Energiesparendes Bauen hebt Nachhaltigkeitsrating
Von Dr. Oliver Everling | 8.Juli 2008
Energiesparendes Bauen und Wohnen ist das Thema der Zukunft. Es wird den Immobilienmarkt stark beeinflussen. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der Innofact AG, die jetzt im Auftrag der Freien Hypo GmbH – dem Dr. Klein Baufinanzierungsspezialisten vor Ort – durchgeführt wurde. x Danach waren sich 89,6 Prozent der Befragten „absolut sicher, dass eine effizientere Nutzung von Energie ein wichtiges Thema für den Immobilienmarkt wird“. Die Zustimmung ging quer durch alle Altersschichten. Allerdings fällt sie in der Gruppe der 30- bis 39jährigen mit 90,9 Prozent besonders hoch aus. Diese Altersgruppe ist besonders interessant, da sie sich in der Lebensphase befindet, in der in der Regel die Entscheidung für oder gegen den Erwerb von Eigenheim getroffen wird.
Die Freie Hypo sieht sich durch die Umfrageergebnisse in ihrer Markteinschätzung bestätigt. Die Freie Hypo GmbH ist der Dr. Klein Baufinanzierungsspezialist vor Ort. Das Unternehmen berät seine Kunden an 100 Standorten in Deutschland. „Wir unterstützen Bauherren, die eine Finanzierung für ein energiesparendes Eigenheim suchen, ganz besonders“, so Karsten Vaelske, Geschäftsführer der Freien Hypo.
Da sich die Bundesregierung den Umweltschutz ebenfalls auf die Fahne geschrieben hat, gibt es bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) spezielle Fördermaßnahmen für den Immobilienbereich. Dies sind zum Beispiel Programme zur CO2-Gebäudesanierung, zur Wohnraummodernisierung oder zur Förderung des Baus von Energiesparhäusern. „Wir bieten all diese KfW-Darlehen zur Finanzierung von wohnwirtschaftlichen Investitionen noch 0,25 Prozent günstiger an, als in den normalen KfW-Tableaus hinterlegt“, so Vaelske. „Zusätzlich haben wir im Juli und August eine Sonderaktion: Unsere Kunden, die eine Öko- beziehungsweise energetische Modernisierung durchführen oder einen entsprechenden Neubau erstellen wollen, erhalten neben den um 0,25 Prozent günstigeren KfW-Konditionen zusätzlich für ihre Immobilie entweder kostenlos einen verbrauchsorientierten Energieausweis oder alternativ den bedarfsorientierten Energieausweis, für den wir 60 Euro zuzahlen.“
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Börse sieht Chancen für Unternehmensanleihen
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juli 2008
Viele Faktoren sprechen aktuell für eine Investition in Unternehmensanleihen. Galten sie vor der US-Hypothekenkrise als eher langweilige und renditeschwache Geldanlage, so hat sich dieses Bild in sein Gegenteil verkehrt. „Weil die Banken die Kreditvergabe eingeschränkt haben, versorgen sich derzeit viele Unternehmen über neu aufgelegte Anleihen mit frischem Geld und danken es den Anlegern wiederum mit hohen Zinskupons“, so Prof. Dr. Hans Heinrich Peters, Vorstand der Börsen AG Hamburg-Hannover.
Die Börse Hannover reagiert auf das gestiegene Interesse an Unternehmensanleihen und verdoppelt zum 09. Juli 2008 ihr Angebot in dieser Anlageklasse auf rund 100 Papiere. Viele solide Unternehmen bieten derzeit Anleihen mit über fünf Prozent Zinsen an. „So hat beispielsweise die Deutsche Telekom jüngst ein Papier zu 5,75 Prozent ausgegeben“, erläutert Matthias Franck, Anleihenexperte von Fairtrade Finance AG, Skontroführer an der Börse Hannover. Privatanlegern stehen an der Börse Hannover mit den neu gelisteten Unternehmensanleihen 37 Papiere mit Zinskupons von über fünf Prozent zur Auswahl.
Aktuell notiert die Anleihe der Deutschen Telekom (WKN A0TT2M) an der Börse Hannover bei 98,10 Prozent (Stand: 07. Juli 2008) – wie viele Papiere also unter Nennwert. Grund dafür ist die aktuelle Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB), die die Anleihenkurse sinken lässt. Für Anleger ist ein Kurs unter pari ein guter Zeitpunkt zum Einstieg, denn bei Fälligkeit werden die Papiere zum Nennwert zurückgezahlt. Dieser Kursgewinn erhöht neben dem Zinskupon die Rendite.
