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Value-Investing-Handbuch

Von Dr. Oliver Everling | 23.Januar 2015

Von erfolgreichen Geldanlegern geht eine eigene Art von Faszination aus. Benjamin Graham, Warren Buffett, Seth Klarman oder Felix Zulauf – mit welchen Methoden arbeiten die Profis? Dieser Frage geht John Mihaljevics in seinem Value-Investing-Handbuch nach, mit dem er die bewährten Strategien der besten Value-Investoren der Welt zusammenfassen will. „Das Value-Investing-Handbuch. Mit bewährten Methoden die besten Investments finden“ – dieser Titel erscheint 2015 im FinanzBuch Verlag, München, ISBN Print 978-3-89879-888-4, ISBN E-Book (PDF), 978-3-86248-673-1 ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-86248-674-8.

Wie schon viele andere Titel aus dem FinanzBuch Verlag, ist auch dieses Buch kein trockenes Sachbuch für Theoretiker, sondern spricht den Leser persönlich als Anleger an. „Ein höchst persönliches Unterfangen: Was möchten Sie besitzen?“ lautet daher der Titel des ersten Kapitels. Mit „Deep Value: Schnäppchen machen wie Benjamin Graham“, „Unterbewertung nach Summe-der-Teile-Analysen“, „Joel Greenblatts magische Formel für gute und billige Aktien“, „Jockey-Aktien“, „Den Besten folgen“, „Kleine Aktien, große Rendite?“, „Sondersituationen“ und „Abriss-Aktien“ geht es in den Kapiteln weiter bis zum Kapitel 10 über „Value-Investitionen im internationalen Bereich“. John Mihaljevic und sein Bruder Oliver haben sich seit 2005 dem Aufbau einer monatlichen Publikation für professionelle Value-Investoren gewidmet, dem Manual of Ideas (sinngemäß „Nachschlagewerk der Investmentideen“). Dem nun im FinanzBuch Verlag veröffentlichten Buch wird nachgesagt, die „Essenz“ ihrer Methoden darzulegen (laut Prof. Dr. Max Otte und Thomas S. Gayner, President und Chief Investment Officer, Markel Corporation, in ihren Geleit-und Vorworten zum Buch).

Im Bemühen, in einer für viele Leser verständlichen Sprache zu schreiben und auf Fachjargon zu verzichten, geht Mihaljevic erfreulicherweise keine faulen Kompromisse bezüglich der Sachlichkeit seiner Darstellungen ein. So finden sich in vielen Formulierungen, die dem Leser anhand von Praxisbeispielen Phänomene an den Aktienmärkten näherbringen sollen, fachlich gesicherte Fundamente. Statt von „Wertadditivitätstheorem“ zu sprechen, stellt Mihaljevic z.B. „Summe-der-Teile-Analysen“ vor, erklärt, wie der Ansatz funktioniert und zeigt „richtiges“ Vorgehen wie auch häufige Fehler beim Investieren in Unternehmen mit „übersehenen“ Aktiva auf. Die Bedeutung hoher Barbestände wie auch des Immobilienbesitzes von Unternehmen kommt hier zur Sprache.

Im Zeitalter des Internets sind Mihaljevics Nennungen der Namen von Firmen und erfahrenen Investoren ausgesprochen nützlich, denn es genügt, dem SmartPhone „Ok Google“ zu sagen und die Namen vorzulesen, um seinen Hinweisen konkret nachzugehen. „Joel Greenblatt“ zum Beispiel braucht man Google nicht zweimal zu sagen, um gleich eine Fülle weiterführender Informationen zu diesem legendären Investor zu erhalten.

Mihaljevic macht es dem Leser bedeutend einfacher, das Wesentliche unterschiedlicher Investmentstile zu verstehen: Mihaljevic hat einen scharfen Blick für die entscheidenden Regeln, nach denen die von ihm vorgestellten Investoren ihr Vermögen aufgebaut haben, und vermag diese prägnant zu formulieren.

Leider kann man nicht behaupten, dass das Buch von Mihaljevic gänzlich ohne betriebswirtschaftliches Vorwissen des Lesers auskommt. Allein im deutschen Bankgewerbe sind aber mehr als 600.000 Menschen beschäftigt, von denen die meisten Mitbürger annehmen, dass sie einiges von dem verstehen, was Mihaljevic zu Papier bringt. Dem Buch ist daher – auch im Interesse der Pflege einer Aktienkultur in Deutschland – weite Verbreitung zu wünschen: „Das Value-Investing-Handbuch. Mit bewährten Methoden die besten Investments finden“.

Themen: Aktienrating | Kein Kommentar »

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