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Individualität und Kundennutzen

Von Dr. Oliver Everling | 29.Dezember 2010

Die größeren Depotbanken scheinen schon allein aufgrund ihrer technischen und personellen Ausstattung sowie ihrer finanziellen Möglichkeiten am besten gerüstet zu sein, die Anforderungen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht umzusetzen und sich im Wettbewerb zu behaupten.

Bedeutet dies nun das „Aus“ für die kleineren Anbieter von Depotbankdienstleistungen? Dieser Frage gehen Dr. Laurenz Czempiel und Martin Strauß in ihrem Beitrag zum Sammelwerk von Volker Braunberger, Uwe Rieken und Oliver Everling (Herausgeber) „Rating von Depotbank und Master-KAG“ nach (Gabler Verlag – Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, http://www.gabler.de/, Wiesbaden 2011, ISBN 978-3-8349-2578-7).

Immerhin sorge das Depotbank-Rundschreiben zwar für Klarheit bezüglich der Aufgaben und Prozesse einer Depotbank, schreiben die Autoren, allerdings werde auch deutlich, dass die Umsetzung der Vorgaben Investitionen in moderne Abwicklungssysteme und in qualifiziertes Personal nach sich zieht. „Daneben werden die Anforderungen der Kunden an die Depotbanken steigen. Gewünscht werden ein verbessertes Reporting, Mehrwertdienstleistungen – beispielsweise Wertpapierleihe – oder die grundsätzliche Abdeckung von Märkten“, sagen Czempiel und Strauß.

Das Geschäftsmodell gerade kleinerer Banken und KAGen stehe damit auf dem Prüfstand. Hier gelte es, grundsätzliche Entscheidungen über die zukünftige Aufstellung zu treffen, aktiv weiteren Veränderungen in der Bankenlandschaft zu begegnen und die sich dabei ergebenden Chancen effektiv zu nutzen.

Zu den Autoren: Nach dem Abitur nahm Dr. Laurenz Czempiel sein Volkswirtschaftsstudium auf, das er an der Usamerikanischen Hochschule University of California, Santa Barbara, mit einem Master in Economics sowie an der LMU in München als Dipl.- Volkswirt abschloss. Von 1985 – 1991 war Dr. Laurenz Czempiel an der Ludwig-Maximilians-Universität als Assistent für Volkswirtschaftslehre beschäftigt und hielt u.a. Lehrveranstaltungen in den Bereichen Makroökonomie sowie Geld, Kredit und Währung ab. Nach einem Auslandsaufenthalt mit den Schwerpunkten Capital Markets und International Economics an der University of Chicago, Illinois kehrte er nach München zurück und promovierte 1990 zum Dr. oec. Während der ersten fünf Jahre seiner beruflichen Laufbahn war Dr. Laurenz Czempiel bei der Merrill Lynch International Private Banking Group tätig. 1996 wechselte er als Leiter Family Office zu Reuschel & Co. Privatbankiers. 2005 trat er in die Geschäftsleitung ein, deren erweitertem Kreis er bereits vier Jahre lang angehört hatte. In dieser Funktion verantwortet er dort seitdem die Bereiche Capital Markets, Investment Center, Wealth Management, Kirchen- und Stiftungsbetreuung und Institutional Sales. Als Referent ist er außerdem bei Veranstaltungen des Euroforums, IIR und des Handelsblatts tätig.

Dr. Laurenz Czempiel unterrichtet seit 1995 an der Munich Business School die Fächer Corporate Finance und Strategic Portfolio Management. Er betreut dort auch MBA Studenten sowie Diplomarbeiten und nimmt Abschlussprüfungen ab. Er ist Mitherausgeber der Schriftreihe „Finance Research“, die Reuschel & Co. gemeinsam mit der Munich Business School veröffentlicht. Regelmäßig erscheinen außerdem seine Publikationen in den Bereichen Kapitalmärkte, Portfoliomanagement, Finanzplanung und Stiftungen.

Martin Strauß verantwortet im Hause Donner & Reuschel die Depotbankfunktion. Nach dem Jurastudium in Hamburg begann er sein berufliche Laufbahn zunächst im Law & Risk Management der comdirect bank AG. 2001 wechselte er zur damaligen Conrad Hinrich Donner Bank, wo er u.a. für den Kommissionshandel mit institutionellen Kunden und für Kapitalmarktthemen zuständig war. Im Zuge der Einführung der Abgeltungssteuer übernahm Martin Strauß im Jahre 2007 den Ausbau des Depotbankbereichs, der inzwischen rund 90 Depotbankmandate mit einem Volumen von etwa 4,5 Mrd. EUR umfasst. Zu seinen Aufgaben gehören die Betreuung institutioneller Anleger und externer Vermögensverwalter sowie die Weiterentwicklung der vorhandenen Produktpalette. Daneben ist er als Mitglied in Anlageausschüssen verschiedener Spezialfonds und als Fachreferent für Depotbankthemen tätig.

Themen: Depotbankrating | Kein Kommentar »

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