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2010 Credit Outlook

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2009

„Man hat das Problem auf eine gewisse Art und Weise verschoben“, so Werner Stäblein, Director, Corporate Credit Ratings von Standard & Poor’s (S&P’s), wörtlich auf dem S&P Forum „Perspektiven für die Finanzmärkte 2010″ in Frankfurt am Main. Während nach dem Platzen der New Economy-Blase gleich auch viele Insolvenzen zu sehen waren, sei zwar die Ausfallrate im letzten Jahr angestiegen, aber noch nicht im zu erwartenden Ausmaß.

Stäblein zeigt die Ursachen dieses Phänomens auf: Viele gehebelte Finanzierungen seien in 2009 und 2010 einfach nicht fällig, so dass die Emittenten nicht gezwungen seien, sich um die Tilgung zu bemühen. Natürlich könne argumentiert werden, dass immerhin Zinszahlungen zu leisten und Sicherungsvereinbarungen einzuhalten seien. Tatsächlich seien aber viele Schutzbestimmungen neu verhandelt und angepasst worden. Dadurch seien die Verbindlichkeiten nicht fällig gestellt worden und somit auch keine Ausfälle zu verzeichnen gewesen.

Stäblein will es daher nicht ausschließen, dass der Markt noch zahlreiche Insolvenzen als Folge der Finanzkrise sehen werde, die aber eben nicht jetzt oder in den nächsten Monaten, sondern zum Teil erst in einigen Jahren eintreten werden, wenn Spitzenbeträge zu refinanzieren seien. Mit entsprechenden Ratingimplikationen ist zu rechnen.

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