Steigendes Ausfallrisiko in Westeuropa
Von Dr. Oliver Everling | 18.Juli 2008
Das Ausfallrisiko in den Industrieländern insgesamt erhöhte sich Anfang des Jahres. „Die westeuropäischen Länder, zu Jahresbeginn noch kaum betroffen, ziehen jetzt nach“, sagt Norbert Langenbach, Vorstandsmitglied von Coface Deutschland. „In den beiden großen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich bleibt die Lage zwar noch vergleichsweise stabil, doch registrierten wir im zweiten Quartal für die Region insgesamt bereits eine Steigerung des Risikos um 4,2 Prozent.“ Darauf müsse man sich einstellen. „Gerade die deutschen exportorientierten Unternehmen sollten jetzt auf ihr Risikomanagement besonders achten“, empfiehlt Norbert Langenbach.
In Spanien entfällt allein die Hälfte der Zahlungsvorfälle auf die Baubranche. Die Schwierigkeiten des bisherigen Wachstumsmotors bremsen sowohl die Investitionen als auch den inländischen Konsum. Aufgrund seiner Abhängigkeit vom Immobilienmarkt war das Land bereits im Herbst 2007 unter Beobachtung für eine Abwertung gestellt worden.
Von der schwachen spanischen Konjunktur wird auch das Zahlungsverhalten in Portugal in Mitleidenschaft gezogen. Hier macht sich ein Dominoeffekt bemerkbar, denn 30 Prozent der portugiesischen Exporte sind für den Nachbarn bestimmt sind. So haben sich die Zahlungsausfälle in Portugal seit Beginn des Jahres sogar verdoppelt. Die Coface-Bewertung des Landes mit A2 steht daher unter negativer Beobachtung.
Dies gilt auch für die Bewertung von Dänemark mit A1. Aufgrund seiner hohen Staatsverschuldung und der fragilen Situation seiner Baubranche ist das Land weitaus stärker von der Kreditkrise betroffen als seine skandinavischen Nachbarn. Die Unternehmen leiden vor allem unter einem Abschwung der Konjunktur und schrumpfenden Margen. Seit Jahresbeginn stieg die Zahl der Insolvenzen um 25 Prozent.
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Ratingabsteiger Spanien
Von Dr. Oliver Everling | 17.Juli 2008
Coface stuft das Länderrating für Spanien auf A2 herab. Damit reagiert der internationale Anbieter von Lösungen im Forderungsmanagement auf das erheblich verschlechterte Zahlungsverhalten der Unternehmen in dem Land. Seit Januar dieses Jahres stellt Coface bei den Überschreitungen des Zahlungsziels bei kurzfristigen, versicherten Forderungen in Spanien einen Anstieg um 66 Prozent fest. Im April hatte Coface die USA von A1 auf A2 abgestuft, doch die Auswirkungen der Kreditkrise sind jetzt auch deutlich in Westeuropa zu spüren. Betroffen von der aktuellen negativen Entwicklung sind auch Portugal und Dänemark sowie Schwellenländer auf der ganzen Welt, die wirtschaftlich noch nicht so stabil sind.
So registriert Coface eine deutliche Verschlechterung des Zahlungsverhaltens der Unternehmen weltweit. Verglichen mit demselben Zeitraum in 2007 stiegen die Zahlungsverzögerungen und -ausfälle der Unternehmen in den ersten vier Monaten des Jahres 2008 um 45 Prozent an.
Dies ist aus Sicht des Finanzdienstleisters ein klares Zeichen für den Beginn einer Kreditkrise. Insbesondere das Zahlungsverhalten US-amerikanischer Firmen verschlechterte sich drastisch. Auch japanische Unternehmen hatten mit zunehmenden Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Ausfallrisiko in den Industrieländern insgesamt erhöhte sich demzufolge Anfang des Jahres um etwa 23 Prozent.
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Mit TÜV-Zertifikat zur Coface
Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2008
Coface Deutschland und TÜV Rheinland kooperieren im Kreditmanagement. Künftig erkennt der internationale Finanzdienstleister das vom TÜV Rheinland zertifizierte Kreditmanagement von Unternehmen für bestimmte Versicherungsverträge an. Um eine Excess of Loss-Police zu erhalten, müssen Unternehmen nachweisen, dass sie Risiken steuern und die Bonität von Kunden adäquat beurteilen können. Die Zertifizierung seitens des unabhängigen Prüfdienstleisters dient Coface Deutschland hierfür als Beleg.
