Nachfolgerating im Health-Care-Bereich

Von Dr. Oliver Everling | 3.März 2022

Das Thema „Unternehmensnachfolge“ im Health-Care-Bereich wird immer mehr nachgefragt, so Ines Löwentraut, Geschäftsführerin von Avivre Consult. Avivre Consult berät seit fast 20 Jahren Eigentümer von Pflegeimmobilien- oder Pflegebetrieben bereits vor dem Verkauf der zu veräußernden Immobilien und/oder Betreibergesellschaft, oftmals werden die Schwachstellen gemeinsam analysiert und entsprechend durch die Erstellung eines Maßnahmenkatalogs sowie deren Umsetzung der Verkaufserlös optimiert.

Dazu gehört u.a. eine umfassende Vendeur Due Diligence/Analyse mit Zukunftscheck, um im Anschluss ein Verkaufsprospekt oder ein Infomemorandum zu erstellen. Von der Erstberatung mit Marktanalyse, Unternehmensbewertung und Zeitplan über die Suche nach potenten und geeigneten Interessenten bis hin zur Vorbereitung der Due Diligence, eines rechtssicheren Kaufvertrags und der Nachbereitung steht Ines Löwentraut und ihr Team bei jedem Schritt transparent und professionell zur Seite.

Die jahrelange Expertise im Health-Care-Bereich von Avivre Consult ermöglicht eine zügige, diskrete und professionelle Ansprache von potenziellen Investoren, Fonds und Betreibern und eine diskrete Abwicklung der Vertragsverhandlungen. Speziell im Bereich „Health Care“ ist es oft zu beobachten, dass kein geeigneter Nachfolger aus den eigenen Reihen oder der Familie zur Verfügung steht, um die Einrichtungen zu übernehmen. Dieser Trend steigt weiterhin an, umso wichtiger ist es, sich professionelle Unterstützung in der M&A Beratung zu suchen, die auf Health-Care-Immobilien spezialisiert sind, berichtet Ines Löwentraut. Für insgesamt 4,5 Mrd., ihren Angaben nach, gab es Transaktionen im Jahr 2021 im Health Care Bereich. Es zeigt sich eine starke, nachhaltige und renditesichere Assetklasse.

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Longevity-Phänomen: Ein „blind spot“ im Rating?

Von Dr. Oliver Everling | 3.März 2022

Das FERI Cognitive Finance Institute hat dazu einen aktuellen Cognitive Comment veröffentlicht mit dem Titel „Longevity: Megatrend Langlebigkeit – Die komplexen Auswirkungen und Konsequenzen steigender Lebenserwartung“. „Dass in alternden Gesellschaften Innovationsfähigkeit und Dynamik tendenziell abnehmen, während gleichzeitig Belastungen für die Sozialsysteme stark zunehmen, liegt auf der Hand. Doch die Auswirkungen des Phänomens Langlebigkeit auf die Zukunft sind weitaus größer und vielschichtiger“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Gründer und Leiter des FERI Cognitive Finance Institute.

Aufgrund seiner Komplexität werde das longevity-Phänomen auf vielen Ebenen noch stark unterschätzt oder ignoriert. Folglich rangiere das Thema in der öffentlichen Wahrnehmung als typischer „blind spot“. Da es für die neue Realität einer immer älter werdenden Gesellschaft keine historischen Vorbilder gebe, sei die künftige Entwicklung zwar mit zahlreichen Unsicherheiten verbunden. Dennoch seien aber schon heute starke Trends und Szenarien erkennbar. Diese reichten von erhöhter Fragilität staatlicher Sozialsysteme über Fragen der politischen Teilhabe und der Generationengerechtigkeit bis hin zu ethischen Aspekten einer „künstlichen“ Lebensverlängerung. „In dem durch longevity definierten demografischen Strukturbruch liegen große soziale und ökonomische Herausforderungen, aber auch viele Chancen. Das Thema muss deshalb stets in seiner Gesamtheit betrachtet werden – mit allen potenziellen Rückwirkungen auf andere Zukunftsthemen“, so Rapp.