Ein weiterer Aspekt, der für einen Kauf von Unternehmensanleihen spricht, ist die am 01. Januar 2009 in Kraft tretende Abgeltungssteuer. Bislang müssen Zinserträge mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden, ab 2009 fallen nur noch Abgaben in Höhe von 25 Prozent an. Für Alleinstehende bedeutet das bereits ab einem zu versteuernden Jahreseinkommen von 15.100 Euro eine höhere Nachsteuerrendite, zusammen veranlagte Ehepaare zahlen ab einem gemeinsamen Einkommen von 30.000 Euro weniger Steuern auf ihre Zinserträge.
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Positive Juni-Bilanz im Information-Rating
Von Dr. Oliver Everling | 4.Juli 2008
Im Juni überwogen die Ratingverbesserungen, berichtet die Ratingagentur Fonds Advice aus Köln. Für den deutschen Fonds cominvest EuroExpert beispielsweise wurde die Bewertung auf „Information-Rating 2+“ angehoben. Damit gehört dieser Cominvest-Fonds zu den beiden derzeit bestbewerteten Fonds. Die durchgängig hohe Transparenz der Fondsinformationen ermöglicht auch einem Außenstehenden eine Einschätzung über den Fonds.
Fonds Advice ist eine unabhängige Gesellschaft und spezialisiert auf die systematische Analyse von Fondsinformationen wie Verkaufsprospekten, Jahresberichten, Internetinformationen und anderen Informationsmedien. Information-Rating – Das Transparenz-Rating für Finanzprodukte wurde von Fonds Advice speziell zur Transparenzbeurteilung von Investmentfonds entwickelt und wird seit Dezember 2005 erteilt (aktuelle Ratingbewertungen unter www.informationrating.de).
Produktwahrheit und Produktklarheit werden dabei als gut bewertet. Unverändert bestätigt wurden die Ratings für die beiden Luxemburger Fonds cominvest Euro Rentplus und cominvest Rent mit jeweils „Information-Rating 2″. Unverändert blieben die Ratings für mehrere Fonds von Pioneer (jeweils mit „Information-Rating 2-“ bis „Information-Rating 2″) sowie der ebenfalls in Deutschland ansässigen Internationalen Kapitalanlagegesellschaft (jeweils mit „Information-Rating 3″). Für die Fonds HANSAamerika, HANSAasia,
HANSÄuropa, HANSArenta und HANSAzins der deutschen Gesellschaft Hansainvest wurden die Bewertungen jeweils auf „Information-Rating 3+“ angehoben. Verbesserungen im Reporting führten bei den Schweizer Fonds AIG PB Bond Fund EUR, AIG PB Equity Fund Europe und AIG PB Equity Fund Switzerland zu einer deutlichen Anhebung auf „Information-Rating 2-“ bzw. „Information-Rating 3″. Unverändert bestätigt wurden hingegen die Ratingbewertungen für den deutschen Fonds FT US-Dollar Plus („Information-Rating 2-„) sowie für den niederländischen Fonds ROBECO N.V. („Information-Rating kein Rating“; gültig für Deutschland).
Erstmals bewertet wurden mehrere Teilfonds der Luxemburger Gesellschaft DWS Invest SICAV (jeweils mit „Information-Rating 2-„). Aktualisiert wurden die Ratings mehrerer Teilfonds der Luxemburger Gesellschaften Carlson und Sarasin (jeweils „Information-Rating kein Rating“) sowie der irischen Skandia Global Funds plc (jeweils mit „Information-Rating 3″). Zahlreiche Unterfonds der Luxemburger Gesellschaft Fidelity erhielten Bewertungen zwischen „Information-Rating 3+“ und „Information-Rating 3″, während die Bewertungen mehrerer Teilfonds der irischen BNY Mellon Global Funds plc jeweils zwischen „Information-Rating 3″ und „Information-Rating kein Rating“ lagen.
