Sicherer Hafen in der Staatsverschuldungskrise
Von Dr. Oliver Everling | 3.Januar 2011
Auf der Suche nach möglichen, die Märkte im Jahr 2011 beherrschenden Themen wird man im ersten „Daily“ aus dem Hause der DZ BANK AG schnell fündig. „Corporate-Bonds: Sicherer Hafen in der Staatsverschuldungskrise“ lautet der erste Titel im neuen Jahr. Nach der Research-Publikation der DZ BANK ist es sehr wahrscheinlich, dass das Jahr 2011 so beginnt, wie das Jahr 2010 endete – mit der Staatsschuldenkrise in der EWU im Fokus. Die Analysten des Spitzeninstituts der Genossenschaftsbanken in Deutschland halten es für sehr wahrscheinlich, dass nach Griechenland und Irland auch Portugal den ausgeworfenen Rettungsring ergreifen wird.
Eine schnelle Lösung der Probleme im Euroraum werde auch dies allerdings nicht bringen. Die Diskussionen würden mit Portugal nicht beendet sein. Dabei sei es zunächst unerheblich, dass es zwischen Griechenland und Irland auf der einen Seite und Ländern wie Spanien und Italien auf der anderen deutliche fundamentale Unterschiede gibt. Unsicherheiten bleiben somit bestehen, nehmen möglicherweise temporär sogar noch zu, warnen die Experten. Risiken bergen auch die geopolitischen Unsicherheiten, sei es die Terrorgefahr oder die Befürchtung einer Eskalation der Situation in Korea.
Ob eine Positionierung, die zu Beginn des Jahres 2011 sinnvoll erscheint, sich auch am Ende des Jahres noch auszahlt, ist mit einigen Fragezeichen versehen. „Wir empfehlen daher,“ schreibt Monica Fernandez, Leiterin Credit Research Corporates bei der DZ BANK, „die Entwicklung in der europäischen Staatsschuldenkrise weiterhin genau zu analysieren und auf die Signale aus der Politik zu achten. Die Strategie sollte flexibel ausgelegt sein, die Investments auf Sicht gefahren werden. Für den Start ins Jahr 2011 raten wir angesichts der zahlreichen Risiken zu einer defensiven Positionierung.“
Für die Tendenz in den kommenden Monaten wird nach wie vor die Nachrichtenlage zur EU-Solvenzkrise bestimmend sein, sodass auch das Fixed Income Research der Bayerischen Landesbank mit anhaltend hoher Volatilität am Markt zu rechnet. „Angesichts der guten Kapital- und Liquiditätsausstattung, wieder verbesserten Finanzprofilen und weiter fallenden Ausfallraten auf der einen sowie dem anhaltenden Renditedruck bei Investoren auf der anderen Seite sind wir aber auch für dieses Jahr positiv für Investment Grade Unternehmensanleihen gestimmt,“ schreiben die Münchener, „insbesondere für Credits der ‚EU-Kernländer'“.
Die vergleichsweise geringsten durchschnittlichen Spreadausweitungen im Rahmen einer erneuten Verschärfung der Staatsanleihenkrise sollten auch nach Einschätzung der Deutsche Zentral-Genossenschaftsbank die Unternehmensanleihen erleiden. Das Gros der Unternehmen habe in den vergangenen vier Quartalen kontinuierlich über Gewinnsteigerungen berichtet und die Ausblicke auf das Restjahr 2010 seien weitestgehend optimistisch ausgefallen. Darüber hinaus gebe es derzeit wenig Anlass zu befürchten, dass sich die Ertragschancen zumindest in der ersten Jahreshälfte 2011 signifikant verschlechtern. „Im Rahmen unserer empfohlenen Defensivstrategie raten wir deshalb, Corporate Bonds überzugewichten. Die aktuell bereits niedrigen Risikoaufschläge beispielsweise gegenüber Bankanleihen sind derzeit zu vernachlässigen. Es könnte im Verlauf des kommenden Jahres durchaus passieren,“ so ist in den „STRATEGIE CREDITS“ zu lesen, „dass im Durchschnitt die Corporate Bonds dauerhaft unter dem Spread-Niveau der Bank Bonds handeln.“
Anleger sollten bis zu einer sich abzeichnenden Beruhigung der Schuldenkrise einzelner Euro-Länder neben dem Blick auf klassische Kennzahlen die regionale Ausrichtung und Abhängigkeit der Emittenten von Peripherieländern bei Kaufentscheidungen in den Vordergrund rücken, da sich bei einer weiteren Eskalation die Risikoaufschläge von Unternehmen mit Schwerpunkt in solide finanzierten Ländern stabiler zeigen dürften.
