wurde. China sieht darin einen Versuch der USA, seinen wirtschaftlichen Aufstieg zu blockieren, und hat seinerseits Einschränkungen für US-Produkte und Dienstleistungen sowie die Lieferung wichtiger Rohstoffe eingeführt.
Die Liste der Streitpunkte zwischen den USA und China ist lang und vielschichtig, angefangen bei handels- und wettbewerbsrelevanten Fragen bis hin zu tiefgreifenden Differenzen in Bezug auf politische und soziale Themen wie TikTok, die Ukraine-Krise, Taiwan, Fentanyl, Klimawandel und künstliche Intelligenz. Diese Komplexität und Breite der Themen zeigen, dass die Herausforderungen in den bilateralen Beziehungen weit über einfache Handelsfragen hinausgehen und fundamentale geopolitische und technologische Machtkämpfe widerspiegeln.
Positiv hervorzuheben ist, dass nach einem Tiefpunkt in den US-chinesischen Beziehungen Mitte 2023 wieder ein regelmäßiger und ausführlicher Austausch auf verschiedenen Ebenen stattfindet. Die Wiederaufnahme des Dialogs zwischen hochrangigen Vertretern beider Staaten, darunter Gespräche zwischen Präsident Joe Biden und Präsident Xi Jinping sowie auf militärischer Ebene, ist ein wichtiger Schritt, um Missverständnisse zu klären und eine Eskalation zu verhindern. Dennoch bleibt die Sorge, dass ein anhaltender Protektionismus, Sanktionen oder gar militärische Auseinandersetzungen nicht nur politische Spannungen verschärfen, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Schäden verursachen könnten.
Die derzeitige Situation legt offen, dass sowohl die USA als auch China vor der schwierigen Aufgabe stehen, einen Weg zu finden, ihre Differenzen konstruktiv zu adressieren, ohne dabei die globalen Wirtschaftsbeziehungen zu destabilisieren. Für Deutschland und Europa bedeutet dies, dass ein kritischer, aber konstruktiver Austausch mit beiden Ländern von entscheidender Bedeutung ist, insbesondere angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen und der potenziellen Auswirkungen auf die internationale Ordnung.
„Schon heute klagen US-Chipproduzenten über verlorene Marktanteile,“ berichtet Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank DONNER & REUSCHEL, „fehlende Umsätze und Gewinne aus dem Chinageschäft. In China hingegen werden die staatlich unterstützten Bemühungen verstärkt, um den technologischen Rückstand aufzuholen und weniger abhängig von kritischen Produkten aus der US-Produktion zu sein. Für alle Beteiligten bedeutet der Verzicht auf komparative Kostenvorteile internationaler Arbeitsteilung jedoch steigenden Inflationsdruck und den Verlust von Wohlstand.“
Die wechselhafte politische Kommunikation der USA gegenüber China stellt nicht nur eine Herausforderung für die bilateralen Beziehungen beider Länder dar, sondern wirft auch Fragen bezüglich der Stabilität und Vorhersehbarkeit internationaler Politik auf. Es bleibt zu hoffen, dass durch Dialog und Kooperation Wege gefunden werden können, die es ermöglichen, gemeinsame Interessen zu fördern und Konflikte friedlich zu lösen.
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Bewertungswahnsinn und Spekulationsblasen
Von Dr. Oliver Everling | 8.April 2024
In der Welt der Finanzmärkte wiederholen sich manche Szenarien wie in einem unendlichen Zyklus. Prof. Dr. Jan Viebig, Chief Investment Officer bei ODDO BHF SE, wirft in seinem aktuellen CIO View einen kritischen Blick auf die gegenwärtig hohen Bewertungen am Aktienmarkt und zieht Parallelen zur Dotcom-Blase der Jahrtausendwende. „Zur Jahrtausendwende stürzten sich die Anleger massenhaft auf Internet-Aktien und trieben deren Kurse in aberwitzige Höhen“, erinnert Viebig und beobachtet ähnliche Muster heute, insbesondere bei Technologie-Titeln rund um Digitalisierung und Künstliche Intelligenz.
Die Geschichte zeigt, dass Märkte zuweilen von Spekulationsblasen heimgesucht werden, die von euphorischen Anlegern getragen werden, deren Hoffnungen und Erwartungen sich in unrealistisch hohen Kursen widerspiegeln. „Am Neuen Markt an der Frankfurter Börse wurden über Startups insgesamt rund 200 Milliarden Euro Anlegergeld vernichtet“, so Viebig, der damit die Volatilität und das Risiko von Investitionen in vermeintlich revolutionäre Geschäftsideen aufzeigt.
Doch Viebig betont auch, dass nicht jeder rasche Kursanstieg auf eine Blase hinweist. „Nicht jeder rasche Kursanstieg mündet zwangsläufig in eine Übertreibung“, erklärt er und weist darauf hin, dass die derzeitigen Bewertungen, obwohl gestiegen, noch nicht die Extremwerte erreicht haben, die während der Dotcom-Blase beobachtet wurden. Als Beleg führt er an, dass das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) der IT-Unternehmen im S&P 500 aktuell bei 40,9 liegt, verglichen mit 73,4 im Jahr 2000. Die Eigenkapitalrendite liegt heute bei durchschnittlich 29,8 Prozent, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 18,3 Prozent im Jahr 2000.
Die Analyse des freien Cashflows der Unternehmen im S&P 500 und insbesondere der „Glorreichen Sieben“ (Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla) unterstützt Viebigs Argument, dass die aktuellen Bewertungen zwar hoch, aber nicht unbedingt irrational sind. „In den vergangenen zehn Jahren seit 2014 ist der freie Cashflow für den S&P 500 um das 2,5-fache gestiegen und für die ‚Glorreichen Sieben‘ um das 4,5-fache“, führt er aus.
Viebig bleibt vorsichtig optimistisch und betont die Bedeutung selektiver Investitionen: „Viele Unternehmen sind schon so hoch bewertet, dass der weitere Kursspielraum kleiner geworden ist. Deshalb investieren wir sehr selektiv in Unternehmen mit einem überzeugenden Geschäftsmodell und einer attraktiven Bewertung.“ Er schließt nicht aus, dass es zu Kurseinbrüchen kommen kann, sieht diese jedoch nicht als sein Hauptszenario. Vielmehr betrachtet er potenzielle Schwächephasen als Gelegenheiten, um Positionen am Aktienmarkt zu günstigeren Einstandskursen zu erhöhen.
Viebigs Perspektive liefert eine umsichtige Analyse der aktuellen Marktsituation, eingebettet in einen historischen Kontext, der verdeutlicht, dass der Marktzyklus sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Die Lektionen der Vergangenheit, kombiniert mit einer sorgfältigen Analyse der gegenwärtigen Daten, scheinen der Schlüssel zu sein, um in einem volatilen Marktumfeld erfolgreich zu navigieren.
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