„Hat ein Unternehmen eine Debitorenstruktur, in der ein Großteil des Umsatzes auf wenige Kunden entfällt, so empfiehlt es sich, diese gegen Ausfall abzusichern, auch wenn ansonsten Forderungsausfälle aus eigenen Mitteln kompensiert werden“, erklärt Stefan Brauel, Vorstandsmitglied von Coface Deutschland. Geraten die wichtigen Debitoren in die Insolvenz, so ist auch schnell die eigene Existenz gefährdet. Damit dies nicht geschieht, bietet Coface die sogenannte Excess of Loss Police (X/L-Police) an.
Versichert sind Groß- und Spitzenrisiken von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mindestens 25 Millionen Euro. Die Besonderheit der Police liegt darin, dass der Versicherte sein Kreditmanagement selbstständig weiterführt. Im Rahmen klassischer Kreditversicherungen schließt der Versicherer möglichst alle Debitoren ein und legt die Limite fest. Bei X/L-Policen bleiben hingegen die Bonitätsprüfungen, das Setzen der Kreditlimite sowie der Forderungseinzug beim Versicherungsnehmer.
Dies hat für den Kunden eine Reihe von Vorteilen. Es müssen beispielsweise keine separaten Kreditanträge gestellt werden. Ebenso gibt es keine Vorgaben, Reduzierungen von Limiten oder Ausschlüsse von Kunden durch den Versicherer. Ein Kontakt zum Versicherer ist nach dem Vertragsabschluss eigentlich nur noch im Schadenfall notwendig. „Ein effizientes Kreditmanagement auf Seiten des Versicherungsnehmers ist somit unumgänglich. Insbesondere die zuverlässige Risikoklassifizierung und Bonitätsprüfung müssen gewährleistet werden“, sagt Produktspezialist Christian Haas aus der Abteilung Financial Services von Coface Deutschland.
TÜV Rheinland entwickelte mit dem Verein für Credit Management „Mindestanforderungen an das CreditManagement“ (MaCM). Die Einhaltung dieser Qualitätsstandards garantiert unter anderem eine effektive Planung, Steuerung und Überwachung des Kreditmanagements. „Das zertifizierte Unternehmen kann so eine Bestandsanalyse seines Kreditmanagements durchführen und darauf aufbauend Optimierungspotentiale aufdecken“, sagt Wolfgang Rempe, Branchenleiter für Banken, Versicherungen und Finanzdienstleister bei TÜV Rheinland. „Darüber hinaus dient die Zertifizierung auch außerhalb des Unternehmens als Nachweis eines qualifizierten Kreditmanagements, welches aktiv zur Gewinnsteigerung und maßgeblich zur Beherrschung von Kreditrisiken beiträgt.“ Das sieht auch Coface Deutschland so und erkennt das von TÜV Rheinland zertifizierte Kreditmanagement als maßgeblichen Vertragsbestandteil und wichtigste Obliegenheit für die Vergabe von X/L-Policen an.
Die Zertifizierungsanforderungen an ein qualifiziertes Kreditmanagement umfassen die Bereiche Organisation, Mitarbeiter, Steuerung, Prozesse, Systeme und Auditierung. Hierdurch soll nachgewiesen werden, dass das Kreditmanagement durch die Planung, Steuerung und Überwachung sämtlicher Kreditvergaben einen eigenen Beitrag zur Realisierung des angestrebten Renditeziels leistet. „Aktives Kreditmanagement ist somit mehr als reines Forderungsmanagement“, so Wolfgang Rempe. Ist der Kunde am Abschluss eines X/L-Vertrages interessiert, stellt TÜV Rheinland Coface die Dokumentation sowie den Prüfungsbericht zur Verfügung.
Auf dieser Basis werden dann die konkreten Rahmenbedingungen festgelegt, nach denen das Kreditmanagement erfolgt, um die Voraussetzungen für den Versicherungsschutz zu erfüllen. Die Annahme, Policierung, Fakturierung und Betreuung der Police bleibt bei Coface Deutschland. Weiterer Vorteil für den Versicherungsnehmer: Beim Abschluss einer X/L-Police, übernimmt Coface 50 Prozent der Zertifizierungskosten. Denn der Kreditversicherer profitiert davon, dass er die Überprüfung des Kreditmanagements seitens des TÜV Rheinland durchführen lässt.
