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Die 7 häufigsten Insolvenzgründe

Von Dr. Oliver Everling | 6.Juli 2015

Das Buch von Jürgen Staab lässt „Die 7 häufigsten Insolvenzgründe erkennen und vermeiden“: Das Buch des Beratenden Volkswirts und Fördermittelberaters, zugleich auch Vorstand der Energiegenossenschaft Main-Kinzigtal eG, kommt aus der Praxis für die Praxis im renommierten Verlag Springer Gabler.

Wenn auch geprägt durch seine persönlichen Erfahrungen im Umgang mit kleinen und mittleren Unternehmen, stützt sich Staab doch stets auch auf anerkannte Quellen, wie etwa zur Forschung über die Insolvenzursachen. Aus diesen entwickelt Staab einen Leitfaden der wichtigsten Insolvenzursachen und Ansätze zu ihrer Vermeidung: Fehlendes Controlling, fehlende Unternehmensplanung, Finanzierungslücken, unzureichendes Debitorenmanagement, autoritäre, rigide Führung, ungenügende Transparenz und Kommunikation, Investitionsfehler sowie falsche Produktionsplanung.

In der Unternehmenspraxis gerade bei kleinen und mittleren Unternehmen oft allzu schnell über die frühen Indikatoren einer drohenden Insolvenz hinweggegangen, da doch vieles „selbstverständlich“ erscheint. Welche Art und welcher Detaillierungsgrad einer Planung jedoch als ausreichend erachtet werden kann sowie welche Instrumente zur Debitorenüberwachung den Einzug von Forderungen sichern, darüber lässt sich lange streiten.

Staab zeigt daher auf, wie beispielsweise mit Hilfe systematischer Ratings Forderungsausfälle vermieden werden können, die in vielen Unternehmen aufgrund von Abhängigkeiten zu einzelnen Großkunden zur Insolvenz führen können. Umgekehrt spricht Staab auch das Thema des eigenen Ratings an, das nicht nur für Kreditgeber oder sogar auch für sonstige Investoren, sondern insbesondere auch für Lieferanten Schlüssel zur Entscheidung darüber sein kann, eine Geschäftsbeziehung fortzuführen oder eben – zum Nachteil des betroffenen Unternehmens – zu beenden.

Der Unternehmensberater Staab versäumt es nicht, auf die Beratungsmöglichkeiten für KMU einzugehen und auch die Fördermöglichkeiten aufzuzeigen. Beratungszuschüsse für KMU machen es oft möglich, auch dann noch externe Beratung in Anspruch zu nehmen, wenn die eigenen Mittel dafür knapp werden. Im Ergebnis können frühzeitig Konzepte zur Restrukturierung und Sanierung entwickelt werden, die sowohl an strategischen, als auch finanziellen Dimensionen ansetzen.

Staab analysiert die Statistik der Insolvenzen mit dem Schluss, dass oft auch das Wissen über das Insolvenzrecht bei kleinen und mittleren Unternehmen nicht ausreichend ist, um einen fortführungswürdigen Betrieb auch durch die Insolvenz zu führen. Daher gibt er in seinem Buch auch zu den elementaren rechtlichen Fragen einen kurzen Überblick.

Innovationsmanagement statt „Cost Cutting“, so seine Devise für Unternehmen, die noch nicht in die Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit geraten sind. Schließlich gibt es auch Fördermittel für die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.

Jürgen Staab: „Die 7 häufigsten Insolvenzgründe erkennen und vermeiden – Wie KMU nachhaltig erfolgreich bleiben“, Springer Gabler, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-06424-2.

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