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Anlagestrategien mit Unternehmenwerten in Einklang

Von Dr. Oliver Everling | 27.Februar 2018

Ratings führender Nachhaltigkeitsagenturen wie der oekom research AG in München gewinnen immer weiter an Bedeutung. Was einst als Idee weniger Anleger begann, die neben Renditezielen auch ethische, ökologische und soziale Aspekte berücksichtigt sehen wollen, erreicht inzwischen den Mainstream institutioneller Anleger.

Das Center for Investor Insight von Natixis hat 500 institutionelle Anleger weltweit befragt, um zu erfahren, wie sie ihre langfristigen Ziele mit kurzfristigen Chancen inmitten von Marktrisiken in Einklang bringen wollen. Laut Studie planen die Befragten in diesem Jahr einen noch aktiveren Ansatz beim Umgang mit ESG-Themen. Dabei gaben drei von fünf Investoren (60%) an, bereits jetzt ESG-Kriterien bei ihren Anlageentscheidungen zu berücksichtigen.

Die Anzahl der institutionellen Investoren die davon überzeugt ist, dass mit ESG-Anlagen Alpha erzielt werden kann, ist bereits höher als die Gruppe der Unternehmen, die sich hauptsächlich auf Risikominderung konzentriert: Ihre Überzeugung hinsichtlich der Wirksamkeit dieses Ansatzes ist also eindeutig. Eine deutliche Mehrheit ist der Meinung, dass die Aufnahme von ESG-Kriterien in die Anlagestrategie innerhalb der nächsten fünf Jahre zur gängigen Praxis werden wird.

59 % sagen, dass mit ESG-Anlagen Alpha generiert werden kann. 56 % sind der Ansicht, dass ESG-Anlagen Risiken mindern (wie Verlust von Vermögenswerten durch Rechtsstreitigkeiten, sozialen Unfrieden und Umweltschäden). 61 % sind der Meinung, dass die Aufnahme von ESG in die Anlagestrategie innerhalb der nächsten fünf Jahre zur gängigen Praxis werden wird.

Während noch vor einem Jahr die Befragten als Hauptgrund für ESG, das jeweilige Unternehmensmandat oder die Anlagepolitik nannten, sagt nun fast die Hälfte (47%), dass die Berücksichtigung von ESG-Kriterien von der Notwendigkeit bedingt sei, Anlagestrategien mit den Unternehmenswerten in Einklang zu bringen. Dagegen nannten zwei Fünftel (41%) als Hauptfaktor die Reduzierung des Risikos einer negativen Berichterstattung, was einen Anstieg von 21% im Vergleich zu 2016 darstellt.

„Die Einstellung zu ESG-Anlagen ändert sich dramatisch, und die große Mehrheit ist nun davon überzeugt, dass ESG zu Alpha-Generierung führt und in weniger als fünf Jahren zur gängigen Praxis werden wird“, so Dave Goodsell, Executive Director des Center for Investor Insight von Natixis. „Institutionelle Anleger haben in den letzten Jahren die Auswirkungen von Umwelt-, sozialen und Governance-Ereignissen in zahlreichen Unternehmen beobachtet und gesehen, wie sowohl Aktienkurse als auch die Reputation von Unternehmen Schaden nehmen können.“

Themen: Aktienrating, Nachhaltigkeitsrating | Kein Kommentar »

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