Für den nicht durch eine X/L-Police abgesicherten Teil des Debitorenportfolios empfiehlt Produktspezialist Christian Haas den Einsatz weiterer Coface-Lösungen. Insbesondere den @rating Service zur Überwachung der Bonität und somit der Leistungsfähigkeit der Geschäftspartner hält er für ratsam. Darüber hinaus kann dem unversicherten Risiko durch den Forderungseinzug von Coface begegnet werden.
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Konzentration auf FutureValue Group
Von Dr. Oliver Everling | 16.Juli 2008
Die FutureValue Group AG hat als Unternehmen mit Schwerpunkt im Bereich der Entwicklung betriebswirtschaftlicher Methoden und Instrumente den Geschäftsbereich „Risikomanagement“ deutlich erweitert. Mit der Beendigung der Geschäftsführertätigkeit von Dr. Werner Gleißner bei der RMCE RiskCon GmbH und der Übernahme der Analysten und Consultants durch die FutureValue Group AG wird das Unternehmen die erweiterten Kapazitäten nutzen, um mit Forschungsprojekten und der Entwicklung betriebswirtschaftlicher Methoden sowie zugehöriger Softwarelösungen die Etablierung eines entscheidungs- und wertorientierten Risikomanagements in europäischen Unternehmen zu fördern, heißt es aus Leinfelden-Echterdingen.
Forschungs- und Entwicklungsschwerpunkte betreffen dabei z.B. die Weiterentwicklung von Verfahren für Risikoquantifizierung und Risikoaggregation, die entscheidungsorientierte Aufbereitung von Risikodaten (z.B. für ein wertorientiertes Management) und die Entwicklung „robuster Risikomanagementverfahren“, die speziell auch die Unsicherheit hinsichtlich der Risikoeinschätzungen selbst („Meta-Risiken“) berücksichtigen. Im Bereich der Anwendung derartiger Verfahren und speziell im Consulting wird FutureValue Group AG zukünftig in einer strategischen Allianz für „High-End“-Risk-Management mit der Marsh GmbH, einem der weltweit führenden Dienstleister, zusammenarbeiten.
Die FutureValue Group AG (www.FutureValue.de) verbindet Wissenschaft und Managementpraxis, Methoden- und Softwareentwicklung sowie Consulting. Das Unternehmen konzipiert betriebswirtschaftliche Methoden, Instrumente und individuelle Software z.B. für Krisen-, Risiko- und Sanierungsmanagement, für Kapitalanlage- und Portfoliosteuerung und für wertorientiertes strategisches Management. Als Methodenentwickler für Industrie, Banken, Versicherungen, Private Equity- und Immobilien-Fonds, Beratungs- und Wirtschaftsprüfungsgesellschaften umfassen die Kompetenzen Strategieentwicklung und Strategiebewertung, Risikomanagement und Portfoliomanagement, Advanced Controlling, Prognosesysteme, Frühwarnsysteme, strategische, wertorientierte Unternehmenssteuerungssysteme, Bewertungsverfahren, simulationsbasierte Ratingprognosen, Rating-Advisory und Finanzierungsplanung.
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Mezzanine-Kapitalmarkt in der Krise
Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2008
Der in den vergangenen drei Jahren rasch expandierende Markt für verbrieftes Mezzanine-Kapital befindet sich in der Krise, berichtet das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg. Das Ministerium antwortete auf einen Antrag des Abgeordneten Dr. Reinhard Löffler u.a. der CDU. „Betroffen sind in erster Linie die großen Anbieter von Programm-Mezzanine, die nach einheitlichen Kriterien als Genussschein ausgereicht und meistens über den Kapitalmarkt (Verbriefungen) refinanziert wurden“, heißt es im Schreiben vom 15. Juli 2008. Beispiele sind PREPS (HypoVereinsbank) und Equinotes (Deutsche Bank und IKB). Obwohl diese Finanzierung mit „Subprime“-Kriterien und mit dem amerikanischen Markt nichts zu tun habe, habe sich der Absatz dieser Finanzinstrumente im Laufe der Finanzkrise deutlich erschwert. Sie seien quasi in „Sippenhaft“ genommen worden.
