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Finanzierungs-Mix im Mittelstand erweitern – Digitalisierung nutzen

Von Dr. Oliver Everling | 9.Juni 2015

Die Finanzierungssituation für mittelständische wird tendenziell schwieriger. Mit dieser These eröffnete Carl-Dietrich Sander, Leiter der Fachgruppe Finanzierung-Rating im Verband „Die KMU-Berater – Bundesverband freier Berater e.V.“ seinen Vortrag auf der Veranstaltung des Düsseldorfer Finanz Forum. Er verwies auf den Druck auf die Ertragslage der Kreditinstitute, die von der weiter anhaltenden Tiefzinsphase und der „boomenden“ Regulatorik ausgehe. Besonders betroffen seien zudem Institute, die die Eigenkapitalanforderungen von Basel III noch nicht erfüllen. Sander sieht vor allem auf die Unternehmen mit mittlerer Bonität zunehmende Anforderungen seitens der Banken und Sparkassen zukommen was Informationsumfang und -qualität und Sicherheiten angeht.

Nach Einschätzung der KMU-Berater ist damit das „klassische“ Finanzierungsmodell gerade bei kleinen und mittlerer Unternehmen (KMU) mit einer Hausbank und vielleicht noch einer Nebenbankverbindung nicht mehr tragfähig. Auf Sicht sollten die Unternehmen zwei in etwa gleichstarke Hausbankverbindungen aufbauen. Eine wichtige Frage dabei sei, mit welchen Kreditinstituten ein Unternehmen zusammen arbeite. Sander wies auf die „Informations-Assymetrie“ zwischen Banken und Firmenkunden hin: Während die Banken immer mehr Informationen verlangen, schweigen sie sich über ihre eigene wirtschaftliche Situation aus. Für Unternehmen sei es aber wichtig, mit ertragsstarken Instituten mit hoher Risikotragfähigkeit zusammen zu arbeiten. Daher wären die Ergebnisse der von der Bankenaufsicht für dieses Jahr avisierten Stresstests für die regionalen Kreditinstitute für Unternehmen durchaus von Interesse.

Ein weiterer wichtiger Baustein einer Finanzierungsstrategie sei die gezielte Nutzung weiterer Finanzierungs-Alternativen, betonte Sander. Dazu zählen natürlich die bekannten Instrumente wie Leasing und Factoring, deren Einsatz die Kreditspielräume bei den Banken schonen könne. Sander verwies aber auch auf die Eigenkapitalfinanzierung und auf die neuen Instrumente im Internet von Crowdlending bis zu Vermittlungsportalen wie www.compeon.de.

Dieses Vermittlungsportal für Finanzierungen, Anlagen und Leasing stellte einer der Gründer von Compeon, Dr. Nico Peters, vor und betonte dabei „Die Digitalisierung hat – angefangen mit dem Privatkundengeschäft – das Verhalten der Bankkunden signifikant verändert und wird auch im Firmenkundengeschäft nachhaltigen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Kunde-Bank-Beziehung haben“. So könnten sich bereits heute die Hälfte aller Firmenkunden vorstellen, ihre Bankgeschäfte fast vollständig online abzuwickeln, was die steigende Bedeutung dieses Kanals auch in dieser Kundengruppe deutlich mache.

Compeon, das im Übrigen der gleichen Mediengruppe angehört wie beispielsweise das Handelsblatt, die WirtschaftsWoche oder der Betrieb folge in seiner Funktionsweise dem klassischen Ausschreibungsprinzip, erläuterte Peters. Unternehmen sei es über Compeon möglich, kostenlos und über einen sicheren Weg Finanzierungskonditionen in Bezug auf Zinssatz, Sicherheitenanforderungen, Auflagen und Bedingungen von zahlreichen Groß- und Regionalbanken, Volks- und Raiffeisenbanken und Sparkassen zu erhalten und zu vergleichen.

Peters stellte die Vorteile von Compeon für Kreditinstitute einerseits und Unternehmen andererseits in den Mittelpunkt seiner Ausführungen. Während mittelständische Unternehmen über Compeon erstmalig die gleiche Markttransparenz und entsprechende Konditionenvorteile genießen könnten wie Verbraucher über andere weitläufig bekannte Privatkunden-Portale, würden Kreditinstitute insbesondere von der effizienten Möglichkeit der Neukundenakquise profitieren.

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