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Europäisches Batterierecycling-Konsortium mit 3,1 Millionen Euro Förderung nimmt Arbeit auf

Von Dr. Oliver Everling | 25.Oktober 2025

Ein europäisches Konsortium für Batterierecycling mit einem Gesamtvolumen von 3,137 Millionen Euro hat seine Arbeit aufgenommen. Unter der Leitung des Production Engineering of E-Mobility (PEM) der RWTH Aachen wurde das Projekt nach zwölf Monaten intensiver Vorbereitung offiziell gegründet. Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen fördert das Vorhaben mit 2,068 Millionen Euro, während die Konsortiumspartner weitere 1,069 Millionen Euro beisteuern. Ziel des Projekts ist der Aufbau einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft für Batterien in Europa, die nachhaltige Materialien nutzt, ohne Einbußen bei Leistung und Qualität hinzunehmen.

Iondrive Limited (ASX: ION) nimmt als Kerntechnologiepartner eine zentrale Rolle im Konsortium ein. Das Unternehmen entwickelt Verfahren, um Metalle aus Altbatterien zurückzugewinnen und sie zu Vorprodukten für die Herstellung neuer Batteriezellen zu verarbeiten. Dabei kommt die sogenannte DES-Technologie (Deep Eutectic Solvent) zum Einsatz, ein umweltfreundliches Verfahren, das ohne aggressive Säuren auskommt und bei niedrigen Temperaturen arbeitet. „Die Teilnahme an diesem Konsortium bietet Iondrive die Möglichkeit, führenden europäischen OEMs zu demonstrieren, dass Batteriezellen, die aus mit unserem DES-Verfahren recycelten Metallen hergestellt wurden, eine gleichwertige Leistung wie solche aus Primärmaterialien erzielen können“, erklärte Iondrive-CEO Dr. Ebbe Dommisse. Er betonte zudem: „Das Konsortium bietet nicht nur einen Einstiegspunkt in den europäischen Markt, sondern sichert potenziell auch Einsatzmaterial von unseren vorgelagerten Industriepartnern und entwickelt gleichzeitig Abnahmevereinbarungen für Produkte mit unseren nachgelagerten Partnern.“

Neben Iondrive gehören dem Konsortium mehrere führende Industrie- und Forschungspartner an, darunter Accurec Recycling GmbH, NEUMAN & ESSER Process Technology GmbH, Constantia Patz GmbH sowie das PEM der RWTH Aachen. Accurec bringt dabei seine Erfahrung in der mechanischen Aufbereitung und Herstellung von Schwarzmasse ein, die an Iondrive geliefert wird. NEUMAN & ESSER steuert verfahrenstechnisches Know-how bei, während Constantia Patz Expertise im Materialdesign und in der Integration recycelter Materialien in nachhaltige Produktionsprozesse beisteuert. Die RWTH Aachen übernimmt die Weiterverarbeitung des von Iondrive gelieferten Materials in ihrer bestehenden Pilotanlage.

Das Konsortium will die gesamte Wertschöpfungskette des Batterierecyclings abbilden – von der Demontage alter Batterien über die Rückgewinnung und Verarbeitung wertvoller Metalle bis zur Herstellung neuer Zellen. Dadurch soll nachgewiesen werden, dass Batteriezellen, die zu 80 Prozent aus recycelten Materialien bestehen, dieselbe Leistungsfähigkeit wie solche aus Primärmetallen erreichen können. Die Beteiligung europäischer Automobilhersteller als assoziierte Partner ist nach dem Erreichen der ersten technischen Meilensteine vorgesehen, um die Ergebnisse direkt zu validieren und potenzielle Abnahmeverträge zu ermöglichen.

Für Iondrive bedeutet die Teilnahme nicht nur eine Stärkung der Position auf dem europäischen Markt, sondern auch erhebliche finanzielle Unterstützung. 60 Prozent der Betriebskosten der europäischen Pilotanlage werden durch die Fördermittel gedeckt, bis zu einem Maximalbetrag von 398.000 Euro. Diese Mittel stehen für einen Zeitraum von drei Jahren ab Oktober 2025 zur Verfügung. Parallel errichtet Iondrive an der University of Adelaide eine Pilotverarbeitungsanlage, deren Inbetriebnahme für Anfang 2026 geplant ist. Sie soll später nach Europa transportiert und dort in den industriellen Betrieb integriert werden.

Das Konsortium gilt als bedeutender Schritt für den Aufbau einer nachhaltigen Batteriewirtschaft in Europa. Mit seiner Kombination aus Forschung, Technologieentwicklung und industrieller Umsetzung will es dazu beitragen, die Abhängigkeit von Primärrohstoffen zu verringern und den europäischen Markt für recycelte Batteriematerialien langfristig zu stärken.

Themen: Aktienrating, Cleantechrating, Produktrating, Rohstoffrating, Technologierating, Unternehmensrating | Kommentare deaktiviert für Europäisches Batterierecycling-Konsortium mit 3,1 Millionen Euro Förderung nimmt Arbeit auf

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