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Anreiz für Bankenschrumpfung gefordert

Von Dr. Oliver Everling | 19.Februar 2014

„Wer hat den einfachsten Stresstest?“ Diese Frage würden sich Banken stellen, wenn bekannt würde, dass es Unterschiede bei den in Portugal, England, Griechenland oder Deutschland durchgeführten Stresstests gibt. Raimund Röseler, Exekutivdirektor Bankenaufsicht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht, wirbt daher auf der Konferenz „Gesamtbanksteuerung“ in der Frankfurt School of Finance and Management daher für die durch EBA zu gewährleistende Einheitlichkeit, wenn auch nationale Besonderheiten zu berücksichtigen seien.

Röseler berichtet von 18 verschiedenen Autsichtsansätzen in Europa. „Auch die ‚less significant‘ Finanzinstitute müssen daher mit Änderungen rechnen“, warnt Röseler, der die Worte „less significant“ nicht mit „weniger wichtig“ übersetzt wissen will.

Röseler verteidigt den Eigenweg der USA am Beispiel der Leverageratio, denn in Europa lägen aufgrund der anderen Kapitalmarktstruktur wesentlich mehr Risiken in den Bankbilanzen als in den USA.

„Bei harten Verstößen gegen das Aufsichtsrecht können wir künftig bis zu 10 % des – wie auch immer definierten – Umsatzes einer Bank als Strafe verhängen“, kündigt Röseler an. Nicht nur empfindliche Strafen, sondern auch neue Vergutungsregelungen für Bankmanager sollen Banker wieder auf ihre volkswirtschaftlichen Funktionen zurückführen. So habe es beispielsweise keine einzige Vergutungsregelung gegeben, die einen Bankmanager auch für ein Schrumpfen der Bank belohnt hätte, wie es risikopolitisch notwendig gewesen wäre.

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