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FERI berichtet Heraufstufungen von Ländern

Von Dr. Oliver Everling | 17.Juli 2015

Die FERI EuroRating Services stuft im Juli das Sovereign Rating von Italien, Dänemark, Polen, Rumänien und Indien herauf. Eine verschlechterte Bonitätseinschätzung erhält China.

Das bisherige Wachstumsmodell Chinas, das vor allem auf hohen Zuwachsraten von Exporten und Investitionen beruhte, stieß in den vergangenen Jahren zunehmend an Grenzen: Die insgesamt schwächer wachsende weltwirtschaftliche Nachfrage, der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit für zahlreiche chinesische Unternehmen wegen steigender Löhne und massive Fehlallokationen im Inland bewogen die Regierung, einen Umbau der chinesischen Wirtschaft einzuleiten. Dies ist mit einer spürbaren Verringerung des Potenzialwachstums und zahlreichen Risiken verbunden. Die Verschuldung des Zentralstaates ist zwar noch immer sehr niedrig, und die chinesische Regierung verfügt weiterhin über hinreichende Möglichkeiten, die wirtschaftliche Entwicklung im Bedarfsfall zu stabilisieren, jedoch bergen das hohe Ausmaß der Verschuldung in vielen chinesischen Provinzen sowie auf kommunaler Ebene erhebliche Risiken. Die qualitative Analyse lieferte keine Anhaltspunkte, die durch den geringeren quantitativen Punktwert herbeigeführte Verschlechterung der Bonitätseinschätzung Chinas zu korrigieren. China wird deshalb von AA um eine Stufe auf AA- herabgestuft.

Das Sovereign Rating Dänemarks wurde im Juli 2015 um eine Stufe auf die höchste Bonitätsstufe AAA heraufgestuft. Eine gute wirtschaftliche Entwicklung sowie die solide Haushaltsführung schlagen sich in verbesserten Punktwerten für die meisten Ratingindikatoren nieder. Die von der Finanz- und Wirtschaftskrise seit dem Jahr 2008 ausgegangenen Risiken haben inzwischen an Relevanz für Dänemark verloren. Das Ratingkomitee beschloss deshalb, die Bonität Dänemarks wieder mit der höchsten Bonitätsnote AAA zu versehen. Dänemark hatte bereits bis zum Jahr 2008 diese Einschätzung genossen.

Nach der Überwindung der hartnäckigen Rezession wird Italien im laufenden Jahr und auch in den Folgejahren positive Wachstumsraten aufweisen. Erste Strukturreformen haben dazu beigetragen. Diese reichen jedoch noch nicht für eine spürbare Erhöhung des Potenzialwachstums aus. Der Zustand der Staatsfinanzen bleibt deshalb vor allem mit Blick auf den hohen Schuldenstand kritisch. Angesichts insgesamt verbesserter Aussichten für die wirtschaftliche Entwicklung erscheint eine verbesserte Bonitätseinschätzung um eine Stufe aber gerechtfertigt.

Im Juli wurde außerdem das Sovereign Rating Polens auf A heraufgestuft. Eine bessere Bonitätseinschätzung erhielt auch Rumänien: Die Note verbesserte sich hier von BBB- auf BBB. Heraufgestuft wurde auch die Bonitätseinschätzung für Indien, in diesem Fall von BBB auf BBB+.

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