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Risiko eines langfristigen Konflikts

Von Dr. Oliver Everling | 3.März 2022

Norman Villamin, Chief Investment Officer (CIO) Wealth Management der Union Bancaire Privée (UBP) rechnet damit, dass die Krise große Auswirkungen auf die globale politische Dynamik in den USA, der EU und Asien hat. In einem aktuellen Marktkommentar schreibt er, dass es bereits seismische Verschiebungen wie die Entscheidung Deutschlands, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen, sowie die Diskussionen in Finnland über die NATO-Mitgliedschaft gebe. Solche Entwicklungen werden sich Villamin zufolge nachhaltig auf die Investitionslandschaft auswirken. Auf kürzere Sicht könnten die Aussicht auf steigende Energiepreise und potenziell höhere Agrarrohstoffpreise zusätzliche Stagflationsrisiken für die Volkswirtschaften in aller Welt mit sich bringen.

Mit der weiteren Entwicklung der Krise sieht Patrice Gautry, Chefökonom der UBP, das Basisszenario der Bank für das laufende Jahr in Frage gestellt. „Wir haben bereits erhebliche Veränderungen in den Mitteilungen der Zentralbanken festgestellt. Da Russland und die Ukraine wichtige Exporteure von Rohstoffen, Metallen und Getreide sind, werden sich die Risiken für die Weltwirtschaft über den mit diesen Exporten verbundenen Handel und die globale Inflation ausbreiten.“ Auf Russland entfielen 30-40 % der Gaseinfuhren der EU und 10 % der weltweiten Rohöleinfuhren. Russland und die Ukraine kontrollierten zusammen mehr als ein Drittel der weltweiten Weizenexporte und fast 15 % der weltweiten Maisexporte. „Selbst wenn der Konflikt nicht lange andauert, wird er langfristige Folgen haben und ein hohes Maß an Unsicherheit mit sich bringen“, so Gautry.

„Die Landschaft verändert sich weiterhin sehr dynamisch. Diese Situation bringt neue Herausforderungen und Auswirkungen für die Anleger mit sich“, schreibt Norman Villamin. Seiner Meinung nach klingen die Auswirkungen geopolitischer Schocks auf die Märkte zwar in der Regel nach sechs bis zwölf Monaten ab, aber es kommt auf die Art des Schocks an. Die Situation könnte sich jedoch zu einem längeren bewaffneten Konflikt ausweiten, der sich auch auf die Weltwirtschaft auswirken würde. „Der Konflikt hat eindeutig das Potenzial, sich in die Länge zu ziehen“, warnt Villamin.

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Flugzeugleasing im Risiko

Von Dr. Oliver Everling | 2.März 2022

Die Ratingagentur KBRA veröffentlicht einen Kommentar, der die Rückschläge bei der Erholung der Luftfahrtindustrie aufgrund der russischen Invasion in der Ukraine und die möglichen mittel- und langfristigen Auswirkungen dieser Krise für Leasinggeber und Fluggesellschaften erörtert. Die Auswirkungen dieser Invasion werden sowohl in Europa als auch weltweit angesichts der internationalen Rolle von Flugzeugvermietern zu sehen sein, die Flugzeuge an Fluggesellschaften auf der ganzen Welt vermieten, einschließlich in Russland, der Ukraine und den Nachbarländern.

KBRA ist der Ansicht, dass der andauernde Konflikt negative Implikationen für die Kreditwürdigkeit der Luftfahrtindustrie zeigt, zumal die steigenden Treibstoffpreise durch diese Ereignisse nur noch verschärft werden. Die Unterbrechung des Cashflows einiger Flugzeugleasinggeber kann sich auch auf die Erträge der Leasinggeber auswirken, die bereits aufgrund der Auswirkungen von COVID eingeschränkt waren.

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Mit kompany in guter Gesellschaft

Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2022

Moody’s Corporation hat die am 3. Dezember 2021 angekündigte Übernahme der 360kompany AG (Unternehmen) abgeschlossen, so eine Meldung von Moody’s.

kompany ist eine in Wien, Österreich, ansässige Plattform für revisionssichere Unternehmensverifizierung und Know Your Customer (KYC)-Technologielösungen.

Die Übernahme ergänzt die Technologie-, Daten- und Analysekapazitäten von Moody’s und verbessert seine branchenführenden Kundenlösungen für KYC, Geldwäschebekämpfung, Compliance und Kontrahentenrisiko.

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Russische Ratingagentur sieht mögliche Schwächung Russlands

Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2022

Die in Frankfurt am Main ansässige und von der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde ESMA anerkannte Ratingagentur RAEX-Europe hat beschlossen, die „BBB-“-Ratings von Russland unter Beobachtung zu stellen.

