Anspruch auf eine europäische Rating-Infrastruktur

Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2025

Unter dem Leitmotiv „Financing Europe: Time for ambition!“ hat der französische Versicherungsverband France Assureurs beim diesjährigen Rendez-vous S.M.A.R.T in Brüssel zentrale Akteure der europäischen Finanzbranche zusammengebracht. Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Frage, wie Europa seine Wettbewerbsfähigkeit und finanzielle Souveränität stärken kann – und welche Rolle Marktinfrastrukturen dabei spielen.

Für Scope Ratings nahm Vincent Georgel O’Reilly an einer hochrangig besetzten Podiumsdiskussion teil, gemeinsam mit Nicolas Denis, CEO von Crédit Agricole Assurances, Kerstin Jorna, Generaldirektorin der EU-Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU (DG GROW), sowie Pervenche Berès, Präsidentin der Association Europe Finances Régulations (AEFR). Die Runde machte deutlich, so wird berichtet, dass die Debatte um Europas finanzielle Autonomie zunehmend an Schärfe gewinnt.

Georgel O’Reilly stellte dabei klar, dass ein starkes Europa eine solide, einheitliche und genuin europäische Marktinfrastruktur benötigt. Ratingagenturen seien ein zentraler Bestandteil dieser Infrastruktur – gleichrangig neben Versicherern, Banken, institutionellen Investoren sowie Verwaltern öffentlichen und privaten Kapitals. Ihre Aufgabe gehe weit über die reine Bonitätsbeurteilung hinaus: Sie tragen zur Vergleichbarkeit von Risiken, zur Transparenz der Kapitalmärkte und letztlich zur effizienten Allokation von Kapital bei.

Kritisch äußerte sich der Scope-Vertreter zur hohen Marktkonzentration im globalen Ratingmarkt. Die Dominanz weniger, weltweit agierender Anbieter berge strategische Risiken für Europa. Zu wenig Meinungsvielfalt, eingeschränkter Wettbewerb und eine unzureichende Berücksichtigung spezifisch europäischer Prioritäten könnten die Resilienz des Finanzsystems schwächen. Gerade in geopolitisch unsicheren Zeiten werde deutlich, dass Abhängigkeiten in Schlüsselbereichen der Finanzinfrastruktur problematisch sind.

Vor diesem Hintergrund versteht Scope Ratings seine verstärkten Anstrengungen auch als Beitrag zur Vervollständigung der europäischen Finanzarchitektur. Mehr Vielfalt unter den Ratinganbietern bedeute nicht nur mehr Wettbewerb, sondern auch eine größere Bandbreite an Perspektiven und Analysen. Das stärke die Glaubwürdigkeit der Märkte und erhöhe die Widerstandsfähigkeit Europas gegenüber externen Schocks.

Die Diskussion in Brüssel machte dem Vernehmen nach deutlich: Der Aufbau einer leistungsfähigen, eigenständigen Finanzinfrastruktur ist kein technisches Randthema, sondern eine strategische Frage europäischer Souveränität. Ratingagenturen wie Scope sehen sich dabei zunehmend in der Rolle, diese Debatte aktiv mitzugestalten – und den Anspruch zu verteidigen, dass Europa auch in diesem zentralen Segment nicht dauerhaft auf ein globales Oligopol angewiesen sein sollte.

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Cerved bestätigt Bonitätsrating von GPI auf A3.1

Von Dr. Oliver Everling | 22.Dezember 2025

Die italienische Ratingagentur Cerved Rating Agency hat das Bonitätsrating der GPI S.p.A. (GPI:IM) erneut mit „A3.1“ bestätigt. Damit bescheinigt Cerved dem auf Software und Dienstleistungen für die digitale Transformation im Gesundheitswesen spezialisierten Unternehmen solide Fundamentaldaten und eine verlässliche Fähigkeit, seinen finanziellen Verpflichtungen nachzukommen. Das Kreditrisiko wird als niedrig eingeschätzt.

GPI ist am Segment Euronext Milan Tech Leaders gelistet und zählt zu den führenden Anbietern von IT-Lösungen für den Healthcare-Sektor. Nach Angaben von Cerved spiegelt die Ratingbestätigung insbesondere die organische Expansion des Unternehmens im Jahr 2025, die daraus resultierende positive Entwicklung der wirtschaftlichen Kennzahlen sowie die Beibehaltung einer ausgewogenen Finanzstruktur wider. Zusätzlich habe die Verlängerung der Laufzeiten der Finanzverbindlichkeiten zur weiteren Stabilisierung des Finanzprofils beigetragen.

Mit Blick nach vorn plant die GPI-Gruppe, ihre Investitionen zur Unterstützung des weiteren Wachstums fortzusetzen. Gleichzeitig strebt das Unternehmen eine schrittweise Stärkung seiner finanziellen Position an, um die Entwicklung nachhaltig abzusichern.

Das Rating A3.1 gilt auf der Cerved-Risiko-Skala als Investment-Grade-Einstufung. Es entspricht in etwa einem A- bei Standard & Poor’s und Fitch sowie einem A3 bei Moody’s. Die vollständige Pressemitteilung mit detaillierten Erläuterungen zu den Bewertungsfaktoren ist auf den Websites der ESMA, der Cerved Rating Agency sowie von GPI im Bereich Investoren – Rating verfügbar.

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ESMA meldet Marktanteilsverlust von Scope Ratings von 1,83 % auf 1,23 %

Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2025

Scope Ratings positioniert sich seit Jahren als europäische Alternative zu den dominierenden US-Ratingagenturen S&P, Moody’s und Fitch. Die aktuellen Marktdaten der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) zeigen jedoch eine deutlich gegenteilige Entwicklung: Der Marktanteil von Scope ist innerhalb eines Jahres massiv gesunken. Vor einem Jahr lag er noch um rund die Hälfte höher als heute.