Das DZ BANK Research positioniert sich innerhalb des Corporate-Bond-Segmentes mit den Empfehlungen, Unternehmen mit Ertragsschwerpunkt in den so genannten „Peripherieländern“ zu vermeiden, Unternehmen mit soliden Ratings wie im A-Bereich oder besser zu bevorzugen und Unternehmen selektieren, die 2011 einen eher geringen Refinanzierungsbedarf aufweisen.
Aus der DZ BANK gibt es aktuelle Empfehlungen Branchengewichtung unter Beachtung der Besonderheiten der einzelnen Emittenten, wie beispielsweise die Handels-, Pharma und Versorgerbranche, wie auch Einschätzungen zur Haushalts- & Konsumgüter-, die Industrie- & Dienstleistungsbranche und die Telekom- & Medienbranche . Neue Gewichtungen erfahren zum Jahreswechsel bei der DZ BANK die Automobil- sowie die Chemiebranche.
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Risiko aus der Einschaltung von Sub-Custodians
Von Dr. Oliver Everling | 2.Januar 2011
Was ist zur Due Dilligence der Depotbank bei der Auswahl von Unterverwahrern zu beachten? Verkürzt dargestellt, besteht das Risiko aus der Einschaltung von Sub-Custodians und nicht eigenen Lagerstellen darin, dass das Sondervermögen nicht über die erforderlichen Eigentumsrechte an den dort verwahrten Vermögenswerten verfügt und keinen Zugriff auf diese hat.
Zwar ist es die vornehmste Aufgabe einer Depotbank, die Vermögenswerte eines Sondervermögens getrennt von ihren eigenen zu verwahren und die Verwaltung der Anlagen im Sinne der Anleger zu überwachen – reißt aber die Verwahrkette an irgendeiner Stelle, hilft das wenig, wenn dieses Prinzip an eben dieser Stelle durchbrochen wurde, verdeutlicht Dr. David Lohmann in seinem Beitrag für das Buch von Volker Braunberger, Oliver Everling und Uwe Rieken (Herausgeber): Rating von Depotbank und Master-KAG, Anlegerschutz und Effizienzsteigerung für Investmentfonds, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7.
Dr. David Lohmann ist seit 2005 Sprecher der Geschäftsleitung der M.M.Warburg & CO Luxembourg S.A., einer Tochterbank der M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg. In Luxembourg sind wesentliche Teile der Assetmanagement-Aktivitäten der Warburg Bankengruppe konzentriert. Als Depotbank verwahrt die Warburg-Bank in Luxembourg 120 Sondervermögen mit einem Volumen von rd. EUR 10,3 Mrd.. Insgesamt hat die Warburg Bankengruppe EUR 32,3 Mrd. Assets under Management (31.12.2009).
„Die Depotbank muss über die gesamte Verwahrkette hinweg sicherstellen können,“ so Lohmann, „dass die in einem Sondervermögen verbuchten Vermögenswerte tatsächlich existieren und das Sondervermögen das Eigentum an diesen erworben hat. Hierfür haftet die Depotbank gegenüber dem Sondervermögen und damit letztlich gegenüber den Anlegern bei einer Pflichtverletzung.“
Wie genau diese Pflichten definiert sind, ist in den OGAW oder UCITS Richtlinien für die EU einheitlich standardisiert und über die nationalen Aufsichtsbehörden mittels Rundschreiben und Anwendungserlassen jeweils national spezifiziert. Lohmann interessiert sich in seinem Artikel für die Regelungen zur Beauftragung von Unterverwahrern und die diesbezüglichen Pflichten der Depotbank. „Auch wenn es innerhalb der EU durchaus noch abweichende Anwendungspraktiken gibt, kann doch die in Luxemburg und Deutschland gültige Praxis als Standard verstanden werden, wonach die Depotbank durch die Einschaltung eines Unterverwahrers nicht von ihren Überwachungspflichten und damit auch nicht von der Haftung entbunden ist. Allerdings wird allgemein die Haftung auf ein Auswahlverschulden beschränkt.“
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Veribanc Inc.
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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TCR KURUMSAL YÖNETİM ve KREDİ DERECELENDİRME HİZMETLERİ A.Ş.
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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Weiss Ratings
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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Thai Rating and Information Services Co., Ltd. (TRIS)
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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Taiwan Ratings Corporation (TRC)
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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Sociedad Calificadora de Riesgo Centroamericana S.A.
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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SME Rating Agency of India Limited (SMERA)
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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Slovak Rating Agency, a.s.
Von Dr. Oliver Everling | 1.Januar 2011
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