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Auswahl von Unterverwahrern

Von Dr. Oliver Everling | 29.Dezember 2010

Selbst international aufgestellte Global Custodians kommen gerade bei Private Equity Strukturen oder bei Sondervermögen mit illiquiden Assets nicht ganz ohne Sub-Custodians aus. „Aber selbst, wenn das nicht erforderlich sein sollte, bleibt auch bei internationalen Konzernen das Verwahrrisiko virulent. Denn auch hier werden Verwahrketten aufgebaut, bei denen der konzerneigene Verwahrer zwar den selben Markennamen trägt, juristisch aber eine selbständige Einheit darstellt, die einem ausländischen Aufsichtsregime und einer ausländischen Jurisdiktion mit allen damit verbundenen Komplikationen untersteht“, schreibt Dr. David Lohmann in seinem Beitrag für das Buch von Volker Braunberger, Oliver Everling und Uwe Rieken (Herausgeber): Rating von Depotbank und Master-KAG, Anlegerschutz und Effizienzsteigerung für Investmentfonds, Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7.

Dr. David Lohmann ist seit 2005 Sprecher der Geschäftsleitung der M.M.Warburg & CO Luxembourg S.A., einer Tochterbank der M.M.Warburg & CO KGaA, Hamburg. In Luxembourg sind wesentliche Teile der Assetmanagement-Aktivitäten der Warburg Bankengruppe konzentriert. Als Depotbank verwahrt die Warburg-Bank in Luxembourg 120 Sondervermögen mit einem Volumen von rd. EUR 10,3 Mrd.. Insgesamt hat die Warburg Bankengruppe EUR 32,3 Mrd. Assets under Management (31.12.2009).

Für Lohmann stellt sich auch bei internationalen Konzernen die Frage nach dem Fall der Fälle: Wie werden die dem Sondervermögen gehörenden Vermögenswerte im Insolvenzfall separiert und liquidiert? „Und dabei ist es schon von Gewicht,“ macht Lohmann klar, „ob das nach einem Insolvenzrecht der Irgendwoinsel in Übersee oder in einem Verfahren nach europäischen Standards abläuft.“

Die Risiken aus der Unterverwahrung stellen sich also generell bei der Beauftragung einer Depotbank, unabhängig von der Größe und der Konzernzugehörigkeit. „Es macht daher durchaus Sinn,“ so Lohmann, „sich als Fondsinitiator näher damit auseinander zu setzen, wie die Depotbank diese Risiken erkennt und begrenzt. Die Antworten hierauf sind als wesentliches Qualitätskriterium auch im Rating heranzuziehen.“

Themen: Depotbankrating, Master-KAG Rating | Kein Kommentar »

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