Nach dem CRA Market Share Report 2025 von ESMA fiel der Marktanteil von Scope Ratings von 1,83 % auf 1,23 %. Das entspricht einem relativen höherem Marktanteil noch vor einem Jahr von rund 48,8 %. Damit gehört Scope zu den Agenturen mit dem stärksten Marktanteilsverlust im europäischen Ratingmarkt. Es handelt sich nicht um eine statistische Randbewegung, sondern um einen substanziellen Einschnitt in der wirtschaftlichen Stellung des Unternehmens.

Dieser Rückgang wiegt umso schwerer, als sich das Marktumfeld insgesamt kaum zugunsten kleinerer Anbieter verschoben hat. Zwar bleibt der europäische Ratingmarkt hochkonzentriert, doch während S&P seinen Marktanteil weiter ausbauen konnte und Moody’s sowie Fitch ihre dominanten Positionen weitgehend stabil hielten, verlor Scope deutlich an Boden. Vor einem Jahr war der Marktanteil noch um etwa die Hälfte höher – heute ist Scope weiter von der kritischen Größe entfernt, die nötig wäre, um strukturell an Bedeutung zu gewinnen.

Bemerkenswert ist der zeitliche Zusammenhang mit den ambitionierten Zukunftsplänen des Unternehmens. In Medienberichten wurde zuletzt bekannt, dass Scope eine Expansion in die USA plant und langfristig einen Börsengang anstrebt. Gründer und Vorstandschef Florian Schoeller betont dabei regelmäßig den Anspruch, den „US-zentrierten“ Blick der großen drei Ratingagenturen um eine europäische Perspektive zu ergänzen.

Die ESMA-Zahlen setzen diese strategische Erzählung jedoch unter Druck. Marktanteile werden auf Basis realer Umsätze aus Rating- und Nebenleistungen berechnet und sind damit ein harter ökonomischer Indikator. Ein massiver Rückgang innerhalb eines Jahres deutet darauf hin, dass Scope aktuell weder von regulatorischen Anreizen noch von seiner Positionierung als europäische Alternative ausreichend profitieren kann – selbst im eigenen Kernmarkt.

Hinzu kommt die finanzielle Dimension. Rund 25 Jahre nach der Gründung hat Scope die Gewinnschwelle offenbar noch nicht nachhaltig erreicht. Verluste werden weiterhin durch Kapitalerhöhungen und den Einstieg neuer Gesellschafter ausgeglichen. Zwar signalisiert dies fortgesetztes Vertrauen von Investoren, zugleich unterstreicht es aber die fehlende Eigenfinanzierungskraft – ein kritischer Punkt mit Blick auf einen späteren Börsengang.

In der Gesamtschau zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld: Auf der einen Seite stehen große strategische Ambitionen wie US-Expansion und IPO, auf der anderen Seite ein Marktanteil, der vor einem Jahr noch um die Hälfte höher lag und seither stark geschrumpft ist. Die aktuellen ESMA-Daten legen nahe, dass Scope Ratings vor allem eine Aufgabe hat: verlorenes Vertrauen und wirtschaftliche Relevanz im europäischen Heimatmarkt zurückzugewinnen. Ohne eine klare Trendwende bei Marktanteilen und Profitabilität drohen die großen Pläne auf einem zunehmend schmalen Fundament zu stehen.

Ein besonders belastender Punkt in der jüngeren Geschichte von Scope Ratings ist das Rating der später insolventen Greensill Bank und die damit verbundene strafrechtliche und regulatorische Aufarbeitung. Scope hatte der Greensill Bank bis Anfang März 2021 ein Investment-Grade-Rating (BBB+) erteilt, obwohl sich das Geschäftsmodell der Bank bereits in einer hochriskanten Schieflage befand. In den Monaten vor der Insolvenz folgten Herabstufungen, ehe die Ratings schließlich zurückgezogen wurden. Nach dem Zusammenbruch der Greensill-Gruppe rückte Scope in den Fokus von Aufsichtsbehörden und Politik, insbesondere wegen möglicher Interessenkonflikte: Eine zur Scope-Gruppe gehörende Einheit hatte gleichzeitig Beratungsleistungen für Greensill erbracht, während Scope Ratings die Bonitätsbeurteilung vornahm. Die europäische Aufsichtsbehörde ESMA verhängte daraufhin eine Millionenstrafe wegen unzureichender organisatorischer Vorkehrungen zur Vermeidung von Interessenkonflikten. Parallel dazu dauern die strafrechtlichen Ermittlungen und Anklagen gegen frühere Verantwortliche der Greensill Bank an. Auch wenn sich diese Verfahren nicht direkt gegen Scope richten, hat der Fall dem Ruf der Agentur nachhaltig geschadet und wirft bis heute Fragen zur Qualität, Unabhängigkeit und Governance ihrer Ratingprozesse auf.

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Scope Ratings zwischen IPO-Ambitionen und Marktanteilsverlusten

Von Dr. Oliver Everling | 19.Dezember 2025

Scope Ratings präsentiert sich in der öffentlichen Wahrnehmung zunehmend als selbstbewusste europäische Alternative zu den US-dominierten Ratingriesen S&P, Moody’s und Fitch. Medienberichte über eine geplante Expansion in die USA und einen langfristig angestrebten Börsengang zeichnen das Bild eines Unternehmens im Aufbruch. Ein Blick auf die aktuellen Marktdaten von ESMA zeigt jedoch ein deutlich weniger dynamisches Bild – und legt einen wachsenden Spannungsbogen zwischen strategischem Anspruch und ökonomischer Realität offen.