Das Volumen der Neuemissionen brach von ca. 1,4 Mrd. Euro im Jahr 2006 (269 finanzierte Unternehmen) auf unter 600 Mio. Euro (113 Unternehmen) im Jahr 2007 ein. Neben der Finanzkrise sind aber auch hausgemachte Probleme zu erkennen. Das Wachstum der Programm-Mezzanine war so groß, dass teilweise mehrere Anbieter parallel Mezzanine an ein Unternehmen gaben, die Zinssätze nicht risikogerecht waren, keine ausreichenden Einwirkungsmöglichkeiten auf die Mezzanine-Schuldner bestanden und die Verbriefungen mit zu wenig Unternehmen im Portfolio auf den Markt kamen.
Auf den Märkten beobachtet das Wirtschaftsministerium eine Reihe von Entwicklungen. So setzten sich verbesserte Transparenz- und Offenlegungsregeln durch. Die Konditionen für Programm-Mezzanine steigen. Die Verbriefungsgesellschaften würden größeres Mitspracherecht durchsetzen. Es habe auch eine Konsolidierung bei Programm-Mezzanine-Anbietern eingesetzt.
Die Anbieter von individuellen Mezzanine (u.a. L-EA Mittelstandsfonds, MBG, LBBW) sind deutlich weniger von der Vertrauenskrise tangiert, heißt es in der Antwort des Wirtschaftsministeriums. „Sie konnten durch einen detaillierten Analyseprozess bislang Ausfälle in größerem Ausmaß vermeiden und ausreichende Renditen erzielen. Diese Anbieter werden auch in Zukunft Abnehmer finden.“ Ferner sei derzeit zu beobachten, dass sich neue Mezzanine-Fonds, darunter auch den Veränderungen angepasste Programm-Mezzanine, am Markt etablieren, um die ungebrochene Nachfrage nach Mezzanine-Finanzierungen zu nutzen.
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Feri-Transparenz-Rating für Immobilien-AGs
Von Dr. Oliver Everling | 15.Juli 2008
Deutsche Immobilienaktiengesellschaften sind nicht ausreichend transparent. Dies ist das Ergebnis des ersten Transparenz-Ratings von Feri Rating & Research. Erreicht wird lediglich ein Transparenzgrad von durchschnittlich 36 Prozent. Transparenteste Unternehmen sind die Polis AG und Fair Value mit 72 und 67 Prozent. Schlusslicht ist die Dibag In-dustriebau mit 15 Prozent. Deutlich transparenter sind mit 62 Prozent einige Offene Immobilienfonds, deren aktuelle Rechenschaftsberichte zum Vergleich ausgewertet wurden. Schweizerische Immobilienaktiengesell-schaften erzielen im Schnitt einen Transparenzgrad von 46 Prozent, österreichische erreichen dagegen nur knapp 30 Prozent.
„Investoren am Kapitalmarkt strafen mangelnde Transparenz mit Risikoab-schlägen ab. Angesichts der Ergebnisse des Transparenz-Ratings ist es nicht überraschend, dass bei vielen Gesellschaften der Börsenwert deutlich unterhalb des NAV liegt“, erklärt Helmut Knepel, Vorstand der Feri Finance AG. Beim ersten Feri-Transparenz-Rating wurden die Geschäftsberichte von Immobilienaktiengesellschaften ab einer Marktkapitalisierung von 50 Millionen Euro aus Deutschland, Österreich und der Schweiz ausgewertet. Im Fokus standen dabei Bestandsimmobilienhalter. In das Rating fließen zu 75 Prozent die Transparenz bei der Vermögenssituation (Anlage- und Umlaufvermögen) sowie zu 25 Prozent die Komponenten Fremdkapital und die Berechnung des Nettosubstanzwertes ein. Insgesamt liegen 230 Einzelkriterien der Berechnung zugrunde. Maßgeblich bestimmt wird das Rating durch die Transparenz auf Einzelobjektebene.