Es handelt sich bereits um das niedrigste Rating im Investment-Grade-Bereich. Da wohl kaum mit einer Verbesserung des Ratings gerechnet werden kann, dürfte die Stoßrichtung der Ratingmaßnahme in den spekulativen Bereich gehen.

Der Mut der Rating-Agentur Expert RA GmbH (RAEX-Europe) ist bemerkenswert, da es sich doch um eine Agentur mit russischen Gesellschaftern handelt. Als Gesellschafterin der Rating-Agentur Expert RA GmbH ist in Deutschland die „Expert RA“ International Group of Rating Agencies, Moskau, Russland, eingetragen (siehe PALTURAI).

„RAEX-Europe hat beschlossen,“ gibt die Agentur bekannt, „die Kreditratings von Russland zu beobachten, was bedeutet, dass kurzfristig eine Änderung der Kreditratings in Erwägung gezogen wird.“

Das Setzen eines Kreditratings auf „Überwachung“ gilt nicht als Ratingaktion, betont die Agentur. Der Überwachungsstatus des Ratings zwingt die Analysten der Agentur auch nicht, das Rating Russlands tatsächlich in den „Junk“-Bereich zu bewegen.

Kaum erstaunlich die von der Agentur genannten Hauptfaktoren, die die Entscheidung beeinflusst haben, die Ratings zu überwachen: Russische Militärinvasion in der Ukraine; schwere Sanktionen, darunter ein teilweiser Ausschluss aus dem SWIFT-System, die Russlands Wirtschaft und Schuldenrückzahlungskapazitäten ernsthaft einschränken; starker Anstieg des Referenzzinssatzes der Zentralbank und Abwertung des RUB; Drohungen mit einer weiteren Eskalation und zusätzlichen westlichen Sanktionen.

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Umbau von Wirtschaftsbeziehungen als weiterer Inflationstreiber

Von Dr. Oliver Everling | 1.März 2022

Der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie die umgehenden Sanktionsmaßnahmen markieren einen epochalen Umbruch und ein radikal neues geopolitisches Szenario mit weitreichenden Konsequenzen für Politik, Weltwirtschaft und Kapitalmärkte.

Für die internationalen Börsen sind kurzfristig weitere Schocks und Unsicherheiten zu erwarten. Das massive Sanktionspaket der EU und anderer Länder signalisiert, zusammen mit weiteren wichtigen Beschlüssen, einen epochalen Politikwechsel beim Umgang mit Russland. Nach Einschätzung von FERI seien die neuesten politischen Schritte in ihrer Bedeutung kaum zu unterschätzen. „Speziell in Deutschland läuft nun eine Kehrtwende bei vielen strategischen Themen, von Geopolitik über Verteidigung bis hin zu Energieversorgung. Viele Denkverbote werden abrupt aufgelöst – gleichzeitig nehmen inflationäre Risiken nochmals deutlich zu“, sagt Dr. Heinz-Werner Rapp, Vorstand und Chief Investment Officer von FERI.

Zwischen Europa und Russland finde nun eine beschleunigte Rückabwicklung bisheriger, oftmals relativ enger wirtschaftlicher Verflechtungen statt. Dies führe zu einer strategischen Entkopplung, vergleichbar der Entfremdung zwischen den USA und China. Mit Blick auf Russland liege der Fokus auf der Energie- und Rohstoffversorgung, wo nun sogar Deutschland seine Abhängigkeit reduzieren wolle. Je nach Verlauf und Dauer des Ukraine-Konflikts seien aber auch noch andere Faktoren relevant. Falle die Ukraine als wichtiger Lieferant von Getreide, Düngemitteln sowie anderen Rohstoffen und Vorprodukten längere Zeit aus, hätte dies in vielen Bereichen erhöhten Preisdruck zur Folge. „Der Ukraine-Konflikt verschärft den Prozess fortschreitender Deglobalisierung. Waren dafür bislang der Handelsstreit mit China und die Corona-Pandemie verantwortlich, erzwingt nun ein radikal neues geopolitisches Szenario den teuren Umbau von Wertschöpfungs- und Lieferketten“, erklärt Rapp.