Nach den jüngsten Berechnungen der Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) ist der Marktanteil von Scope Ratings im Bericht 2025 deutlich gesunken. Der Anteil an den EU-weiten Umsätzen aus Rating- und Nebenleistungen fiel auf 1,23 Prozent, nach 1,83 Prozent im Vorjahr. Damit verzeichnet Scope einen der stärksten relativen Rückgänge unter den mittelgroßen europäischen Ratingagenturen und bleibt klar unter der Schwelle, die regulatorisch als relevant für mehr Wettbewerb gilt. Während S&P seinen Marktanteil weiter ausbauen konnte und Moody’s sowie Fitch ihre dominante Stellung weitgehend verteidigen, verliert Scope ausgerechnet in einer Phase an Boden, in der das Unternehmen seine internationale Expansion vorbereiten will.

Demgegenüber steht die jüngste Berichterstattung der Börsen-Zeitung, die sich auf Aussagen von Scope-Gründer und Vorstandschef Florian Schoeller gegenüber Reuters stützt. Darin kündigt Schoeller an, Scope wolle „in zwei bis drei Jahren“ außerhalb Europas expandieren, insbesondere in den wichtigen US-Markt. Um dort akzeptiert zu werden, müsse Scope „in New York präsent sein“ und eine Anerkennung durch die US-Börsenaufsicht SEC erhalten. Ziel sei es, den Rückstand auf die „weitaus größeren Rivalen“ aufzuholen und den von Schoeller als sehr „US-zentriert“ bezeichneten Sichtweisen der großen Drei eine europäische Perspektive entgegenzusetzen.

Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist ein Börsengang. „Das ist der Gesamtplan“, wird Schoeller zitiert. Zugleich bremst er die Erwartungen: „Man braucht ein gewisses Umsatzniveau, man muss profitabel sein, man braucht eine Wachstumsdynamik.“ Sein Bauchgefühl sage ihm, „dass es für einen Börsengang jetzt zu früh sei“. Diese Aussagen sind bemerkenswert, weil sie ein Kernproblem offenlegen: Rund 25 Jahre nach der Gründung hat Scope die Gewinnschwelle offenbar noch nicht nachhaltig erreicht. Stattdessen werden Verluste weiterhin durch Kapitalerhöhungen und den Einstieg neuer Gesellschafter ausgeglichen.

Jüngstes Beispiel ist der Einstieg der DekaBank mit einem Anteil von unter fünf Prozent, erworben im Rahmen einer Kapitalerhöhung. Neu hinzugekommen ist auch die Vienna Insurance Group. Bereits zuvor zählten neben Gründer Schoeller und Ankerinvestor Stefan Quandt zahlreiche institutionelle Investoren wie Crédit Agricole, AXA, Talanx/HDI oder die RAG-Stiftung zum Gesellschafterkreis. Die wachsende Investorenbasis sichert Scope finanzielle Stabilität und politische Rückendeckung, ersetzt aber keine nachhaltige Profitabilität.

Der Kontrast könnte kaum schärfer sein: Auf der einen Seite ambitionierte Pläne für US-Expansion und IPO, auf der anderen Seite ein schrumpfender Marktanteil im Heimatmarkt Europa und ein Geschäftsmodell, das weiterhin auf frisches Kapital angewiesen ist. Für potenzielle Investoren eines späteren Börsengangs ist das eine zentrale Frage. Ein IPO lebt nicht von strategischen Narrativen allein, sondern von belastbarem Wachstum, steigender Marktdurchdringung und stabilen Erträgen.

Damit steht Scope Ratings exemplarisch für die strukturellen Herausforderungen europäischer Ratingagenturen. Der politische Wunsch nach einer starken europäischen Alternative ist vorhanden, ebenso wie regulatorische Unterstützung. Die ESMA-Zahlen zeigen jedoch, dass Marktanteile nicht durch Visionen, sondern durch Skalierung und wirtschaftliche Durchschlagskraft gewonnen werden. Solange sich dieser Befund nicht ändert, bleibt der geplante Börsengang weniger ein bevorstehender Meilenstein als ein langfristiges Ziel mit offenem Ausgang.

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Private Markets und die wachsende Bedeutung von Credit-Qualität, Ratings und stabilen Cashflows

Von Dr. Oliver Everling | 18.Dezember 2025

Angesichts der anhaltenden makroökonomischen und geopolitischen Unsicherheiten rücken Credit-Qualität, Ratings und die Stabilität von Cashflows stärker in den Fokus institutioneller Investoren. Private Markets profitieren dabei von einer besonderen Ausgangslage: Während viele Segmente der Public Markets nahe ihren Höchstständen notieren, befinden sich private Anlageklassen in einer anderen Phase des Zyklus. Diese Entkopplung schafft laut Dr. Nils Rode, Chief Investment Officer bei Schroders Capital, ein Umfeld, in dem sich Risiko und Ertrag neu austarieren lassen. „In Zeiten wie diesen sind Anleger gefordert, über kurzfristige Trends hinauszuschauen und sich stattdessen auf die Beständigkeit von Erträgen sowie auf die Bottom-Up-Wertschöpfung zu konzentrieren“, betont Rode im Private Markets Outlook 2026.

Für Credit-Investoren ist diese Phase besonders relevant, da die Neubewertung vieler Segmente mit einer stärkeren Disziplin bei Strukturen, Covenants und Kapitalallokation einhergeht. Sinkende Bewertungen und geringere Fremdkapitalquoten verbessern das Risikoprofil vieler Transaktionen und wirken sich positiv auf die implizite Kreditqualität aus. Gleichzeitig bleiben die Fundamentaldaten in weiten Teilen robust. Schroders Capital verweist darauf, dass die Bilanzen von Unternehmen und Verbrauchern insgesamt solide sind, auch wenn es in stärker verschuldeten Bereichen zu Belastungen kommt. Die geldpolitische Ausrichtung, die sich zunehmend von der Inflationsbekämpfung hin zur Beschäftigungssicherung verlagert, stützt Kreditnehmer mit variabler Verzinsung und begrenzt die Ausfallrisiken über große Teile des Kreditspektrums hinweg.