„Immobilienaktiengesellschaften fehlt es insbesondere bei der Darstellung des Immobilienbestandes an der notwendigen Transparenz“, erklärt Wolfgang Kubatzki, Leiter Real Estate bei Feri Rating & Research. „Diese Informationen sind jedoch bei Gesellschaften, deren Wert sich überwiegend aus dem Immobilienbestand ergibt, absolut erforderlich“, sagt Kubatzki. So verzichten zahlreiche Immobilienaktiengesellschaften teilweise oder komplett darauf, Einzelverkehrswerte, Mieteinnahmen, Annahmen zur nachhaltigen Mieterträgen und Vermietungsquoten zu veröffentlichen. Damit unterschieden sie sich wesentlich von Offenen Immobilienfonds, die seit einigen Jahren deutlich transparenter aufträten. Positiv seien dagegen die Veröffentlichungen zum Fremdfinanzierungsanteil, zu lang- und kurzfristigen Krediten und möglichen Währungsrisiken.
Besonders Immobilienaktiengesellschaften mit Schwerpunkt auf Wohnimmobilien lassen deutliche Mängel bei der Transparenz erkennen. So erzielen deutsche Gesellschaften einen Transparenzgrad von lediglich rund 28 Prozent. Sie liegen damit unterhalb von deutschen Unternehmen, die ihren Schwerpunkt auf Gewerbeimmobilien legen und einen Transparenzgrad von circa 41 Prozent erreichen. Im Ländervergleich fällt auf, dass der Transparenzgrad österreichischer Gesellschaften im Durchschnitt am geringsten ist. „Der niedrige Transparenzgrad österreichischer Gesellschaften überrascht, denn österreichische Immobilienaktiengesellschaften sind schon seit vielen Jahren bei Investoren beliebt“, erklärt Kubatzki. Positive Ausnahme bilde die Wiener Conwert Invest SE mit einem Transparenzgrad von 41 Prozent.
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Marsh und FutureValue Group kooperieren
Von Dr. Oliver Everling | 10.Juli 2008
Der Industrieversicherungsmakler Marsh erweitert durch eine exklusive strategische Partnerschaft mit der FutureValue Group AG das Leistungsspektrum der Marsh Risk Consulting GmbH (MRC) und verfügt nun über eine interdisziplinäre Beratungseinheit, die Unternehmen beim Aufbau eines strategischen und operativen Risikomanagements unterstützt. Ziel der Beratung ist es, die Transparenz in Unternehmen zu erhöhen, fundierte Entscheidungsgrundlagen für das Management zu schaffen und Maßnahmen zur Risikobewältigung zu entwickeln. Das Leistungsspektrum von MRC reicht von der integrierten Betrachtung und Steuerung sämtlicher unternehmerischer Risiken und Chancen sowie der Bewertung der finanziellen Auswirkungen auf die Finanzkennzahlen über die alternative Risikofinanzierung bis hin zur Beratung zu Sachrisiken, Betriebsunterbrechungen, Not- und Katastrophenfallvorsorge und Krisenmanagement.
Unternehmen erkennen zunehmend die Vorteile eines strategischen und operativen Risikomanagements. Mit einer Reihe neu entwickelter Dienstleistungen, Methoden und Instrumente generiert MRC Risikoinformationen, die die Transparenz in Unternehmen erhöhen und die Entscheidungsqualität verbessern. Außerdem werden maßgeschneiderte Prozesse und Systeme aufgebaut, mit denen Risiken identifiziert, gebündelt und bewältigt werden können. Soweit möglich, sollte ein effizientes, unbürokratisches Risikomanagement dabei bewährte Managementsysteme (z. B. Controlling, Qualitätsmanagement) nutzen. Der Wert der strategischen Partnerschaft liegt in der Qualifizierung der Risikosituation einerseits und der Quantifizierung der dazugehörigen Risikodaten andererseits.
Marsh als weltweit führender Industrieversicherungsmakler und Risikoberater verfügt über die Fähigkeit, komplexe und vielfältige Risikoszenarien z. B. im Sach- und Haftpflichtbereich als Teilrisiken zu betrachten und diese gesamthaft unter Einbeziehung des vorhandenen Risiko-Know-how zu steuern. Gemeinsam mit der FutureValue Group und deren innovativen Instrumenten und Methoden betrachtet MRC nicht nur die Höhe des Ertrags eines Unternehmens, sondern auch die dazugehörige Höhe des Risikos. Der Ansatz von MRC greift dabei wesentlich weiter als die traditionelle Betrachtung zum Beispiel durch Wirtschaftsprüfer. Ziel ist es, Chancen und Risiken in ihrer Gesamtheit zu betrachten und fundierte quantitative und qualitative Entscheidungsgrundlagen für das Management zu schaffen. Neben dem Corporate Risk Management, das durch die FutureValue Group abgedeckt wird, bilden die Bereiche Property Risk Consulting, Modelling&Quantitative Approaches und Business Interruption&Continuity Management den Kern des Leistungsspektrums der multidisziplinären MRC-Expertenteams, bestehend aus Betriebswirten, Versicherungs- und Finanzexperten sowie Ingenieuren.