Aus dem Dexia-Konzern wurden mehrere Fonds neue bewertet. Dabei erhielten diverse in Belgien aufgelegte Teilfonds jeweils „Information-Rating 3″ bzw. „Information-Rating 4″, während mehrere in Luxemburg aufgelegte Subfonds jeweils mit „Information-Rating 4″ bzw. „Information-Rating kein Rating“ bewertet wurden. Zum 30. Juni 2008 liegen für insgesamt 2.067 Investmentfonds aktuelle Ratingbewertungen von 78 Verwaltungsgesellschaften aus elf Herkunftsländern vor (bei Anrechnung von Anteilsklassen).
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Anleitungen für bessere Kommunikation
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2008
Wer nach einem Buch über Kommunikationskonzepte sucht, hat die Qual der Wahl: Die Ideengeber der Kommunikationskonzepte von Unternehmen kommunizieren gerne auch in eigener Sache und präsentieren Konzepte und Rezepte. Wer also als Kommunikationsberater dieser Buchfülle einen weiteren Titel hinzufügt, muss entweder naiv oder aber sehr sicher sein, mit seinem Buch eine Marktlücke zu füllen – trotz aller [Ä]hnlichkeit des Titels. Letzteres ist beim Buch von Prof. Dr. Jürg W. Leipziger mit dem Titel „Konzepte entwickeln – Handfeste Anleitungen für bessere Kommunikation“ der Fall. Das Frankfurter Allgemeine Buch erschien im F.A.Z. Institut 2007 (ISBN 978-3-89981-023-3).
Prof. Dr. Jürg W. Leipziger, Vorsitzender des Beirates der L&P Kommunikationsgesellschaft mbH (www.leipziger.com), schreibt hier nicht einfach nur einige seiner jahrzehntelangen Erfahrungen nieder, sondern beweist selbst perfekte Kommunikation: Auf 221 Seiten werden klar und einleuchtend die wichtigsten Schritte hin zu einem fundierten Kommunikationskonzept erläutert. Es gilt, analytische Ordnung zu schaffen, eine strategische Entscheidung zu treffen und für die operative Umsetzung zu sorgen. Das Ganze erläutert Leipziger an Fallbeispielen.
Seine zehn Schritte zur Konzeptentwicklung klingen zunächst nicht sonderlich originell: Organisationsziel und Ausgangssituation, Aufgabenstellung, Problemanalyse, Kommunikationsziele, Dialoggruppen, Positionierung, Kommunikationsstrategie, Maßnahmen, Handlungspläne und Evaluation. Der Leser profitiert von seinen Erfahrungen, indem Leipziger die logische Ordnung der Schritte argumentiert. So bringt er Beispiele für Fälle, in denen schon das Problem falsch formuliert war.
Nicht alle Projekte liefen bei Leipziger so glatt, wie es sich für eine märchenhafte Erfolgsstory gehören würde. Leipziger gibt die Erfahrungen weiter. In manchen Fällen, in denen von namhaften Auftraggebern gegen die Vorschläge seiner Gesellschaft entschieden wurde, fällt es dem Leser leicht nachzuvollziehen, wie seine Beratung zum umstrittenen Vorschlag gelangen konnte. Wäre nicht beispielsweise eine Kampagne „Die Fluppe ist uns schnuppe“ sympathischer gewesen, als die statt dessen gewählte Ermahnungskampagne bei Rauchern?
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Moody’s Modellirrtum bei CPDOs
Von Dr. Oliver Everling | 1.Juli 2008
Nach einem umfangreichen Prozess der Überprüfung europäischer Constant-Proportion Debt Obligations (CPDO) leitet Moody’s Management disziplinarische Maßnahmen gegen Analysten der Ratingagentur ein und beschleunigt alle Verfahren, die auf die Stärkung der Überwachungs- und Überprüfungsprozesse zielen. Moody’s gab am 1. Juli 2008 auf Basis der Untersuchungen der von Moody’s beauftragten Anwaltsfirma Sullivan & Cromwell bekannt, dass das Personal von Moody’s nicht unternommen habe, um durch einen Wechsel der Methodologie den bei europäischen CPDOs entdeckten Modellirrtum zu maskieren.