Im Private-Equity-Umfeld führt die aktuelle Neukalibrierung zu einer stärkeren Differenzierung nach Qualität und Resilienz. Besonders Buyouts kleiner und mittlerer Unternehmen gewinnen an Bedeutung, da sie im Durchschnitt 40 bis 50 Prozent unter den Bewertungen großer Buyouts und börsennotierter Vergleichsunternehmen gehandelt werden. Diese niedrigeren Einstiegspreise verbessern nicht nur das Eigenkapitalrenditepotenzial, sondern wirken auch stabilisierend auf die Kreditkennzahlen der Portfoliounternehmen. Kleinere Buyouts sind weniger stark fremdfinanziert, setzen stärker auf operative Wertschöpfung und weisen häufig stabilere, regional verankerte Geschäftsmodelle auf. Aus Sicht von Kreditgebern und Rating-Analysten bedeutet dies eine geringere Abhängigkeit von volatilen Kapitalmärkten und eine höhere Visibilität der Cashflows.

Besondere Aufmerksamkeit kommt den Private-Debt-Segmenten zu, die in einem Umfeld erhöhter Unsicherheit eine wichtige Rolle für Income-orientierte Portfolios spielen. Infrastructure Debt gilt weiterhin als verlässliche Quelle defensiver Erträge, gestützt durch Sachwerte, langfristige Verträge und häufig inflationsgebundene Einnahmen. Diese Merkmale wirken sich positiv auf die Stabilität von Ratings und die Werthaltigkeit der Kredite aus, selbst bei erneutem Inflationsdruck. Schroders Capital sieht in diesem Segment „eine der effektivsten Möglichkeiten, um Renditestabilität mit Absicherung gegen Kursverluste zu kombinieren“.

Darüber hinaus gewinnen Asset-Based-Finance-Strategien an Bedeutung, da sie Zugang zu diversifizierten Risikopools bieten und von strukturellen Ineffizienzen profitieren. Spezial- und Konsumentenkredite eröffnen attraktive Spreads, sofern der Fokus auf gut besicherte Vermögenswerte und kreditstarke Schuldner gelegt wird. Die breite Streuung dieser Portfolios reduziert idiosynkratische Risiken und erhöht zugleich die Liquidität am Sekundärmarkt, was aus Rating-Sicht ein zusätzlicher Stabilitätsfaktor ist.

Auch die großen strukturellen Transformationen wirken als Kreditkatalysatoren. Investitionen in Dekarbonisierung, Energiesicherheit und digitale Infrastruktur schaffen langfristige, planbare Zahlungsströme, die sowohl für Eigen- als auch für Fremdkapitalinvestoren attraktiv sind. Schroders Capital bevorzugt dabei Strategien mit hoher Cashflow-Transparenz in der Betriebs- und Bauphase, während Engagements in sehr frühen Entwicklungsstadien zurückhaltend beurteilt werden.

Mit Blick auf 2026 zeigt sich, dass Private Markets zwar nicht immun gegen Volatilität sind, jedoch durch ihren langfristigen Ansatz, aktive Steuerung und stärkeren Fokus auf Fundamentaldaten gut positioniert bleiben. Entscheidend wird die Fähigkeit sein, Kapital kontinuierlich, aber selektiv einzusetzen. Oder wie Dr. Nils Rode es zusammenfasst: Private Markets können „eine wichtige Rolle in diversifizierten, widerstandsfähigen Portfolios spielen“, gerade weil sie Credit-Qualität, stabile Erträge und strukturelles Wachstum miteinander verbinden.

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Schwächerer US-Dollar und steigende Bonität als Treiber für Schwellenländeranleihen

Von Dr. Oliver Everling | 17.Dezember 2025

Nach mehr als einem Jahrzehnt der US-Dollar-Dominanz deutet vieles auf einen strukturellen Wandel im globalen Finanzsystem hin, der insbesondere für Schwellenländeranleihen neue Perspektiven eröffnet. In ihrem Marktkommentar erläutern Thomas Christiansen, Head of Emerging Markets Fixed Income, und Sergio Tarazona, Investment Specialist für Emerging Market Debt bei der Union Bancaire Privée, dass sich „nach über einem Jahrzehnt der Stärke das Blatt für den globalen Zyklus des US-Dollars gewendet“ habe. Nach Einschätzung der beiden Autoren wirkt der schwächere Dollar wie ein zentraler Stabilisator für Schwellenländer, da er die Fremdwährungsschulden entlastet, die lokalen Währungen stärkt und die Fundamentaldaten verbessert. Christiansen und Tarazona verweisen darauf, dass Schwellenländeranleihen in früheren Phasen eines schwachen US-Dollars regelmäßig eine Outperformance erzielten, weshalb das aktuelle Umfeld Parallelen zu diesen historischen Zyklen aufweise.

Auch die politische Dimension wird in dem Kommentar klar benannt. Christiansen und Tarazona erinnern daran, dass US-Präsident Trump signalisiert habe, das Leistungsbilanzdefizit unter anderem über einen schwächeren Dollar reduzieren zu wollen. Sie ordnen diese Strategie historisch ein und verweisen auf frühere Episoden, in denen US-Regierungen bewusst eine Dollarabwertung in Kauf nahmen, etwa beim Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1971 oder im Rahmen des Plaza-Abkommens 1985. Beide Ereignisse hätten, so die Autoren, „ein Jahrzehnt der US-Dollar-Schwäche ausgelöst“. Ergänzend führen sie Daten an, nach denen der Anteil des US-Dollars an den globalen Währungsreserven laut COFER-Datenbank des Internationalen Währungsfonds auf rund 58 Prozent gefallen sei, verglichen mit über 70 Prozent vor zwanzig Jahren, was sie als Hinweis auf einen längerfristigen strukturellen Trend interpretieren.

