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Budgetkontrolle für Anti-Korruptions-Compliance

Von Dr. Oliver Everling | 14.Dezember 2017

In der Prävention von Korruption kann die Kontrolle der Budgets aufschlussreich sein, die von Unternehmen für Anti-Korruptions-Compliance vorgesehen sind. Ein unrealistisch niedriges kann sich ebenso wie ein unwirtschaftliches, unverhältnismäßig hohes – da den Ertrag zu sehr belastendes – Budget negativ auf das Rating auswirken.

„Ein Budget für die Umsetzung einer Anti-Korruptions- und Korruptionspolitik in der gesamten asiatisch-pazifischen Region in Höhe von 15.000 US-Dollar muss deutlich zu gering sein – doch genau so etwas kommt in der Praxis vor“, heißt es in einer Corporate News von LexisNexis Risk Solutions. „Auf der anderen Seite geben einige Unternehmen mehr als 15.000 Dollar aus, nur um einen einzigen Lieferanten zu überprüfen – aber was tun Unternehmen, die mehrere tausend Lieferanten haben? Zudem sind viele Unternehmen versucht, Überprüfungen im eigenen Haus durchzuführen. Doch das muss mit wachsender Zahl anstehender Fälle zunehmend unrealistisch sein: So würde ein großer Einzelhändler mit 20.000 Lieferanten selbst im Rahmen einer schnellen Internetrecherche bis zu 4.000 Stunden benötigen und wäre selbst dann vermutlich nicht vollständig Compliance-konform.“

Seyfi Günay, Direktor Finanzkriminalität Compliance bei LexisNexis Risk Solutions erklärt: „Unabhängig davon, welche Maßnahmen von einem Unternehmen ergriffen werden, kann ein Einzeltäter beschließen, das gesamte Compliance-Programm zu umgehen. Effektive Compliance-Prozesse zu haben ist dann wie eine Versicherungspolice: Wenn Bestechung oder Korruption auftritt, kann ein Unternehmen belegen, dass es alles in seiner Macht Stehende getan hat, um dies zu verhindern. Da die Anti-Korruptions-Gesetzgebung in allen OECD-Ländern immer umfassender wird, müssen Unternehmen die notwendigen Schritte unternehmen, um sich vor diesen drei Fallstricken zu schützen.“

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