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Ronald Slabke: Appell für gerechte und nachhaltige Wohnungspolitik

Von Dr. Oliver Everling | 10.April 2024

In einem engagierten Appell hat Ronald Slabke, der CEO der Hypoport SE, auf die Unstimmigkeiten im deutschen Sozial- und Wohnungsbau hingewiesen, die junge Familien in eine prekäre Lage bringen. Seine scharfe Kritik beleuchtet ein System, das paradoxerweise diejenigen belohnt, die es möglicherweise nicht benötigen, und zugleich eine langfristige finanzielle Unsicherheit für kommende Generationen schafft.

„Es ist nicht normal, dass wir jungen Familien 1.000 € Einkommensteuer im Monat abnehmen, sie aber gleichzeitig zu Berechtigten für hoch subventionierte Sozialwohnungen erklären,“ bemängelt Slabke. Diese Praxis, so der CEO, führe dazu, dass in Hamburg nun zwei von drei Haushalten anspruchsberechtigt für eine Sozialwohnung sind – eine Zahl, die er mit etwa 650.000 Haushalten beziffert.

Ein weiterer Kritikpunkt Slabkes richtet sich gegen die mangelnde Nachprüfung der Bedürftigkeit bei der Vergabe von Sozialwohnungen. „Es ist nicht normal, dass die schon anfängliche absurde ‚Bedürftigkeit‘ während der 30-jährigen Subvention nie mehr geprüft wird. Die Fehlbelegung ist vorprogrammiert,“ erklärt er.

Die Situation wird noch prekärer durch die stark regulierte Mietpreisentwicklung, die nach seiner Aussage nicht der wirtschaftlichen Realität entspricht. „Es ist nicht normal, dass die Miete nur um max. 0,10€ pro Jahr steigen darf, egal was die Familie zwischenzeitlich verdient, wie viele Menschen überhaupt noch in der Wohnung leben, was freie Wohnungen in Hamburg alle anderen jungen Familien kosten oder wie teuer die Instandhaltung zwischenzeitlich ist,“ führt Slabke aus.

Besonders kritisch sieht der Hypoport-CEO die Auswirkungen dieser Politik auf den Erwerb von Wohneigentum. Die hohen Einkommensgrenzen für Sozialwohnungen in Kombination mit einer überregulierten Bauwirtschaft und steigenden Grunderwerbsteuern erschweren es einkommensstarken Familien zunehmend, Eigentum zu erwerben. „Es ist nicht normal, dass sich diese überdurchschnittlich einkommensstarken jungen Familien kein Wohneigentum mehr leisten (können), weil wir den freien Wohnungsbau tot reguliert haben,“ kritisiert er.

Slabke warnt vor langfristigen Folgen dieser Politik für die Alterssicherung und die finanzielle Stabilität des Staates. „Es ist nicht normal, dass wir ihren und unseren Kindern durch diese kurzsichtige Wohnungsbaupolitik einen verschuldeten Staat und arme Privathaushalte hinlassen,“ mahnt er.

Abschließend fordert der CEO eine dringende Kurskorrektur: „Es ist nicht normal, dass wir nicht endlich die in weiten Teilen unnötige und zu teure Regulierung des Wohnungsbaus abbauen.“ Ronald Slabkes Standpunkt unterstreicht die Dringlichkeit, mit der ein Umdenken in der deutschen Wohnungspolitik erfolgen muss, um faire und nachhaltige Bedingungen für alle Bürger zu schaffen.

Themen: Immobilienrating | Kein Kommentar »

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