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Dealreporter berichten über Aktivisten

Von Dr. Oliver Everling | 15.März 2016

Dealreporter, ein spezialisierter Nachrichten- und Analysedienst der Mergermarket Group, signalisiert eine wachsende Bedeutung des Aktionärsaktivismus in Deutschland. Insbesondere die Aktivitäten, in denen Kampagnen hinter dem Vorhang der Öffentlichkeit durchgeführt werden, könnten in einigen Sektoren zukünftig häufiger vorkommen. Dealreporter liefert relevante Berichte über aktuelle und erwartete Unternehmensereignisse sowie M&A-Trends, ereignisgesteuerte besondere Situationen, Unternehmenskredite sowie Equity- und Debt Capital-Markets-Transaktionen.

Laut Dealreporter gehören der deutsche und österreichische Immobiliensektor zu den reifen Zielen für Aktionärsaktivisten. Unternehmen wie TAG Immobilien, Immofinanz und CA Immobilien Anlagen könnten die Aufmerksamkeit auf sich ziehen – entweder aufgrund des hohen Cash-Flows, oder weil sie mit einem Abschlag auf den Nettoinventarwert gehandelt werden. Aktivisten könnten bei diesen Unternehmen auf eine größere betriebliche Effizienz oder eine Portfoliorestrukturierung pochen. Diese Faktoren könnten zudem zu einer weiteren Konsolidierung in der Branche führen, glauben die Beobachter bei Dealreporter.

„Der Aktionärsaktivismus in Deutschland konzentriert sich in der Regel auf Beherrschungsverträge und Squeeze-out-Szenarien, bei denen Hedge-Fonds nach Preisbeulen suchen, die das deutsche Übernahmerecht erlaubt. Zukünftig könnten jedoch andere Formen des Aktivismus in den Mittelpunkt rücken“, sagt Lucinda Guthrie, Global Editor bei Dealreporter.

Dealreporter konnte Marktbewegungen von aktivistischen Investoren in Deutschland registrieren, unter anderem bei Bilfinger, ThyssenKrupp und Adidas. Ein beachtenswerter Aktivist sei in diesem Zusammenhang der schwedische Investor Cevian Capital, mit Beteiligungen an Bilfinger und ThyssenKrupp. Dabei folgt der Investor immer der gleichen Strategie, berichtet Dealreporter: Anteile kaufen, Macht ausweiten und unrentable Geschäftszweige verkaufen. Cevian sei ein typisches Beispiel für den Hintergrundaktivismus, der in Deutschland immer häufiger vorkommt.

„Ein interessantes Merkmal bei Cevian ist, wie Beteiligungen während einer gezielte Aktivisten-Kampagne erhöht werden. Dadurch steigt die Einflussnahme auf Unternehmensentscheidungen und Cevian profitiert stärker von den späteren Resultaten. Auch bei Adidas deuten Unternehmensentscheidungen darauf hin, dass eine Gruppe von Aktionärsaktivisten einer ähnlichen Strategie folgt. Erst kürzlich sind mit dem ägyptischen Milliardär Nassef Sawiris und Ian Galliene, dem Co-Chef der belgischen Holding Groupe Bruxelles Lambert, zwei aktivistische Großaktionäre des Sportartikelherstellers in den Aufsichtsrat eingezogen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass Adidas in Zukunft noch mehr aus dieser Richtung erwarten darf, wie etwa bei der Frage, ob Reebok verkauft werden soll, oder nicht“, sagt Guthrie abschließend.

Themen: Aktienrating, Unternehmensrating | Kein Kommentar »

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