Selbst nach einem baldigen Ende des akuten Konflikts in der Ukraine seien somit in vielen Sektoren steigende Preise zu erwarten. Der resultierende Margendruck belaste den Ausblick für die Unternehmensgewinne im laufenden Jahr weiter und erhöhe somit die generellen Risiken an vielen Aktienmärkten. „Trotz der jüngsten Korrekturen sind viele dieser mittelfristigen Belastungseffekte noch nicht voll eingepreist. Unser schon bislang eingetrübtes Prognosebild für die Aktienmärkte im Jahr 2022 erhält dadurch einen weiteren Dämpfer“, so Rapp. Zwar könnten zunehmende Makro-Risiken bei Notenbanken wie der EZB ein erneutes Umdenken auslösen, was auf eine Verlängerung der Wertpapierkäufe hinauslaufen würde. „Allerdings würde das schon existierende Inflationsproblem an den Märkten dadurch weiter verschärft“, warnt Rapp. Investoren sollten deshalb auch weiterhin auf eine erhöhte Inflationsresistenz ihrer Portfolios achten, so die generelle FERI-Empfehlung.

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Farbe bekennen – Farben der Ukraine

Von Dr. Oliver Everling | 28.Februar 2022

„Die Maske fallen lassen“ – das ist eine verbreitete deutsche Redewendung mit der Bedeutung, dass der Mensch sich wieder zeigen, seine wahren Charaktereigenschaften in den Vordergrund stellen und die Täuschungen aufgeben soll. In diesem Sinne ist die „Maske“ des Präsidenten der Russischen Föderation gefallen: Wladimir Wladimirowitsch Putin zeigt in der Ukraine sein wahres Gesicht.

Mit einer Maske in den Farben der Ukraine zeigen die Menschen nun ihre Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, die nun nicht nur mit der Corona-Krise, sondern auch noch militärisch zu kämpfen haben und Schutz suchen müssen.

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DEFAMA plant höhere Dividende

Von Dr. Oliver Everling | 28.Februar 2022

Die Deutsche Fachmarkt AG (DEFAMA) bleibt eine  bemerkenswerte Erfolgsgeschichte. So hat die Gesellschaft im Geschäftsjahr 2021 nach vorläufigen und untestierten Zahlen bei Umsatzerlösen von 17,0 (Vj.: 14,6) Mio. € einen Konzernüberschuss nach HGB von 5,0 (2,5) Mio. € bzw. 1,14 (0,57) € je Aktie erwirtschaftet. Enthalten war darin ein positiver Einmaleffekt von rund 2 Mio. € durch den Verkauf des Objekts in Bleicherode. Die Funds From Operations (FFO), in denen dieser herausgerechnet ist, lagen bei 7,1 (5,9) Mio. € bzw. 1,60 (1,33) € je Aktie, ein Plus von 20%. Die testierten Zahlen und den Geschäftsbericht 2021 will DEFAMA Ende April 2022 veröffentlichen.

Damit hat DEFAMA auch im zweiten Corona-Jahr die Prognosen erreicht. Vorstand und Aufsichtsrat planen daher, der Hauptversammlung eine von 48 auf 51 Cent je Aktie erhöhte Dividende vorzuschlagen. Damit setzt DEFAMA die seit Firmengründung verfolgte aktionärsfreundliche Politik einer jährlich gesteigerten Ausschüttung fort und vollzieht damit die 7. Dividendenerhöhung in Folge.

Für das laufende Jahr strebt DEFAMA einen Anstieg des FFO auf rund 8,5 Mio. € bzw. 1,92 € je Aktie an. Der annualisierte FFO des Portfolios soll bis Jahresende auf 10 Mio. € wachsen. Zielgröße für den Konzernüberschuss nach HGB sind 3,5 Mio. €. Hinzu kommen mögliche Veräußerungsgewinne. Gemäß der kommunizierten Ausschüttungspolitik beabsichtigt die Gesellschaft, die Dividende auch für 2022 erneut anzuheben.

Mit dem Ankauf in Wolfsburg gelang Ende Januar bereits ein erster Zukauf. Insgesamt lag das Ankaufvolumen zuletzt deutlich über Plan. Zugleich laufen zahlreiche Investitionen zur Ertragssteigerung im Bestandsportfolio. Vor diesem Hintergrund wird der Vorstand die Durchführung einer kleinen Kapitalerhöhung prüfen, sofern sich die aktuellen Gespräche über mögliche Transaktionen oder Erweiterungsinvestitionen konkretisieren.

Aktuell besitzt DEFAMA nach Angaben der Gesellschaft ein Portfolio von 51 Fachmarktzentren mit gut 220.000 qm Nutzfläche, die zu über 95% vermietet sind. Die annualisierte Jahresnettomiete beläuft sich auf mehr als 17 Mio. €. Zu den größten Mietern zählen ALDI, EDEKA, Kaufland, LIDL, Netto, NORMA, Penny, REWE, Getränke Hoffmann, JYSK, Deichmann, KiK, Takko und toom.