„Unsere Erfahrung zeigt, dass Unternehmen, die ihre Risikokosten gesamthaft betrachten, neben den Risiken auch die Chancen früher und besser als andere erkennen können“, sagt Marc Paasch, Geschäftsführer der Marsh Risk Consulting GmbH. Ein solches entscheidungsorientiertes Risikomanagement ist dabei die notwendige Grundlage für eine werthaltige Unternehmensführung und die Berechnung risikogerechter Kapitalkosten.
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Gute Ratings sichern HV-Zustimmung
Von Dr. Oliver Everling | 10.Juli 2008
Die Aktionäre der POLIS Immobilien AG [ISIN: DE0006913304] haben auf der ordentlichen Hauptversammlung am 4. Juli den Kurs der Unternehmensleitung bestätigt, bereichtet die Gesellschaft heute in einer Pressemitteilung. Demnach wurde allen Tagesordnungspunkten mit großer Mehrheit von jeweils über 98 Prozent zugestimmt. Vorstand und Aufsichtsrat des Spezialisten für die Modernisierung und Bewirtschaftung von Büroimmobilien sind mit 99,99 Prozent entlastet worden. Benn Stein, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Steuerrecht und vereidigter Buchprüfer übernimmt einen Sitz im Aufsichtsrat. Bisheriges Mitglied und stellvertretender Vorsitzender Hans Fehn ist aus dem Kontrollgremium ausgeschieden.
POLIS war es im Geschäftsjahr 2007 gelungen, trotz Finanzkrise und den daraus resultierenden Schwierigkeiten für Immobiliengesellschaften ein deutliches Umsatz- und Ergebnisplus zu erzielen. Außerdem hat der Vorstand planmäßig das frische Kapital aus dem Börsengang in den Ausbau des Immobilienportfolios investiert und so dessen Wert von 142 Mio. Euro auf 264 Mio. Euro gesteigert. Dabei erhielt POLIS erneut von Feri Rating & Research ein Rating von „A“ (= sehr gut) oder „B“ (= weit überdurchschnittlich) für ihre Immobilien. Auf der Hauptversammlung kündigte die Gesellschaft an, noch über ausreichend Kapital zu verfügen, um den Expansionskurs beibehalten zu können. Weitere Investitionen in Höhe von rund 100 Mio. Euro sind geplant.
Mit 99,99 Prozent stimmten die Aktionäre der Ermächtigung zum Aktienrückkauf zu von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals. Hierbei handelt es sich derzeit um einen Vorratsbeschluss, von dem jedoch in Abhängigkeit von der Situation an den Kapitalmärkten gegebenenfalls 2009 Gebrauch gemacht werden kann. Auch ein Aktienoptionsplan für Vorstand und Führungskräfte wurde von der Versammlung mit 99,99 Prozent verabschiedet.
Die Hauptversammlung lobte besonders die hohe Transparenz, mit der die Berliner Immobiliengesellschaft Informationen zu ihrem Portfolio offenlegt, und dadurch den Investoren eine eigene Bewertung ermöglicht. Dr. Alan Cadmus, Vorstand der POLIS Immobilen, fasst zusammen: „Die Aktionäre haben unseren Kurs bestätigt. Die Finanzkrise hat uns zwar vor besondere Herausforderungen gestellt, denen wir aber dank unseres konservativen Geschäftsmodells und der im Börsengang gewonnenen Kapitalstärke gut begegnen konnten.“
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Coface engagiert sich in Kasachstan
Von Dr. Oliver Everling | 9.Juli 2008
Coface kooperiert künftig mit der London-Almaty Insurance Company (LAIC), einem der führenden kasachischen Kompositversicherer. Dank des neuen Partners ist die Kreditversicherung des internationalen Finanzdienstleisters nun auch in Kasachstan erhältlich. Zurzeit ist Coface direkt in 65 Ländern präsent.
