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Fokus auf Asset Encumbrance

Von Dr. Oliver Everling | 20.September 2012

Fitch Ratings stieß mit einer Studie das Thema „Asset Encumbrance“ an – entsprechend diskutiert auf dem TSI Kongress 2012 Jens Schmidt-Bürgel von Fitch Ratings mit Christopher Anhamm von The Royal Bank of Scotland, Stefan Ziese von der Commerzbank, Chrisoph Schlecht von der BaFin und John Kiff vom International Monetary Fund über dieses Thema in Berlin.

Kiff erläutert die Statistik, nach der Verbriefungen in Deutschland vergleichsweise stabil beblieben seien. Das Stigma von Verbriefungen in den USA belaste nach wie vor den Markt, so dass man es mit einem engen Markt zu tun habe. Kiff weist darauf hin, dass Covered Bonds nach wie vor mit einigen regultorischen Vorzügen versehen seien. Zudem sei in Deutschland der Pfandbriefmarkt „too big to fail“, zu groß, als dass hier Probleme hingenommen werden könnten. Kiff weist darauf hin, dass für die Auswahl von Vermögenswerten für Covered Bonds strenge Kriterien gelten, so dass hier dem Markt auch Grenzen der Entwicklung gesetzt seien. Einlagenversicherer und Bankenaufsicht seien zudem besorgt über die „Super Seniority“ von Covered Bonds.

Christoph Schlecht von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht verteidigt die Privilegien von Covnered Bonds bei der Risikogewichtung. Dafür gebe es gute Gründe, denn Covered Bonds seien besser geschützt als andere Assetklassen. Die Frage der Einlagensicherung sei eine andere. Christopher Anhamm schaltet sich in dieser Frage ein und unterstreicht, die wesentlich stringentere Regulierung führe zur entsprechenden Risikogewichtung.

Jens Schmidt-Bürgel tritt der Vorstellung entgegen, Fitch Ratings hätte wegen Encumbrance Herabstufungen vorgenommen. Dies betreffe nur griechische Banken aus guten Gründen. Die historische Ausfallrate sei extrem niedrig. Die „Failure Rate“ sei jedoch viel höher. Darunter werden diejenigen Fälle erfasst, in denen Banken externe Unterstützung benötigten. Daten über die Schwere von Verlusten bei Banken seien nicht sonderlich gut, macht Schmidt-Bürgel klar. Er geht auf die Wechselbeziehung ein, dass eine Reduktion der Wahrscheinlichkeit, dass eine Bank in Schwierigkeiten gerate, zugleich auch die Wahrscheinlichkeit reduziere, dass in dem Falle, dass es doch zu einem Ausfall komme, die Verluste begrenzt würden.

Ziese geht auf Downgradings von Ratingagenturen ein, die zu höheren Haircuts führen und damit einen Teufelskreis auslösen würden. Christoph Schlecht führt auf den Punkt zurück, dass zunächst der Verlust von Vertrauen anzugehen war. Deshalb habe im Vordergrund gestanden, zu sichereren Märkten zurückzuführen. Mehr Sicherheiten seien die Konsfequenz. „In Deutschland sind wir hohe Asset Encumbrance gewöhnt. In der Tat sei diese ein Problem, wenn Banken ausfallen.“

Schmidt-Bürgel macht klar, dass das Problem nicht an einer einzigen Kennzahl festgemacht werden könne. Es komme vielmehr auf das Geschäftsmodell an. Er weist darauf hin, dass die Vorstellungen über angemessenen OC-Levels in Bewegung seien. Manche Banken würden angesichts des OC-Themas auch andere Ratings als AAA akzeptieren. Anhamm weist darauf hin, dass Covered Bonds mit niedrigen OC-Levels von der EZB zugelassen wurden. Die EZB habe geholfen, OC-Levels zu senken.

Ziese lenkt die Diskussion zur Frage nach dem Prinzip „too big to fail“. Christoph Schlecht erläutert die Position der Bankenaufsicht, dass eine Marktstruktur erreicht werden müsse, in der die Marktteilnehmer nicht länger eine Bestandsgarantie allein aufgrund ihrer Größe erhalten.

Themen: Bankenrating, Covered Bond Rating, Pfandbriefrating | Kein Kommentar »

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