Moody’s räumt ein, dass Mitarbeiter der Agentur gegen den von der Agentur selbst – in Anlehnung an den Wohlverhaltenskodex der Organisation internationaler Wertpapieraufsichtsbehörden IOSCO – aufgestellten Verhaltenskodex verstoßen haben. Insbesondere seien von Mitgliedern des Ratingkomitees Faktoren berücksichtigt worden, die im Ratingprozess nichts zu suchen hatten. Dies stellt Moody’s in Bezug auf die Überprüfung der Ratings für CPDOs fest, nachdem die Modellfehler entdeckt worden waren. Das Ratingkomitee dürfe nur solche Faktoren berücksichtigen, die für die Kreditwürdigkeitsprüfung maßgeblich seien, nicht aber potentielle Implikationen für Moody’s Geschäft, für Emittenten, für Investoren oder für andere Marktteilnehmer.
Moody’s Chairman und CEO Raymond McDaniel bringt seine Enttäuschung über das Verhalten seiner Mitarbeiter zum Ausdruck: „Ich bin tief enttäuscht vom Verhalten das bei diesem Vorkommnis auftrat.“ Die Integrität des Ratingprozesses sei Kern von Moody’s Werten und essentiell für den Markt. Wenn ein Fehler gemacht werde, müsse das Ratingkomitee mögliche Ratingänderungen und Offenlegungen in vorbehaltloser Weise abwägen. Entsprechend hart sind die Maßnahmen, mit denen nun sichergestellt werden soll, dass sich derartige Vorkommnisse nicht wiederholen.
Die Zuwiderhandlungen betreffen 11 CPDOs mit einem aggregierten Volumen von weniger als 1 Mrd. US$, behauptet Moody’s. Nach einer Korrektur des Modellfehlers wären keine Aaa-Rating zu erteilen gewesen, sondern Ratings in der Kategorie Aa. In 2008 entzog Moody’s vier von elf CPDOs die Ratings, nachdem diese zurückgekauft oder restrukturiert worden waren. Die restlichen Papiere wurden herabgestuft und werden jetzt zwischen Ba1 und B1 beurteilt.
Der Fall bei Moody’s zeigt, wie wichtig der Wettbewerb unter Ratingagenturen ist: Nur wer auch die Stimmen von Analysten anderer Agenturen beachtet, kann zu einer fundierten eigenen Meinung gelangen. So liegen der Gesellschaft RATING EVIDENCE GmbH alle Beweise dafür vor, dass andere Agenturen vor den Modellrisiken bereits frühzeitig gewarnt haben. So schrieb die kanadische Ratingagentur DBRS bereits im April 2007 einen umfangreichen Bericht darüber, dass „CPDOs signifikante Modellrisiken enthalten“. Bei DBRS hätten viele Papiere allenfalls ein BBB erhalten.
Mit dem Angebot, diesen Emissionen vergleichsweise schlechte Ratings zu erteilen, konnte sich DBRS jedoch bei den Emittenten nicht durchsetzen. Im Gegenteil: Diese bevorzugten die marktführenden Ratingagenturen, die willig auf die zweifelhaften Papiere ihre AAA-Ratings stempelten und rasch Ratinggebühren kassierten. Mit Bestnoten der Marktführer ließen sich die Titel besser verkaufen als mit den zutreffenden Einschätzungen von der weniger bekannten DBRS.
Die frühzeitigen Warnungen von DBRS kamen nicht von Ungefähr: Bei DBRS sind zahlreiche Analysten tätig, die Moody’s und S&P’s von innen kennen. So ist die Agentur eher als andere in der Lage, vor Risiken zu warnen. Der Fall beweist, dass im Ratinggeschäft schon deshalb mehr Wettbewerb erreicht werden muss, damit Analysten zu attraktiven Arbeitgebern wechseln können, die jenseits der beiden Duopolisten auch abweichenden Meinungen öffentliches Gehör verschaffen.
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Kooperation von Creditreform Rating und S&P�??s
Von Dr. Oliver Everling | 27.Juni 2008
Die Creditreform Rating AG und Standard & Poor’s Risk Solutions wollen in einer Kooperation eine neue Generation von Kredit-Scoring-Modellen für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland entwickeln. „Dazu werden die deutschen Marktkenntnisse und die einzigartige Datenfülle von Creditreform mit der weltweiten Erfahrung von Standard & Poor´s im Bereich der Modell-Entwicklung zusammengeführt. Im Ergebnis“, heißt es in einer Pressemitteilung der Creditreform Rating AG, „wird der neue Service detaillierte Einblicke in die Kreditwürdigkeit hunderttausender deutscher Unternehmen ermöglichen.“
Die Kooperation der Creditreform Rating AG mit Standard and Poor’s Risk Solutions soll zur Weiterentwicklung des Kapitalmarktes für kleine und mittlere Unternehmen in Deutschland beitragen. Sie soll sich auch positiv auf die Absicherung von Lieferantenkrediten und weitere Kredit sensitive Aktivitäten auswirken, die wesentlich für reibungslose Geschäftsaktivitäten des deutschen Mittelstandes sind.
„Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Creditreform in diesem spannenden Projekt. Datenqualität und Datenabdeckung gehören zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren für datenbasierte Modelle. In dieser Hinsicht sind die Daten von Creditreform zu deutschen Unternehmen einzigartig“, so Torsten Hinrichs, Geschäftsführer Deutschland Standard & Poor´s.
Die Creditreform Rating AG ist eine der bedeutendsten Ratingagenturen für mittelständische Unternehmen in Deutschland und Österreich. „Durch die Kooperation wird der Weg für kleine und mittelständische Unternehmen zum Kapitalmarkt erleichtert und die Akzeptanz des Ratings mittelständischer Unternehmen gefördert“, so Dr. Michael Munsch, Vorstand der Creditreform Rating AG.
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Gute Note für VCH New Energy
Von Dr. Oliver Everling | 27.Juni 2008
TELOS hat den Fonds VCH New Energy geratet. Der Fonds erfüllt sehr hohe Qualitätsstandards und erhält die Bewertung „AA+“ auf einer Skala von A bis AAA (höchste Qualitätsstandards). Das Fondsrating von TELOS beurteilt auf qualitative Weise die Stringenz des Investmentprozesses, die Person des Fondsmanagers und sein Team sowie das Qualitätsmanagement innerhalb des Prozesses vor dem Hintergrund der Einhaltung ethischer Grundsätze wie Fondsklarheit und -wahrheit. Die Performanceergebnisse des Fonds dienen zur Beurteilung der Konsistenz des Investmentprozesses.
Der VCH New Energy ist ein aktiv gemanagter, zukunftsorientierter Aktienfonds, der in Unternehmen mit Geschäftsfokus auf erneuerbare Energiequellen und deren Nutzung, Speicherung und Distribution investiert. Dabei wird neben traditionellen erneuerbaren Energien (Solar und Wind), Geothermie und Wasser auch in „Next Generation Energies“ wie Polymer-/Nanotechsolarzellen und Solarthermie angelegt.
Die Fondskonstruktion erfolgt Bottom-Up in einem mehrstufigen Prozess, berichtet TELOS. Entsprechend findet das Risikomanagement überwiegend auf Einzeltitelebene statt. Zur Risikoreduktion wird eine möglichst breite Diversifikation des Fondsvolumens über einzelne Länder und Sektoren hinweg angestrebt. Da erneuerbare Energien per se ein nachhaltiges Thema darstellen, fokussiert der Fonds das Research neben traditionellen Nachhaltigkeitskriterien wie Umwelt und soziale Verantwortung vor allem auf die Corporate Governance der Unternehmen.
Darüber hinaus werden Unternehmen im Bereich der Kernenergie ausgeschlossen, was für einen „Erneuerbare Energien- Fonds“ eher außergewöhnlich ist. Durch die fundamentale Analyse wird das Anlageuniversum weiter reduziert. Bei der umfassenden Einzelanalyse potentieller Investments werden Unternehmen zuerst quantitativ anhand der Trendfolgeanalyse und anschließend qualitativ mittels einer Beurteilung der Managementqualität und des Track Records der Firma ausgewertet. Dabei kommt u.a. auch das VCH-Insider-Ranking zum Tragen, das Aktienkäufe und -verkäufe der Manager an ihrem eigenen Unternehmen erfasst. Das Portfolio konzentriert sich auf 35 – 45 Aktien.
