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Deutsche Stiftungen kooperieren mit oekom research

Von Dr. Oliver Everling | 30.März 2010

Der Bundesverband Deutscher Stiftungen sucht mit der oekom research AG als offiziellem Projektpartner die Zusammenarbeit. Ziel der Kooperation ist es nach Angaben der Ratingagentur oekom research, die Mitglieder des Verbandes bei der Berücksichtigung sozialer und umweltbezogener Aspekte in ihrer Kapitalanlage zu unterstützen. Dazu bietet oekom research den gut 3.400 Mitgliedern des Bundesverbandes einen einmaligen und kostenlosen Portfolio-Check in Bezug auf Nachhaltigkeitskriterien („Nachhaltigkeitsscreening“) an.

Viele institutionelle Investoren beziehen seit längerer Zeit derartige Kriterien in ihre Anlageentscheidungen mit ein. Auch Stiftungen öffnen sich verstärkt dem Thema, haben aber oftmals noch Beratungsbedarf. „Dabei bieten nachhaltige Anlagen gerade den Stiftungen handfeste Vorteile“, sagt Robert Haßler, CEO von oekom research. Dazu zählt insbesondere die aktive Förderung des sozialen, kulturellen oder umweltbezogenen Stiftungszwecks durch gezielte Investments in Aktien und Rentenpapiere von Emittenten, die im Sinne des Stiftungszwecks agieren. Außerdem lassen sich Reputationsrisiken wie im Fall der niederländischen Krebsstiftung KWF Kankerbestrijding vermeiden. Diese hatte einen Teil ihrer Kapitalanlagen in Tabakunternehmen investiert, was in der niederländischen Öffentlichkeit für großes Aufsehen gesorgt und die Stiftungsmanager in Erklärungsnot gebracht hat. Durch die Nutzung von ökologischen oder sozialen Ausschlusskriterien bei der Auswahl der Anlageobjekte und deren konsequente Anwendung lassen sich solche Situationen und die damit verbundenen Reputationsverluste vermeiden.

Auf der anderen Seite sichert sich die nachhaltig anlegende Stiftung auch Renditechancen: Wie zahlreiche Studien belegt haben, können nachhaltige Kapitalanlagen eine vergleichbare Rendite wie konventionelle Anlagen erzielen. Nach einer aktuellen Auswertung des Unternehmensberaters Mercer zeigen 30 von 36 internationalen wissenschaftlichen Studien, dass nachhaltige Kapitalanlagen gleich gut oder sogar besser abschneiden als konventionelle. Die Vorbehalte deutscher Stiftungen gegen die Einbeziehung von Nachhaltigkeitskriterien sind entsprechend im Rückzug begriffen.

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