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ETF-Vorteile in der Rechnungslegung

Von Dr. Oliver Everling | 11.Juni 2011

Mit circa sechs Millionen Kunden und gut 20.000 Mitarbeitern hat die EnBW Energie Baden-Württemberg AG 2010 einen Jahresumsatz von rund 18 Milliarden Euro erzielt. Als drittgrößtes deutsches Energieversorgungsunternehmen konzentriert sie sich auf die Tätigkeitsbereiche Strom, Gas sowie Energie- und Umweltdienstleistungen.

Da die Finanzanlagen nicht in Contractual Trust Arrangements, sondern innerhalb der Bilanzen der EnBW Gesellschaften gehalten werden, spielen Themen wie IFRS und Steuern eine wichtige Rolle bei der praktischen Umsetzung der Anlagestrategie, schreibt Wolfgang Maier in seinem Beitrag zum Buch „Exchange Traded Fund Rating“ (herausgegeben von Dr. Oliver Everling und Götz Kirchhoff, Art.-Nr. 22.472-1100 Bank-Verlag Medien GmbH, ISBN 978-3-86556-257-9).

Dipl. oec. Wolfgang Maier ist Director Asset Management bei der EnBW Energie Baden-Württemberg AG. Seine Tätigkeitsschwerpunkt liegen seit mehreren Jahren in der Durchführung und strategischen Weiterentwicklung des Asset Management der Gesellschaft, insbesondere unter Berücksichtigung sich wandelnder Rahmenbedingungen (z.B. IFRS etc). Nach einer Banklehre absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Hohenheim mit den Schwerpunkten Kreditwirtschaft, Rechnungswesen und Finanzierung sowie Wirtschaftsrecht. Nach dem Studium arbeitete Herr Maier zunächst im Firmenkreditbereich einer großen Regionalbank. Seit dem Eintritt in eine der Vorgängergesellschaften Der EnBW hat er im Finanzsektor der Gesellschaft verschiedene Leitungsfunktionen im In- und Ausland ausgeübt. Herr Maier war lange Jahre im Prüfungsausschuss der IHK für Industriefachwirte und ist in verschiedenen Anlageausschüssen von Verbänden tätig.

Im IAS 27 in Verbindung mit SIC 12 wird unterstellt, dass Investoren bei Spezialfondsmandaten einen beherrschenden Einfluss ausüben und deshalb die Spezialfonds voll konsolidiert werden müssen, schreibt Maier. „In der Konsequenz bedeutet dies,“ so zeigt Maier auf, „dass die GuV-Rechnung des Unternehmens direkt von Anlageentscheidungen externer Fondsmanager beeinflusst wird, da jeder Verkauf eines Wertpapiers GuV wirksam gebucht wird, Wertveränderungen des Bestands jedoch über die Bilanz gezeigt werden.“ Dies führe zu einer für Corporates nicht akzeptablen Volatilität der Ergebnisrechnung.

Bereits 2002 seien bei EnBW deshalb erste Überlegungen betreffend den Einsatz von Publikumsfonds und ETF angestellt worden, so Maier, da bei diesen Investmentvehikeln erst ab einer Beteiligungsquote von über 20 % bzw. ab 50 % (die Grenzen sind abhängig vom jeweiligen Wirtschaftsprüfer) von einer Konsoldierungspflicht auszugehen ist.

„Bei Beachtung dieser Grenze trägt der Einsatz von ETF somit zu einer Verstetigung der Unternehmenszahlen bei,“ urteilt Maier, „da nicht bereits bei jeder Änderung von Indexzusammensetzungen GuV-Effekte entstehen, sondern erst bei der Veräußerung des gesamten Index/ETF.“

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