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Wirtschaftsminister Habeck stoppt Energieeffizienz – BEG

Von Dr. Oliver Everling | 2.Februar 2022

Am Wochenende 22./23. Januar 2022 hat das Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium aufgrund der hohen Nachfrage überraschend beschlossen, die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) der KfW mit sofortiger Wirkung zu stoppen. Beim BEG handelt es sich um ein Förderprogramm für private und institutionelle Bauherren zur Errichtung von energetischen Wohnimmobilien. Durch den abrupten Stopp kommt es bei diesen Bauherren nun zu erhöhtem Beratungsbedarf hinsichtlich der Umgestaltung des Bauvorhabens.

Auch wenn die beteiligten Bundesministerien am 1. Februar angekündigt haben, bereits vor dem abrupten Stopp eingegangene Anträge nun doch zu bearbeiten, bleibt für Bauherren die Ungewissheit welche genauen Fördermöglichkeiten zukünftig entstehen werden. Aufgrund des hohen administrativen und finanziellen Zusatzaufwandes wurde zuletzt nur jedes zweite Bauvorhaben mit diesen hohen energetischen Ausstattungsmerkmalen realisiert, berichtet der Immobilienfinanzierer Hypoport.

Die ebenfalls vom BEG-Stopp betroffene kommunale Wohnungswirtschaft wird die gestoppte Förderung durch erfolgreiche Nachverhandlungen anderer Fördermittel von Kommunen und Ländern kompensieren oder den Umfang der energetischen Effizienz anpassen wollen, prognostiziert Hypoport, um ihrem politischen Auftrag zum sozialen Wohnungsbau gerecht zu werden.

Die überraschende Stop kommt in einer Zeit, in der gerade erst die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) Mitte Januar 2022 angekündigt hatte, von deutschen Banken bis Februar 2023 einen sogenannten „sektoralen Systemrisikopuffer“ von 2% auf mit Wohnimmobilien besicherte Kredite zu erheben und damit Wohnimmobilien zusätzlich zu belasten.

Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender der Hypoport SE, ordnet die aktuellen Entwicklungen in der deutschen Wohnungswirtschaft ein: „Der abrupte Stopp der BEG-Förderung dürfte private Bauherren zu weniger energetischen Bauvorhaben verleiten bzw. zwingen. Eine spürbare Auswirkung auf zukünftiges Finanzierungsvolumen sehen wir jedoch hierdurch derzeit nicht.“

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