Vor diesem Hintergrund betonen Christiansen und Tarazona die veränderten geldpolitischen Rahmenbedingungen in den Schwellenländern. Anders als in früheren Stressphasen, etwa 2018 oder 2022, als ein starker Dollar und aggressive Zinserhöhungen der US-Notenbank EM-Anleihen belasteten, sei die Situation heute deutlich günstiger. Nach Aussage der UBP-Experten lasse die Inflation in den Schwellenländern nach, während die Zentralbanken genügend Spielraum hätten, das Wachstum zu stützen und zugleich die Zinsen auf einem Niveau zu halten, das die Währungsstabilität sichere. Entscheidend sei, dass „die Inflation schneller sinkt als die Leitzinsen“, wodurch die Realrenditen anstiegen und Schwellenländeranleihen im internationalen Vergleich attraktiver würden.

Eine zentrale Rolle in dieser Argumentation spielen die Credit Ratings. Christiansen und Tarazona heben hervor, dass die Schwellenländer seit der Pandemie ihre Staatsfinanzen konsolidiert und ihre Bonität verbessert hätten. In ihrem Kommentar stellen sie fest, dass „die Ratings lokaler Anleihen gestiegen sind, während jene in den Industrieländern gefallen sind“. Diese Entwicklung werten sie als Ausdruck der Reife der Anlageklasse und als wichtigen Faktor für das gestiegene Anlegervertrauen. Aus Sicht der Autoren fungieren Credit Ratings dabei nicht nur als formale Risikokennziffern, sondern als verdichteter Ausdruck verbesserter Fundamentaldaten, stabilerer Währungen und robusterer institutioneller Rahmenbedingungen in den Schwellenländern.

Abschließend kommen Christiansen und Tarazona zu dem Schluss, dass das Zusammenspiel aus schwächerem US-Dollar, unterstützender Geldpolitik und verbesserten Bonitätskennzahlen ein günstiges Umfeld für Schwellenländeranleihen geschaffen habe. Mit Verweis auf Umfragen wie die HSBC EM Sentiment Survey, die einen hohen Anteil optimistischer Investoren zeige, sehen sie EM-Anleihen als „überzeugende Chance“ für Anleger, die nach Wachstum, attraktiven Realrenditen und Diversifikation suchen.

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Euro-Konjunktur: Dämpfer zum Jahresende

Von Dr. Oliver Everling | 16.Dezember 2025

Der einst von der Koalition aus CDU, CSU und SPD angekündigte „Herbst der Reformen“ fällt in eine Phase erhöhter wirtschaftlicher Unsicherheit im Euro-Raum und wird aus Sicht des Credit Ratings vor allem daran zu messen sein, ob er strukturelle Schwächen glaubwürdig adressiert hat. Die in diesem Artikel aufgegriffenen Einschätzungen und Argumentationslinien gehen auf Analysen der Eyb & Wallwitz Vermögensmanagement GmbH zurück, insbesondere auf Einschätzungen von Dr. Johannes Mayr, Chefvolkswirt des Hauses.

Ausgangspunkt ist die zuletzt eingetrübte Stimmung der Unternehmen im Euro-Raum. Der Einkaufsmanagerindex für die Gesamtwirtschaft ist im Dezember nach mehreren Anstiegen erstmals wieder gesunken und signalisiert trotz eines Niveaus oberhalb der Expansionsschwelle eine nachlassende Dynamik. Zwar dürfte die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal noch deutlich zugelegt haben, doch haben sich die Zweifel an der Nachhaltigkeit dieser Belebung wieder verstärkt. Die Eintrübung zeigt sich sowohl bei den Dienstleistern als auch in der Industrie und betrifft insbesondere die großen Volkswirtschaften Deutschland und Frankreich.

Für die Bonitätsbewertung ist diese Entwicklung von zentraler Bedeutung, da sie verdeutlicht, dass konjunkturelle Erholung allein nicht ausreicht, um die mittelfristigen Wachstumsperspektiven zu sichern. Wie Dr. Johannes Mayr betont, ist der jüngste Rückgang der Stimmungsindikatoren „ein weiterer Fingerzeig, dass die Zeit überreif ist für mutige Reformschritte, sowohl auf nationaler Ebene als auch auf Ebene des Euro-Raums und der EU“. Aus Ratingsicht erhöht sich damit der Handlungsdruck auf die Politik, Reformen nicht nur anzukündigen, sondern zügig umzusetzen.

Gleichzeitig deuten die Daten darauf hin, dass der geldpolitische Druck begrenzt bleibt. Trotz eines etwas gestiegenen Preis- und Kostendrucks erscheinen Spekulationen über baldige Zinsanhebungen verfrüht. Dies verschafft den öffentlichen Haushalten und der Reformpolitik kurzfristig Spielraum. Zudem profitiert Europa derzeit von einem verstärkten Zufluss ausländischen Kapitals, was die Ausgangslage für strukturelle Anpassungen verbessert.

Aus Sicht des Credit Ratings ist dieses Zeitfenster jedoch eng begrenzt. Die von Eyb & Wallwitz hervorgehobene Reformagenda zielt darauf ab, das Arbeitskräftepotenzial zu erhöhen, die Innovationskraft zu stärken und die europäische Integration voranzubringen. Gelingt dies, kann der angekündigte Reformherbst einen positiven Beitrag zur langfristigen Kreditqualität leisten. Verzögerungen oder politische Blockaden würden dagegen die bestehenden Zweifel an der Tragfähigkeit der wirtschaftlichen Erholung verstärken, zumal sich mit Blick auf die ab 2027 anstehenden Wahlen in mehreren großen EU-Staaten das politische Umfeld absehbar verkomplizieren dürfte.