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Russische Agentur sieht Standhaftigkeit gegen Sanktionsdruck

Von Dr. Oliver Everling | 25.Februar 2022

Vor dem Hintergrund der anhaltenden geopolitischen und wirtschaftlichen Ereignisse, des erhöhten Sanktionsdrucks und der erhöhten Volatilität auf den Finanzmärkten halten es die Analysten der russischen Ratingagentur ACRA für notwendig, die Ansätze von ACRA zur Bewertung der Auswirkungen dieser Trends auf die Kreditratings der Agentur offenzulegen.

Die Agentur überwacht die aktuelle Situation genau und arbeitet eng mit Kunden zusammen, um alle notwendigen und aktuellen Informationen für die Durchführung von Ratingaktivitäten und die Vorbereitung analytischer Schlussfolgerungen zu erhalten, schreibt die Agentur aus Moskau.

ACRA stellt fest, dass genannten Risiken in zwei Kategorien eingeteilt werden können: Faktoren im Zusammenhang mit der allgemeinen Situation unter Berücksichtigung der Auswirkungen der wirtschaftlichen Entwicklung nach der Pandemie und Faktoren, die durch geopolitische Ereignisse verursacht werden.

In der überwältigenden Mehrheit der Fälle vergibt ACRA Kreditratings auf nationaler Ebene für die Russische Föderation; diese Ratings werden von der Regierung der Russischen Föderation und der Bank von Russland für regulatorische Zwecke verwendet. Die Vergabe von Kreditratings nach der nationalen Skala beinhaltet den Vergleich der Kreditqualität von bewerteten russischen Unternehmen untereinander unter Bezugnahme auf die Tatsache, dass die Russische Föderation die höchste Kreditwürdigkeit hat.

Die Ratingmaßnahmen von ACRA berücksichtigen grundlegende Trends in der Wirtschaft und die Widerstandsfähigkeit bewerteter Unternehmen gegenüber aufgezeichneten Ereignissen. Unter fundamentalen Trends versteht die russische Agentur die Dynamik von Indikatoren bewerteter Unternehmen, die für den gesamten Zeitraum des Wirtschaftszyklus vorhergesagt werden. Da die Faktoren, die sich auf Änderungen der wirtschaftlichen Situation in der Russischen Föderation auswirken, alle Organisationen betreffen, erwartet ACRA nicht, dass sie sich schnell auf die relative Kreditwürdigkeit von Organisationen und folglich auf Ratings auswirken.

Die Agentur berücksichtigt bei ihrer Ratingtätigkeit die mögliche staatliche Förderung, die sowohl einzelne Organisationen als auch die Wirtschaft insgesamt erhalten können. Der Grund dafür ist der solide Zustand der öffentlichen Finanzen sowie die Mechanismen, die der Regierung der Russischen Föderation und der Bank von Russland zur Verfügung stehen, um die Situation auf den Finanzmärkten zu stabilisieren, das Liquiditätsniveau und die Kredittätigkeit der Banken aufrechtzuerhalten, usw.

ACRA berücksichtigt die Tatsache, dass Sanktionsdruck und Finanzmarktinstabilität Faktoren sind, denen viele ACRA-Kunden bis zu einem gewissen Grad bereits begegnet sind. Die Agentur berücksichtigt die Anpassungspläne von Organisationen im Finanz- und Nichtfinanzsektor, um den realisierten Risiken entgegenzuwirken. Die Kunden von ACRA haben zuvor verschiedene Szenarien für erhöhten Sanktionsdruck bewertet und verfügen über Aktionspläne für eine solche Situation. Dadurch werden die Folgen laufender Ereignisse abgemildert und das Risiko von Liquiditätsproblemen eliminiert.

Die Agentur ist davon überzeugt, dass die hohe Qualität der vergebenen Ratings, nämlich ihre Stabilität und ihr Vorhersagepotenzial, durch die tatsächliche Leistung der Kunden von ACRA belegt wird.

„ACRA möchte allen Marktteilnehmern ihr anhaltendes Bekenntnis zu den Grundprinzipien unabhängiger und objektiver Tätigkeit versichern,“ beteuern die Russen, „einschließlich vollständiger Transparenz der Richtlinien und Ansätze der Agentur, die darauf abzielen, den Ruf der Agentur bei Ratingnutzern zu erhalten und zu stärken.“

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