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Rating nach Branchenvergleich

Von Dr. Oliver Everling | 11.November 2011

Wo steht ein Unternehmen im Branchenvergleich? Die Fachgruppe „Finanzierung-Rating“ des KMU-Berater-Verbandes hat die wichtigsten Fakten für einen qualifizierten Überblick zusammengetragen.Ein Branchenvergleich liefert detaillierte Anhaltspunkte für die eigene Standortbestimmung. Grundlage sind in der Regel die Zahlen der Jahresabschlüsse, ergänzt um Informationen zur Produktivität der Unternehmen.

„Wenn die eigenen Kennzahlen deutlich anders ausfallen (besser oder schlechter) als die vergleichbarer Unternehmen der eigenen Branche, ergeben sich zwei Fragen:“, schreiben die KMU-Berater, Wo könnten mögliche Ursachen für Abweichungen liegen? Welche Handlungen sollten angepackt werden, um die eigene bessere Situation zu stabilisieren und weiter auszubauen bzw. die schlechtere Situation zu korrigieren?“ Häufig reiche schon das Erkennen eines Trends. In Branchenvergleichen werden Kennzahlen oft in einer Bandbreite „von bis“ dargestellt.

Im Vergleich mit der Zahl des eigenen Betriebes ergeben sich wertvolle Erkenntnisse. Als Beispiele typischer Kennzahlen führt Bernd Tovar von den KMU-Beratern z. B. Bilanzkennzahlen auf: wie Rohertragsquote, Personalaufwandsquote, Eigenkapitalquote oder die „Goldene Bilanzregel“ als Gradmesser für eine sichere Finanzierungsbasis. Darüber hinaus geben branchenspezifische Produktivitätskennzahlen wie z. B. Maschinenauslastungen, Umsatz pro Mitarbeiter, Umsatz pro Kunde, Umsatz pro qm Verkaufsfläche etc. Hinweise für das Tagesgeschäft.Die meisten Branchenvergleiche werden über Branchenverbände erstellt – speziell im Handwerk und im Handel.

Auch in vielen branchenbezogenen Erfahrungsaustauschgruppen werden Gruppenvergleiche erstellt und diskutiert. Der direkte Austausch zwischen einzelnen Unternehmen kann ebenso eine gute Basis liefern.Eine weitere Quelle sind die Branchenvergleiche, die alle Kreditinstitute im Rahmen ihrer Bilanzanalyse automatisch erstellen; auch Steuerberater/innen bieten dies über die DATEV an.Vor der intensiven Beschäftigung mit Vergleichszahlen sollte deren Aussagefähigkeit überprüft werden. Folgende Kriterien sind wichtig: „Passt die Vergleichsgruppe von der Branche her? Bei Banken und DATEV: passt der „Branchenschlüssel“? Sind die Betriebsgrößen vergleichbar (Mitarbeiterzahl oder Umsatz)? Wird nach Rechtsformen sortiert (Einzelunternehmen, Kapitalgesellschaften), bzw. werden die Unterschiede in den Zahlen neutralisiert (z. B. Privatentnahmen – Geschäftsführergehälter)? Wie viele Unternehmen sind in der Vergleichsgruppe enthalten – sind die Zahlen also repräsentativ?“

Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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