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Kritik an der Mitte-Studie der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung

Von Dr. Oliver Everling | 11.Dezember 2025

Ein erfolgreicher Unternehmer aus Nürnberg, Ingmar Kruse, meldet sich mit einer pointierten und analytischen Kritik an der „Mitte-Studie 2024/25“ zu Wort. Seine Ausführungen verstehen sich als Gegenposition zu einem Diskurs, der aus seiner Sicht zunehmend von Alarmismus, politischer Einseitigkeit und einer problematischen Vermischung von Wissenschaft und politischer Agenda geprägt ist. Kruse betont, dass seine Perspektive nicht aus parteipolitischer Loyalität, sondern aus unternehmerischer Praxis, gesellschaftlicher Verantwortung und einer liberal geprägten Grundhaltung hervorgehe. Gerade als jemand, der seit Jahren wirtschaftliche Entwicklungen beobachtet, Mitarbeiter führt, Verantwortung trägt und gesellschaftliche Stimmungen aus betrieblicher Nähe wahrnimmt, sieht er im gegenwärtigen Umgang mit Kritik ein Symptom für eine tiefer liegende politische und institutionelle Schieflage.

Ausgangspunkt seiner Argumentation ist die Beobachtung, dass die Studie ein paradoxes Bild zeichnet. Zwar seien laut Erhebung nur noch drei Prozent der Bevölkerung Träger eines geschlossenen rechtsextremen Weltbildes, dennoch warne die Studie vor einer angeblich dramatischen „Entsicherung“ und „Verrohung“ der Mitte. Für Kruse ist dieses Ergebnis weniger ein Spiegel gesellschaftlicher Realität als Ausdruck eines methodischen und begrifflichen Problems. Er schildert, dass telefonische Befragungen in einem moralisch aufgeheizten Klima vor allem die Konformitätsbereitschaft messen und nicht die tatsächlichen Überzeugungen. Menschen sagten am Telefon eher das sozial Erwünschte, während Wahlen oder anonyme Befragungen regelmäßig ein anderes Bild zeichneten. Darin erkennt er eine erste grundlegende Verzerrung, die zu Fehlschlüssen im politischen Raum führe.

Besonders kritisch bewertet Kruse den begrifflichen Rahmen der Studie. Das von den Autoren eingeführte Konstrukt eines „Libertären Autoritarismus“ sei für ihn ein Beispiel dafür, wie bürgerliche, marktwirtschaftliche oder liberale Positionen in die Nähe extremistischer Einstellungen gerückt würden. Wenn der Wunsch nach weniger staatlicher Regulierung, Widerstand gegen übergriffige Eingriffe wie das Heizungsgesetz oder die Ablehnung ideologisch aufgeladener Sprache plötzlich als Vorstufe autoritärer Tendenzen interpretiert werde, verschiebe sich der Diskursraum auf eine gefährliche Weise. Der Begriff diene weniger der Analyse, so hält Kruse fest, sondern eher der Delegitimierung von Kritik, die in einer pluralistischen Demokratie selbstverständlich sein sollte.

Kruse weist darüber hinaus auf eine zirkuläre Logik hin, die durch institutionelle Abhängigkeiten entstehe. Wenn der Verfassungsschutz neue Kategorien wie die „verfassungsschutzrelevante Delegitimierung des Staates“ einführe, können politische Proteste, die weder gewaltsam noch extremistisch sind, als verdächtig eingestuft werden. Die so produzierten Zahlen würden anschließend in Studien als Beleg einer wachsenden Gefahr herangezogen. Für Kruse entsteht dadurch ein Kreislauf, in dem Politik, Behörden und veröffentlichte Meinung sich gegenseitig bestätigen und eine Bedrohungslage konstruieren, die in dieser Form gesellschaftlich nicht existiere.

Aus dieser Analyse leitet er eine alternative Diagnose der Lage ab. Nach seiner Auffassung ist das, was Politik und Teile der Wissenschaft als Radikalisierung deuten, in Wirklichkeit eine rationale Reaktion auf gebrochene Leistungsversprechen, eine spürbare Gerechtigkeitslücke im Sozialstaat und den Verlust institutioneller Neutralität. Kruse beschreibt die wachsende Unzufriedenheit vieler Bürger als Folge materieller Belastungen und politischer Fehlentscheidungen, etwa im Bereich der Migrationspolitik, der Energiepolitik oder der sozialen Sicherungssysteme. Wenn Menschen, die jahrzehntelang eingezahlt haben, im Alter kaum mehr erhalten als neu Zugewanderte, oder wenn staatliche Regelungen Eigentum entwerten und Lebenshaltungskosten erhöhen, dann handelt es sich für ihn nicht um psychologische Verrohung, sondern um einen absehbaren Vertrauensverlust.

Auch den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und staatlich finanzierte NGOs nimmt Kruse in den Blick. Er schildert, dass viele Bürger diese Institutionen nicht mehr als neutrale Vermittler wahrnehmen, sondern als Akteure mit klarer politischer Haltung. Wenn Kritik an Migration, Klimapolitik oder Gender-Sprache reflexartig als Menschenfeindlichkeit oder Verschwörungsdenken bewertet werde, während regierungsnahe Positionen moralisch überhöht würden, entstehe ein Gefühl des Ausschlusses. Dies wirke nicht deeskalierend, sondern verstärke die Polarisierung, die man offiziell zu bekämpfen vorgibt.

