« | Home | »

Verbindung von Controlling und Risikomanagement

Von Tino Rietz | 12.Oktober 2011

In einer Befragung deutscher HDAX-Unternehmen haben Professor Dr. Nils Angermüller und Dr. Werner Gleißner (FutureValue Group AG) den Entwicklungsstand des Risikomanagements und speziell die Verknüpfung von Risikomanagement und Controlling deutscher börsennotierter Unternehmen untersucht. Die Studie hat dabei erhebliche methodische Defizite zutage gefördert, die einer konsequenten Nutzung von Risikoinformationen zur Unterstützung unternehmerischer Entscheidungen im Weg stehen.

Insbesondere fehlt noch oft die an sich schon durch den IDW-Prüfungsstandard 340 angestoßene Etablierung simulationsbasierter Risikoaggregationsmodelle zur Bestimmung des Gesamtrisikoumfangs (Eigenkapitalbedarfs). Dies führt dazu, dass der aggregierte Gesamtrisikoumfang bei der Vorbereitung unternehmerischer Entscheidungen nicht mit den jeweils erwarteten Erträgen abgewogen werden kann – was die Intension wertorientierter Steuerungssysteme ist.

Aber auch für das Rating ergeben sich hier wesentliche Implikationen. Die Defizite im quantitativen Risikomanagement führen dazu, dass auch die Implikationen unterschiedlicher strategischer Handlungsoptionen (mit den verschiedenen Risiken) für die zukünftige Entwicklung das Rating eines Unternehmens nicht prognostiziert werden können. Die meisten Unternehmen sind damit nicht in der Lage, wichtige Investitionen oder sonstige strategische Handlungen fundiert aus Perspektive der Gläubiger (also bezogen auf das Rating) zu beurteilen. Hier erkennt man, dass eine Verknüpfung und Weiterentwicklung von Controlling und Risikomanagement vor dem Hintergrund der Anforderungen der Krisenprävention sinnvoll ist. Die wünschenswerte Etablierung von Ratingprognosen in Unternehmen ist noch nicht erreicht.

Themen: Mittelstandsrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.