Umschichtungen werden ausgeführt, sobald eine Entscheidung für einen neuen Wert getroffen wurde. „Das Team zeichnet sich trotz der geringen Größe durch Vielfalt hinsichtlich Qualifikation, Berufserfahrung und Alter aus“, urteilt Dr. Frank Wehlmann, Geschäftsführer der Ratingagentur TELOS in Wiesbaden. „Die Wertentwicklung des Fonds seit seiner Auflegung weist eine Outperformance zur Wertentwicklung der Benchmark auf, wobei der Fonds nicht Benchmark-orientiert gemanagt ist und stark von der Benchmark abweicht. Die Sharpe-Ratio liegt im positiven Bereich.“
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Ratingagenturen der Bankengruppen
Von Dr. Oliver Everling | 27.Juni 2008
Diplom-Volkswirt Andreas Buschmeier von Buschmeier Consulting (www.buschmeier-consulting.de) befasst sich in einem Diskussionspapier mit den Kritikpunkten am internationalen und nationalen Ratingmarkt. Durch sein „Diskussionspapier – Modell zur Förderung des Wettbewerbs und der Transparenz auf dem Ratingmarkt unter Berücksichtigung der Besonderheiten der deutschen Bankenstruktur“ wird der Versuch einer wissenschaftlichen Untersuchung und Systematisierung unternommen. Dabei wurden sowohl die juristischen als auch die ökonomischen Probleme betrachtet und die politische Relevanz dieses Themas herausgestellt. „Als Ergebnis lässt sich die Aussage treffen, dass zwei Punkte ursächlich sind für den suboptimalen Marktzustand, der bereits seit Jahren besteht und momentan aufgrund der US-Hypothekenkrise große Beachtung erfährt“, urteilt Buschmeier.
Zum einen ist der Marktmechanismus durch die oligopolistische Marktform und die fehlende Haftung der Ratingagenturen für ihre Ratingurteile ausser Kraft gesetzt. Zum anderen existiert keine ausreichende Regulierung, die das Problem der fehlenden Selbstheilungskräfte des Marktes ausgleicht. Dementsprechend werden von Buschmeier zwei Lösungswege genannt, die die Situation verbessern können: eine Verbesserung des Wettbewerbs und regulatorische Eingriffe.
Ausgehend von diesen Lösungsmöglichkeiten wird ein Modell entwickelt, das die Anzahl der Anbieter auf dem Ratingmarkt – zunächst in Deutschland – erhöht, um das Oligopol von S&P, Moody’s und Fitch Ratings aufzubrechen. Die Wettbewerbssituation wird somit verbessert. Zusätzlich wird implizit sowohl die Forderung nach Übertragung der IRBA-Kriterien auf die externen Ratingagenturen als auch die Forderung nach stärkerer Kontrolle der Agenturen erfüllt. Ein regulatorischer Eingriff über die bestehende Regulierung durch Basel II hinaus wird vermieden. Durch die Einführung jeweils mindestens einer zentralen Ratingagentur für die drei Institutsgruppen des deutschen Bankensystems lässt sich die bestehende Regulierung durch die Solvabilitätsverordnung nutzen, so Buschmeier. Danach muss die Ratingmethodik offengelegt und von der BaFin anerkannt werden, was zu einem Wettbewerbs- und Vertrauensvorteil gegenüber den unregulierten amerikanischen Agenturen führen kann. Zusätzlich verfügen die Kreditinstitute über eine langjährige Expertise im Kreditgeschäft ihres Heimatmarktes, was die Marktakzeptanz ihrer Ratingurteile erhöhen sollte.
Da die Vorschläge des Baseler Komitees in Europa bereits in die jeweilige nationale Gesetzgebung übernommen wurden, ist das in diesem Papier für Deutschland ausgearbeitete Modell europaweit übertragbar, meint Buschmeier. Somit ist ein weiteres Überwachungsgremium obsolet. Gleichzeitig führt eine europaweite Umsetzung dieses Modells zu weiteren Ratingagenturen in den Mitgliedsländern, was den Wettbewerb nochmals erhöht. Das insbesondere politisch geforderte europäische Gegengewicht zu den amerikanischen Agenturen wird mit diesem Modell unter fairen Wettbewerbsbedingungen gebildet. Die große Anzahl an europäischen Ratingagenturen führt zu einer Konkurrenzsituation, in der der Marktmechanismus greifen kann. Zusätzlich unterstehen die Agenturen ihrer jeweiligen nationalen Aufsicht nach den Basel II-Regeln, was zu einer Erhöhung der Transparenz führt. Dieser europäische Weg ist dann nicht eine weitere monopolistische Ratingagentur, wie sie von Seiten der Politik und der Finanzdienstleistungsaufsicht befürwortet wird, sondern eine marktwirtschaftliche Lösung unter aufsichtlicher Kontrolle.