Vor diesem Hintergrund formuliert Kruse konkrete Vorschläge für eine Kurskorrektur hin zu einer realistischeren, sachorientierten und demokratisch robusten Politik. Aus seiner Sicht braucht es keine pädagogische Behandlung der Bürger, sondern eine Rückkehr zu Leistungsgerechtigkeit im Sozialstaat, institutioneller Neutralität und einem politischen Diskurs, der Kritik wieder als legitimen Bestandteil der Demokratie anerkennt. Die Entpolitisierung von Behörden, die Reform der Medienlandschaft hin zu echter Pluralität und eine sozialstaatliche Politik, die die arbeitende Mitte nicht überfordert, seien zentrale Bausteine, um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Am Ende seiner Ausführungen steht die klare These, dass nicht die Bevölkerung radikalisiere, sondern politische und gesellschaftliche Eliten den Kontakt zur Realität verloren hätten. Die Krise sei keine Krise der Demokratie im Volk, sondern eine Krise der demokratischen Vermittlung durch Institutionen, die ihre Neutralität und Glaubwürdigkeit zunehmend aufs Spiel setzten. Kruse plädiert für eine Rückbesinnung auf die Grundprinzipien des liberalen Rechtsstaates, auf die Anerkennung berechtigter Interessen und auf eine offene Streitkultur, die Differenz nicht als Gefahr, sondern als Grundlage demokratischer Erneuerung versteht.

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Soft Skill Rating: Vom Projektstart zur baldigen Veröffentlichung

Von Dr. Oliver Everling | 10.Dezember 2025

Was im März 2025 als mutige Idee begann, hat sich in kürzester Zeit zu einem Meilenstein entwickelt: Der Sammelband „Soft Skill Rating – Training und Management sozialer Kompetenz“ steht nun kurz vor seiner Veröffentlichung im Verlag Springer Gabler. Unter der Herausgeberschaft von Dr. Oliver Everling und Dominik Wever haben mehr als 30 Expertinnen und Experten innerhalb weniger Monate ein Werk geschaffen, das Wissenschaft und Praxis gleichermaßen voranbringen wird.

Die Geschwindigkeit, mit der dieses Projekt realisiert wurde, ist bemerkenswert – gerade weil es sich nicht um ein Nischenthema handelt, sondern um eine zentrale Frage moderner Arbeits- und Führungskultur. Soft Skills werden hier nicht länger als schwer fassbare „weiche Faktoren“ verstanden, sondern als Schlüsselressourcen für Unternehmen, Teams und ganze Organisationen. Die Beiträge decken ein breites Spektrum ab: von Resilienz und Energiemanagement über generationenübergreifende Zusammenarbeit bis hin zum Einfluss sozialer Kompetenzen auf Finanztransaktionen, Start-up-Investitionen und internationale Kooperationen.

Besonders innovativ ist die Kombination klassischer Bewertungsinstrumente mit neuen technologischen Verfahren. Künstliche Intelligenz, Sprachanalysen, Video- und Emotionserkennung sowie immersive Trainingsumgebungen in Virtual Reality eröffnen neue Wege, Soft Skills objektiver, vergleichbarer und skalierbarer zu erfassen. Gleichzeitig wird betont, dass Menschlichkeit, Ethik und Akzeptanz im Zentrum jeder Entwicklung stehen müssen.

Dass ein solches Werk in so kurzer Zeit entstehen konnte, liegt am außergewöhnlichen Engagement aller Beteiligten. Autorinnen und Autoren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Beratung, Start-ups und Institutionen haben ihre Expertise gebündelt, um ein Referenzwerk zu schaffen, das praxisnah, innovativ und zukunftsweisend ist.

Mit der nun bevorstehenden Veröffentlichung wird deutlich: Innerhalb 9 Monaten ist aus einer Idee ein Standardwerk geworden, das Soft Skills aus der Grauzone subjektiver Einschätzungen herausführt und sie als gestaltbare, bewertbare und strategisch nutzbare Erfolgsfaktoren etabliert.

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Strategische Vermögensbewertungen: Die Schlüsselrolle im Finanzsektor der Zukunft

Von Dr. Oliver Everling | 9.Dezember 2025

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Marktlage im Jahr 2026: Ein Überblick

Der Finanzsektor steht im Jahr 2026 vor erheblichen Veränderungen. Die Dynamik an den globalen Finanzmärkten hat neue Höhen erreicht, wobei technologische Innovationen und geopolitische Entwicklungen eine zentrale Rolle spielen. In diesem Kontext gewinnen strategische Vermögensbewertungen zunehmend an Bedeutung. Diese Bewertungen sind entscheidend, um die Performance von Finanzinstituten zu bestimmen und deren Ratings zu beeinflussen. Ratings sind für Banken und Investmentgesellschaften essenziell, da sie die Kreditwürdigkeit und die Risikoeinschätzung widerspiegeln, was letztlich die Konditionen für Kapitalbeschaffung und Investitionen beeinflusst.

Die globalen Märkte zeigen eine zunehmende Volatilität, die durch politische Ungewissheiten und wirtschaftliche Verschiebungen getrieben wird. Einer der Hauptfaktoren, der die Marktlage prägt, ist der technologische Fortschritt, insbesondere im Bereich FinTech. Neue Technologien ermöglichen effizientere Bewertungen und Analysen von Vermögenswerten, was die Transparenz und Genauigkeit der Finanzberichterstattung erhöht. Dies hat direkte Auswirkungen auf die Ratings, da präzisere Daten zu einer realistischeren Einschätzung der Risiken und Chancen führen.

Zusätzlich zu den technologischen Einflüssen spielen auch regulatorische Änderungen eine wichtige Rolle. Die Einführung strengerer Vorschriften zur Risikobewertung und Kapitalausstattung zwingt Finanzinstitute dazu, ihre Bewertungsstrategien kontinuierlich zu überdenken und anzupassen. Diese regulatorischen Veränderungen zielen darauf ab, die Stabilität des Finanzsystems zu erhöhen und das Vertrauen der Anleger zu stärken.

