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Europäisches Normungssystem bewährt sich

Von Dr. Oliver Everling | 30.Juni 2010

Der Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz des Europäischen Parlamentes hielt eine Anhörung zur Zukunft der Europäischen Normung ab. Über die Ergebnisse berichtete Dr. Holger Mühlbauer, Geschäftsführer des TeleTrusT Deutschland e.V.

Das Europäische Normungssystem hat sich grundsätzlich bewährt, heißt es in der Meldung über die Ergebnisse des Ausschusses. Eine breite Unterstützung für ein zentralisiertes Europäisches Normungssystem oder eine Normungsagentur sei nicht zu erkennen.

Das nationale Delegationsprinzip wurde grundsätzlich bestätigt und von verschiedenen Rednern als das geeignete Instrument für die Europäische Normung hervorgehoben. Besonderer Wert wurde auf die bessere Einbindung „schwacher“ Akteure (Verbraucher, Umweltvertreter, Gewerkschaftsvertreter, KMU) gelegt. Hier machten sich die kommissionsfinanzierten Organisationen wie NORMAPME, ANEC, ECOS und ETUI für eine zentrale Interessensvertretung stark. In diesem Zusammenhang kamen auch Gedanken zu so genannten alternativen Produktionsmöglichkeiten auf, die nach dem Modell „ISO 26000″, Interessensvertretungen statt nationalen Vertretungen auf europäischer Ebene das Tor öffnen könnte.

Das Finanzierungsmodell der Normung über den Verkauf von Normen und damit eine breite Lastenverteilung wurde nicht grundsätzlich in Frage gestellt. Einzelne Vertreter brachten das Thema „kostenlose Normen“ auf, anerkannten jedoch, dass Kosten dann aus Steuermitteln der Mitgliedsländer getragen würden.

Der Vertreter der IKT-Normung legte Wert auf die Feststellung, dass dieser Sektor auf die Arbeitsergebnisse von Foren und Konsortien angewiesen sei. Eine Botschaft, die bei der Europäischen Kommission angekommen ist. Andere Wirtschaftssektoren befürchten allerdings diesbezüglich Gefahren für die Kohärenz des Normenwerkes und außereuropäische Einflüsse auf die Europäische Normung.

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