Für die Sparkassenorganisation soll das von Buschmeier dargestellte Modell eine mögliche Antwort auf die Frage nach tragfähigen Geschäftsmodellen für die Landesbanken zeigen. Die von verschiedenen Gruppen geforderte Konsolidierung der Landesbanken wird durch die Einführung einer einzelnen „Sparkassen-Ratingagentur“ auf Ebene der Landesbanken ansatzweise umgesetzt. Das Modell für die Sparkassenorganisation lässt sich aufgrund der [Ä]hnlichkeiten in ihrer Organisationsstruktur auch auf die Genossenschaftsbanken übertragen. Insgesamt erfüllt das Modell die Hauptforderungen nach verbessertem Wettbewerb und höherer Transparenz auf dem Ratingmarkt, ohne dass weitergehende staatliche Eingriffe notwendig sind.
Das am 20. Juni 2008 an der Universität Kassel vorgelegte Diskussionspapier am FB07 Wirtschaftswissenschaften, IBWL – Institut für Betriebswirtschaftslehre (Prof. Dr. Rainer Stöttner) kann unter https://kobra.bibliothek.uni-kassel.de/handle/urn:nbn:de:hebis:34-2008062622217 heruntergeladen werden.
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Coface Factoring in mehr Ländern
Von Dr. Oliver Everling | 26.Juni 2008
Der internationale Finanzdienstleister Coface erweitert sein Factoringangebot auf China, Australien, Israel, Tschechien und die Slowakei. „Durch die fünf Neueröffnungen steigt die Zahl der Coface-Niederlassungen, die Factoring anbieten, auf 23. Wir kommen dadurch unserem Ziel, Factoring bis Ende des Jahres auf 30 Länder auszuweiten, ein ganzes Stück näher“, sagt Jérôme Cazes, CEO von Coface.
Schon jetzt ist Factoring der größte Wachstumsträger von Coface. Auch für die nächsten fünf Jahre werden zweistellige Zuwächse erwartet. Das Unternehmen beabsichtigt daher und um die Möglichkeiten für Kunden weiter zu verbessern, das Finanzierungsgeschäft stufenweise auf alle Länder mit direkter Coface-Präsenz auszuweiten. Das sind derzeit 65. Hierbei spielt die deutsche Coface Finanz eine bedeutende Rolle. Die Mainzer Factoringgesellschaft fungiert in der Coface als „Center of Excellence“ für Factoring. Deutsche Unternehmen können schon jetzt mit Coface Finanz ihre Forderungen an Abnehmer in mehr als 150 Ländern finanzieren. „Durch das internationale Netzwerk erweitern wir Schritt für Schritt auch die Möglichkeiten, im jeweiligen Land die Inlandsforderungen oder Exportforderungen aus diesen Ländern zu factorn“, unterstreicht Franz Michel, Vorstandsmitglied von Coface Deutschland und Geschäftsführer der Coface Finanz, den integrierten Ansatz.
„Die fünfte globale B2B-Krise seit dem ersten Ölschock 1974/75 hat begonnen und die Banken verknappen zunehmend ihre Unternehmenskredite. Wir registrieren daher ein weltweit steigendes Interesse am Factoring“, sagt Benoît Claire, Vorstandsvorsitzender von Coface Deutschland. „Man sollte sich immer vor Augen halten, dass die Summe der Lieferantenkredite zwischen Unternehmen die der Bankkredite weit übersteigt. Factoring reduziert das Zahlungsausfallrisiko des Kunden und sichert seine Liquidität.“ Durch den Kauf von HP Finance, einer in Tschechien ansässigen Factoringgesellschaft mit einer Niederlassung in der Slowakei, erweitert Coface das Factoringgeschäft in zwei weiteren osteuropäischen Ländern.
Bereits 2007 erfolgte der Einstieg auf dem polnischen Markt. Coface Polen ist schon nach einigen Monaten auf dem sechsten Platz unter 15 Wettbewerbern. Ende Juni 2007 betrug das von HP Finance angekaufte Forderungsvolumen 30 Millionen Euro. Die Kunden werden direkten Zugriff auf die globalen Kreditinformationen und den Inkassoservice von Coface erhalten. Aufgrund der internationalen Expertise im Kreditversicherungsgeschäft unterstützt Coface die Kunden von HP auch in der Risikoberatung. Den Direktkunden von Coface werden somit in Tschechien und der Slowakei die Leistungen aller vier Geschäftsfelder angeboten: Neben Factoring sind dies Kreditversicherung, Inkasso und Unternehmensinformationen. Langfristiges strategisches Ziel ist das Angebot aller Geschäftsfelder in sämtlichen Ländern mit Direktpräsenz.