Nach dem Einstieg auf den russischen Kreditversicherungsmarkt im Jahr 2006 expandiert Coface nun nach Zentralasien. Kasachstan, eines der zehn größten Länder weltweit, ist einer der Wachstumsmärkte in dieser Region. Dies zeigt sich an einer durchschnittlichen Wachstumsrate von mehr als neun Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre. Coface bewertet Kasachstan im Länderrating mit B.
Sowohl kasachische als auch internationale Kunden können nun ihre Forderungsausfallrisiken mithilfe einer an die lokalen Bedürfnisse angepassten Globalliance-Police über den Coface-Partner LAIC versichern. Die LAIC bietet Kunden, die wirtschaftliche und politische Risiken absichern wollen, die gesamte Angebotspalette von Coface. Hierzu kann sie auf die Datenbank der Coface mit Informationen über mehr als 55 Millionen Unternehmen zurückgreifen. Die LAIC wird zudem von der russischen Plattform der Coface und der Repräsentanz der Natixis in Kasachstan unterstützt.
„Einige unserer größten internationalen Kunden sind in Kasachstan bereits präsent. Sei es mit Vertriebseinrichtungen oder mit Produktionsanlagen für Zentralasien“, erklärt Benoît Claire, Vorstandsvorsitzender von Coface Deutschland. „Ebenso gibt es eine steigende Nachfrage von russischen Kunden, die ihre Geschäfte in Kasachstan absichern wollen“. Auch deutsche Unternehmen können von dieser Partnerschaft profitieren. Immerhin sind bereits über 500 deutsche Firmen mit lokalen Niederlassungen in Kasachstan vertreten. Coface wird seine Aktivitäten im Informations- und Inkassogeschäft in Kasachstan zukünftig noch weiter ausbauen.
Die London-Almaty Insurance Company wurde 1997 gegründet und ist auf Sachversicherung und die Versicherung von Kreditrisiken spezialisiert. LAIC gehört zu 100 Prozent der Bank TuranAlem, einem der führenden drei Kreditinstitute in Kasachstan. Am Hauptsitz in Almaty arbeiten derzeit 82 Angestellte. Diese erwirtschafteten im letzten Jahr einen Gewinn von mehr als 10,7 Millionen Euro mit Prämieneinnahmen von 27,5 Millionen Euro.
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Union Investment bereits über Ziel
Von Dr. Oliver Everling | 9.Juli 2008
Die Union Investment Real Estate AG hat ihr Immobilienportfolio im ersten Halbjahr 2008 kräftig aufgestockt. In den ersten sechs Monaten investierte die Gesellschaft weltweit rund 1 Milliarden Euro in insgesamt 18 Immobilienprojekte und -objekte, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Pressemitteilung. Zudem stehen weitere 250 Millionen Euro unmittelbar vor Abschluss. „Wir liegen damit deutlich über Plan; die Aussichten sind gut, dass wir das Ankaufsvolumen des Vorjahres von 1,5 Milliarden Euro in 2008 übertreffen“, sagt Vorstandssprecher Dr. Reinhard Kutscher. In der ersten Jahreshälfte investierte Union Investment allein in den deutschen Immobilienmärkten insgesamt 400 Millionen Euro. Investitionsgelegenheiten wurden darüber hinaus in den etablierten Märkten in Europa und den USA wie auch in Asien und den Emerging Markets von Lateinamerika wahrgenommen. Jüngste Neuinvestments in Santiago de Chile im Gesamtwert von rund 14 Millionen Euro zeigen, dass sich die Gesellschaft zunehmend globaler ausrichtet, sagt Karl-Heinz Goedeckemeyer, Certified Real Estate Investment Analyst (CREA).
Nach seiner Meinung würde sich Chile aufgrund seiner Position in den globalen wie regionalen Immobilienmarktzyklen Lateinamerikas gut zur Portfoliodiversifikation eignen. Das Chile-Portfolio der Gesellschaft umfasst rund 18 Monate nach Markteintritt bereits fünf Bestandsgebäude mit einem Immobilienvermögen von über 100 Millionen Euro. Damit gehört die Union Investment Real Estate zu den europäischen Immobilieninvestmentgesellschaften mit der derzeit stärksten Marktpräsenz in Mittel- und Südamerika.
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