« | Home | »

Implikationen des Festgeldzinstrends

Von Dr. Oliver Everling | 11.Januar 2018

Der Trend zu sinkenden Festgeldzinsen hält weiter an und kündigen damit möglicherweise steigende Gewinne der Banken an. Paart sich eine konjunkturell bedingt steigende Kreditnachfrage für die Banken mit der Möglichkeit, Kreditzinsen weiter anzuhaben, sowie mit niedrigeren Zinsen im Einlagengeschäft, so könnte dies für Banken mit starkem Einlagen- und Kreditgeschäft von Vorteil sein.

Im Vergleich zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres lagen die Top-Zinsen zu Jahresbeginn 2018 um bis zu 32,0 % niedriger. Speziell kurze Anlagezeiträume sind von dieser Entwicklung betroffen. Das berechnete aktuell Tagesgeldvergleich.net auf Basis von 130 Anbietern und 661 Angeboten. Betrachtet wurden 7 verschiedene Laufzeiten (6 bis 120 Monate), jeweils für Einlagen von 5.000 und 25.000 Euro. Im Durchschnitt über die Laufzeiten hinweg reduzierten sich die Top-5-Zinsen um -3,22 % (5.000 Euro) bzw. -4,83 % (25.000 Euro).

Lag der Top-Zins für ein 6-monatiges Festgeld vor einem Jahr noch bei 1,25 %, sind derzeit nur noch 0,85 % drin. Das entspricht einem Rückgang von 32,0 %. Beim 12-monatigen Festgeld sank der Spitzenzins von 1,60 % im Jahr 2017 auf 1,26 % (-21,25 %) im neuen Jahr. Ähnlich sind die Zinsentwicklungen für die Laufzeit von 36 Monaten. Kurze Zeiträume sind bei Sparern als Alternative zum Tagesgeld sehr beliebt.

Eine vergleichsweise stabile Entwicklung der Top-Zinsen lässt sich bei Laufzeiten von 48, 60 bzw. 120 Monaten verzeichnen. Bei der Anlage über 48 Monate erzielten Sparer zu Jahresbeginn 2018 maximal 1,90 % – den gleichen Wert wie im Vorjahr. Bei 60 Monaten bieten die Banken weiterhin bis zu 2,00 %.

Die besten Zinssätze werden, bis auf wenige Ausnahmen, weiter konsequent von Instituten aus Ost- und Südeuropa angeboten – vorwiegend Tschechien, Rumänien, Lettland, Estland oder Portugal, berichtet Tagesgeldvergleich.net. Abschließbar sind diese Festgelder über Zinsportale wie Weltsparen, Savedo oder Zinspilot. „Ohne diese Zinsportale läge der durchschnittliche Zins für ein 24-monatiges Festgeld in Deutschland bei 0,40 %, der Top-Zins bei 0,90 %“, weiß Daniel Franke. „Inklusive der Angebote im EU-Ausland steigt der Zins im Schnitt auf 0,67 % und der beste Zinssatz beträgt 1,33 %. Das sind z. T. schon deutliche Unterschiede.“

Themen: Bankenrating | Kein Kommentar »

Kommentare

Sie müssen eingelogged sein um einen Kommentar zu posten.