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Chinesische Unternehmen lassen Vorsicht walten

Von Dr. Oliver Everling | 29.Juni 2021

Der Ausbruch der Corona-Pandemie veranlasste chinesische Unternehmen im vergangenen Jahr, ihr Kreditmanagement zu verschärfen, um ihre Liquidität zu verbessern und in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld zu bestehen, berichtet der Kreditversicherer Coface. Die chinesische Wirtschaft wuchs nach Angaben von Coface im Jahr 2020 um 2,3% und war damit die einzige große Volkswirtschaft, die ein Wachstum verzeichnete.

Demnach dominieren verkürzte Kreditlaufzeiten für Zahlungen die chinesische Unternehmenslandschaft: 54% der Befragten bitten ihre Kunden innerhalb von bis zu 60 Tagen zur Kasse, das sind 12% mehr als noch im Jahr 2019. Die durchschnittliche Zahlungsfrist sank um 11 Tage, von 86 Tagen im Jahr 2019 auf 75 Tage im Jahr 2020. Die restriktivsten Branchen mit den kürzesten Zahlungsfristen sind Holz (55 Tage), Textil (58 Tage) und Transport (62 Tage). Zu den Sektoren, die am großzügigsten sind, gehören neben dem Baugewerbe (101 Tage) der Energiesektor (99 Tage) und die Papierindustrie (85 Tage).

Im Jahr 2020 erlebten weniger Unternehmen Zahlungsverzögerungen: 57% der Befragten berichteten von überfälligen Zahlungen, gegenüber 66% im Jahr 2019. Mögliche Gründe sind staatliche Unterstützungen in Form von Steuererleichterungen, Kreditbürgschaften und der Verzicht auf Kreditzinsen. Zusätzlich meldeten 11 von 13 Branchen einen Rückgang der Dauer von Zahlungsverzögerungen. Ausnahmen hiervon waren der Einzelhandel, wo es keine Veränderung gab (im Schnitt 76 Tage) und das Baugewerbe, wo ein Anstieg der durchschnittlichen Zahlungsverzögerung von 109 auf 117 Tage zu verzeichnen war.

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