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Steuerung des Mitarbeiterportfolios auf Basis von Mitarbeiterwerten

Von Dr. Oliver Everling | 4.Dezember 2009

Mitarbeiterzufriedenheit und Mitarbeiterbindung stehen bei vielen Unternehmen im Bestreben um Differenzierung gegenüber den Wettbewerbern im Mittelpunkt der personalwirtschaftlichen Überlegungen. Nicht selten münden derartige Überlegungen allerdings in der Förderung nach subjektiven Kriterien recht undifferenziert ausgewählter Mitarbeiter. Diese Situation nimmt Dr. Ulf Gerlach zum Anlass, sein Buch zum Thema „Steuerung des Mitarbeiterportfolios auf Basis von Mitarbeiterwerten – Entwicklung und Implementierung eines Totalmodells“ vorzulegen (www.pwc.de/de/mitarbeiterwert, Herausgeber: PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, Fachverlag Moderne Wirtschaft, 1. Auflage, November 2009, 354 S. ISBN: 3-934803-43-1).

Beim Versuch der Objektivierung dieses komplexen personalwirtschaftlichen Entscheidungsfelds zur optimalen Steuerung des Mitarbeiterportfolios stoßen partialanalytische, aber auch gängige multivariable Ansätze leicht an ihre Grenzen. Gerade vor dem Hintergrund der weltweit äußerst angespannten Wirtschaftslage und dementsprechend begrenzter Budgets muss der Einsatz der betrieblichen finanziellen Mittel jedoch noch stärker als bisher auf die effiziente Gestaltung der Beziehung des Unternehmens zu den Schlüsselmitarbeitern ausgerichtet werden.

Das von Gerlach entwickelte und am Beispiel des Investmentbankinggeschäfts veranschaulichte Steuerungsmodell soll hierzu einen wesentlichen Beitrag leisten. Es zeigt auf, wie sich der Wert der jeweiligen Mitarbeiter für eine Investmentbank in einem ganzheitlichen Ansatz, das heißt unter Einbeziehung unterschiedlichster Einflussfaktoren, ermitteln lässt.

Der verantwortungsvolle und auch kritische Umgang mit den Ergebnissen des Mitarbeiterwertkalküls unterstützt das Management in zweierlei Hinsicht: Das Modell liefert zum einen eine fundierte Grundlage, um die für den Fortbestand der Bank lebenswichtigen leistungsfähigen und -bereiten Mitarbeiter zunächst zu identifizieren und durch spezifische Anreize zu motivieren und zu binden. Zum anderen besteht die Zielrichtung des Steuerungsmodells in der systematischen Aufdeckung struktureller personalwirtschaftlicher Schwachstellen und deren Beseitigung durch zielgerichtete Maßnahmen.

Die Modularität des entwickelten Modells führt zu einer hohen Flexibilität und lässt die unmittelbare Übertragung des Ansatzes vom Investmentbanking auf anderweitige Banksparten oder Branchen zu. Die innerhalb eines Totalmodells vorgenommene Kombination aus einer wert- und zugleich risikoorientierten Analyse des Personalportfolios versetzt die Nutzer in die Lage, an den relevanten personalwirtschaftlichen Stellschrauben entlang des gesamten Mitarbeiterzyklus vom Eintritt in das Unternehmen bis zum Austritt ansetzen zu können. Die hohe Transparenz des Steuerungssystems reduziert den Grad der Unsicherheit der zu treffenden personalwirtschaftlichen Entscheidungen deutlich und trägt damit der Bedeutung der (hoch) qualifizierten und motivierten Mitarbeiter als „wichtigsten Kapitals“ eines jeden Unternehmens Rechnung.

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