« | Home | »

FERI AIF-Anleiherating

Von Dr. Oliver Everling | 25.April 2016

Wer nach „AIF“ in Google sucht, findet bisher nicht viel. Gerald Christoph Dorsch von der FERI EuroRating Services AG schildert daher auf der FERI Frühjahrstagung die wesentlichen Eigenschaften dieses Finanztitels. Die Verbriefung von Alternativen Investment Fonds (daher die Abkürzung AIF) durch AIF-Anleihen ist durch eine Reieh von Eigenschaften gekennzeichnet.

Die Fremdkapitalemission erfolgt durch eine Einzweckgesellschaft in zwei Varianten, nämlich „EK-FK“ oder „FK-FK“. Bei der erten Variante (AIF-Anleihe im engeren Sinne) ist die Dividendenausschüttung eines oder mehrerer AIFs die einzige Ertragsquelle der Gesellschaft. Der Gläubiger findet Sicherheiten durch Eigentümeransprüche an das Fondsvermögen. Bei der Variante „FK-FK“ sind Zins und TIlgung unter einer oder mehreren Fremdkapitalfinanzierungen eins oderer mehrerer AIFs einzige Erttragsquelle der Gesellschaft, diese werden besichert durch Forderungen aus den Fremdkapitalfinanzierungsinstrumenten.

Das FERI AIF-Anleiherating basiert auf einer für derartige Emissionen ausgelegten Ratingmethode und beschäftigt sich mit den Vermögensgegenständen des Fonds („Asset-Based Funds“, „Debt Funds“), dem Fonds sowie der Anleihe. Ein FERI Fondsrating für den ALternativen Investment Fonds ist hierfür keine Voraussetzung.

Dorsch skizziert die Ratingmethode der FERI. Das FERI AIF-Anleiherating besteht nach seinen Worten aus mehreren Teilanalysen, deren Analyseergebnisse über eine eigene Scorecard konsistent erfasst und abschließend zu einer Bewertung zusammengefasst werden: Emittent, Vermögensgegenstände, Fonds, Anleihe und Sponsor.

Ausgangspunkt ist die Emittentenanalyse. Die Vermögengegenstände werden durch eine Investmentkriterienanalyse, Vermögensgegenstandanalyse, Portfolioanalyse, makroökonomische Analyse und Refinanzierungsrisikoanalyse durchleuchtet. Für den Fonds erfolgt eine Konstruktions- und Dokumentationsanalyse, Managementanalyse, Investmentprozessanalyse, Kostenstrukturanalyse, Leistungsverhaltensanalyse und Kapitalstrukturanalyse. Aus der Betrachtung von Emittent, Vermögensgegenstände und des Fonds resulltieren die Barmittelausflussprognosen (Zins/Tilgung, Dividenausschüttung/Rücknahme).

Die Anleihe selbst wird sowohl quantitativ als auch qualitativ analysiert: Die modellierten Cashflows der Anleihe werden den Barmittelflüssen gegenübergestellt und so ein Expected-Loss-Rating ermittelt. „Wir schauen uns auch die weichen und weniger greifbaren Themen an, wie zum Beispiel die Rolle des Treuhänders oder Sponsors“, sagt Dorsch. Wenn der Sponsor im Falle eines eingetretenen Verlustes auch höchst wahrscheinlich ausgefallen sein wird, müsse das Rating entsprechend nach unten korrigiert werden.

Themen: Anleiherating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.