Analyse von Vermögensbewertungen und deren Einfluss auf Ratings

Strategische Vermögensbewertungen sind ein wesentlicher Bestandteil der Finanzanalyse und haben einen direkten Einfluss auf die Ratings von Finanzinstituten. Eine fundierte Bewertung der Vermögenswerte ermöglicht es Institutionen, ihre finanzielle Gesundheit und den potenziellen ROI (Return on Investment) besser zu verstehen. Dies ist entscheidend, um den Anforderungen der Ratingagenturen gerecht zu werden und ein positives Rating zu erhalten.

Die Bewertung von Vermögenswerten umfasst mehrere Aspekte, darunter die Analyse von Cashflows, Marktbedingungen und zukünftigen Wachstumschancen. Es ist wichtig, sowohl quantitative als auch qualitative Faktoren zu berücksichtigen, um eine umfassende Bewertung zu gewährleisten. Quantitative Analysen konzentrieren sich auf finanzielle Kennzahlen wie die Rendite und das Risiko, während qualitative Analysen die Marktposition und das Management der Institution bewerten.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Berücksichtigung von Marktdaten und Trends. Historische Daten bieten wertvolle Einblicke in die Leistung von Vermögenswerten und deren potenzielle Entwicklung. Diese Daten werden häufig in Form von Charts und Diagrammen dargestellt, um Muster und Anomalien zu erkennen, die die Bewertungen beeinflussen können.

Im Folgenden einige der wichtigsten Faktoren, die bei der Vermögensbewertung berücksichtigt werden sollten:

Strategien zur Optimierung von Vermögensbewertungen

Die Entwicklung effektiver Strategien zur Vermögensbewertung erfordert eine Kombination aus technologischer Innovation und fundierter Marktkenntnis. Eine der vielversprechendsten Ansätze ist der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen, um große Datenmengen zu analysieren und präzise Vorhersagen über die Wertentwicklung von Vermögenswerten zu treffen.

Durch den Einsatz von KI können Finanzinstitute Muster und Trends identifizieren, die menschliche Analysten möglicherweise übersehen würden. Dies ermöglicht eine genauere Risikobewertung und verbessert die Entscheidungsfindung. Darüber hinaus können Algorithmen zur Datenanalyse verwendet werden, um die Effizienz von Bewertungsprozessen zu steigern und die Genauigkeit der Ergebnisse zu erhöhen.

Ein weiterer strategischer Ansatz ist die Diversifikation der Vermögenswerte. Durch die Streuung von Investitionen über verschiedene Anlageklassen und geografische Regionen können Risiken minimiert und die Chancen auf eine höhere Rendite verbessert werden. Dies ist besonders wichtig in einem volatilen Marktumfeld, in dem einzelne Vermögenswerte starken Schwankungen unterliegen können.

Zudem spielt die Schweizer Vermögensverwaltung eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung von Bewertungsstrategien. Die langjährige Erfahrung und das Fachwissen in der Vermögensverwaltung machen die Schweiz zu einem Vorreiter in der Anwendung innovativer Bewertungsmethoden.

Risikobewertung und deren Einfluss auf Ratings

Eine präzise Risikobewertung ist entscheidend, um die Gesundheit eines Finanzinstituts zu beurteilen und dessen Ratings zu beeinflussen. Die Risikobewertung umfasst die Analyse potenzieller Bedrohungen und Unsicherheiten, die die finanzielle Stabilität beeinträchtigen können. Dazu gehören Marktrisiken, Kreditrisiken und operationelle Risiken.

Marktrisiken beziehen sich auf die potenziellen Verluste aufgrund von Preisänderungen auf dem Markt. Diese Risiken können durch Faktoren wie Zinsänderungen, Wechselkursschwankungen und Rohstoffpreise beeinflusst werden. Kreditrisiken entstehen, wenn Kreditnehmer ihre Verpflichtungen nicht erfüllen können, während operationelle Risiken aus internen Prozessen und Systemen resultieren.

Ein fundierter Ansatz zur Risikobewertung beinhaltet die Verwendung von Szenarioanalysen und Stresstests. Diese Methoden ermöglichen es Finanzinstituten, potenzielle Risiken zu quantifizieren und Strategien zur Risikominderung zu entwickeln. Szenarioanalysen simulieren verschiedene Marktsituationen, um die Auswirkungen auf die Vermögenswerte zu bewerten, während Stresstests extreme Marktbedingungen nachahmen, um die Widerstandsfähigkeit der Institution zu testen.

Die folgende Tabelle zeigt einige der wichtigsten Faktoren, die bei der Risikobewertung berücksichtigt werden sollten:

Risikofaktor Beschreibung Einfluss auf Ratings
Marktrisiko Schwankungen der Marktpreise Hoher Einfluss
Kreditrisiko Ausfallrisiken von Kreditnehmern Moderater Einfluss
Operationelles Risiko Risiken aus internen Prozessen und Systemen Geringer Einfluss

Die Ergebnisse dieser Analysen haben direkte Auswirkungen auf die Ratings von Finanzinstituten. Eine präzise Risikobewertung verbessert das Verständnis der finanziellen Gesundheit und erhöht die Wahrscheinlichkeit, ein positives Rating zu erhalten. Dies wiederum beeinflusst die Konditionen für Kapitalbeschaffung und Investitionen erheblich.

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Themen: Bankenrating, VV-Rating, Werbung | Kommentare deaktiviert für Strategische Vermögensbewertungen: Die Schlüsselrolle im Finanzsektor der Zukunft

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