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China First

Von Dr. Oliver Everling | 24.Dezember 2020

„Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist darauf aus, das Verhalten und die Gesinnung der Bürger nach den Vorgaben der Führung gleichzuschalten“, urteilt Theo Sommer im Buch „Social Credit Rating“ des Springer-Verlags.

Theo Sommer schreibt seit 1958 für Die ZEIT. Er war deren Chefredakteur von 1973 bis 1993 und danach bis 2000 neben Marion Gräfin Dönhoff und Helmut Schmidt ihr Herausgeber. Asien ist eines seiner Lebensthemen. Seine Doktorarbeit schrieb er über „Deutschland und Japan zwischen den Mächten, 1935-1940“. China bereiste er zum ersten Mal 1975 und seitdem immer wieder. 1979 veröffentlichte ein Buch über die sich reformierende Volksrepublik, „Die chinesische Karte“; 2019 erschien sein Werk „China First“.

Wichtigster Hebel zur Gleichschaltung der Gesinnung sei in China das geplante Sozialkreditsystem – „eine von Algorithmen gesteuerte Maschinerie, die Bürger, Unternehmen, Institutionen und Behörden überwacht, bewertet und, je nachdem, belohnt oder bestraft“, schreibt Sommer.

„Anders als in der deutschen Schufa geht es dabei nicht nur um Bonitätsauskünfte über Kreditverträge und Zahlungsverhalten, sondern um sämtliche Daten“, so Sommer Das System sei als „Totalitarismus im digitalen Gewand“ beschrieben worden. Bundeskanzlerin Angela Merkel soll dazu gesagt haben, schreibt Sommer, George Orwell’s „1984“ sei im Vergleich dazu nur ein „laues Lüftchen“. Das SKS stellt auch die ausländischen Unternehmen in China vor große Herausforderungen.

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