Das asiatische Factoring-Netzwerk von Coface, zu dem bereits Singapur, Japan und Hongkong gehören, wurde um zwei neue Länder erweitert: Australien, den volumenmäßig größten Factoringmarkt in der Region, und China, den Markt mit den höchsten Wachstumsraten. Coface wird nun auch in China – über die Natixis in Schanghai – Exportfactoring anbieten, nachdem dies bereits Anfang des Jahres in Hongkong gestartet wurde. Factoring ergänzt das seit 2003 existierende Inlandskreditversicherungsgeschäft in China. Dieses wurde vom führenden Versicherer, Ping An, mit Unterstützung von Coface etabliert. Nach fünf Jahren ist Ping An mit Coface die Nummer eins auf dem chinesischen Markt. In Australien und Israel werden die Geschäfte von Zweigniederlassungen, der Coface Finance Australia und der Coface Finance Israel, durchgeführt.
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Trotzkosten der Konfliktkultur
Von Dr. Oliver Everling | 26.Juni 2008
„Das Betriebsklima ist ein sehr bedeutsamer Ertragstreiber“, fasst es Hartmut Kriese, Executive Consultant und Spezialist für Konfliktkultur im Leistungskontext, in einem Fachartikel zum Thema Konfliktkultur-Rating zusammen und wendet damit den Titel seines Beitrags „Konflikte als Ertragskiller“ selbst ins Positive. „Mit ganzer Absicht“, fügt er hinzu, „denn, nur weil der Begriff „Konflikt“ total negativ besetzt ist, weil man befürchtet, das die Auseinandersetzung mit Konflikten am Ende alles nur noch schlimmer macht, als es ohnehin schon ist, tut man sich im Umgang mit Konflikten überall so schwer. Vor allem in der Wirtschaft, in den Unternehmen. Man hofft dort, anstatt zu handeln. Jeder ahnt die Lasten und Belastungen, sagt Kriese, und man kann nur Stauen, wie präzise manche Schadenschätzungen ausfallen, wenn man einfach mal hinschaut und nachfragt. Genau das aber will man lieber nicht. Mit Folgen. Denn eben dieses Fürchten trägt ganz entscheidend dazu bei, dass sich genau das verwirklicht, was befürchtet wird – in Form harter Fakten, die sich sehr konkret beziffern lassen.
Wo Konflikte nicht gelöst werden können oder nicht bearbeitet werden dürfen, schwelen sie im Hintergrund unkontrolliert weiter und addieren sich nicht selten zu einem energieverzehrenden Flächenbrand mit kostenintensiven Flurschäden. In jedem Falle belasten sie das Betriebsklima. Was das bedeutet, erläutert Kriese am Beispiel seiner „Trotzkosten“ – so bezeichnet er den Mehraufwand für Minderleistungen seitens der Mitarbeiter.
Trotzkosten sind die Folge einer zunehmend fehlenden Bereitschaft, die aus dem Arbeitsvertrag geschuldeten Leistungsinhalte nach Menge und Güte tatsächlich auch zu erbringen. Dabei handeln Mitarbeiter mit sinkendem Klima-Rating in stark steigendem Maße schädlich gegen das Unternehmen. Allein um diese Schäden zu verringern oder besser noch vorzubeugen, so Kriese, lohnt es sich, den Umgang mit Konflikten zu kultivieren.
Alles Kultivieren beginnt mit Sensibilisierungen für neue Sichtweisen oder erweiterte Handlungsoptionen. Und darum geht es Kriese mit seinem Rating der Konfliktkultur. Bei diesem Ansatz werden bestimmte Merkmale durch das Festlegen von Skalen und durch Messen definierter Größen zu einem Gesamtbild verdichtet, aus dem sich Bewertungen herleiten lassen und auf die man belastbare Vorhersagen über Risiken und Chancenpotenziale stützen kann – eben um entsprechend entscheiden und dann handeln zu können.
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