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Kein Trübsal mehr bei Zertifikaten

Von Dr. Oliver Everling | 7.Dezember 2009

Die Zertifikatebranche blickt zuversichtlich in die Zukunft. Die große Mehrheit der Emittenten sieht ein zunehmendes Absatzpotenzial für Zertifikate in 2010. Besonders positiv werden dabei Garantieprodukte gesehen. Dies geht aus einer aktuellen Umfrage der Feri EuroRating Services AG hervor, an der 19 Zertifikateemittenten, deren Produkte in Deutschland notiert sind, teilnahmen. Ebenso gehen fast 90% der Befragten von einer konstanten oder sogar wachsenden Produktvielfalt aus. Die vorliegende Umfrage wurde im Oktober 2009 von der Feri EuroRating Services AG durchgeführt. Es wurden dabei 19 Zertifikateemittenten befragt, die Produkte für deutsche Anleger anbieten.

Demgegenüber erwarten die Umfrageteilnehmer für das kommende Jahr eine weitere Konsolidierung: Eine schrumpfende Anzahl der Anbieter wird von über 74 Prozent der Asset Manager erwartet. „Die Selbsteinschätzung der Anbieter ist bereits wieder positiv. Es bleibt zu hoffen, dass das Anlegervertrauen nun auch durch eine umsichtige Produkt- und Kommunikationspolitik nicht wieder verspielt wird.“, so Andreas Köchling, Senior Analyst Fonds & Zertifikate bei der Feri EuroRating Services AG.

Absatzpotenzial besonders groß für Garantieprodukte Insgesamt sind über 94 Prozent der Befragten der Ansicht, das Absatzpotenzial von Zertifikaten sei für das Jahr 2010 gegenüber 2009 „zunehmend“ oder „stark zunehmend“. Die Zahl der Underlyings, auf die Zertifikate angeboten würden, wird recht differenziert prognostiziert: Während 37 Prozent der Befragten einen Anstieg der Underlyings erwarten und 42 Prozent eine Stagnation, sehen 21 Prozent einen Rückgang. Hierbei werden Deutsche Aktien als interessantestes Underlying angesehen (90 Prozent), gefolgt von Aktienindizes (84 Prozent), Öl (74 Prozent) und Gold (68 Prozent).

Hinsichtlich der Absatzpotentiale der verschiedenen Zertifikatetypen erwarten die Emittenten mit 90 Prozent am ehesten für Garantiezertifikate gute oder sehr gute Absatzchancen, gefolgt von Aktienanleihen und Discountern mit je 84 Prozent. Bonusstrukturen (47 Prozent) und Indexzertifikate (41 Prozent) haben nur durchschnittliche Aussichten, während Sprint- und Outperformanceprodukten eher mäßige Absatzerfolge eingeräumt werden. Jeweils 60 Prozent der Befragten erwarten hier eine unterdurchschnittliche oder gar schwache Entwicklung.

Ein deutlicher Rückgang wird bei der Komplexität der Strukturen vermutet, über 63 Prozent der Emittenten sehen einen Trend zu einfacheren Zertifikate-Strukturen. Hinsichtlich der Attraktivität von einem Investment in Zertifikate gegenüber anderen Investmentvehikeln sehen 74 Prozent der Emittenten ihre eigene Palette deutlich im Vorteil gegenüber direkten Investments in Aktien. Im Vergleich zu aktiven Fonds sieht die Branche zu 68 Prozent bessere Chancen, gegenüber einer Direktanlage in Renten jedoch nur 32 Prozent.

Das Vertrauen der Investoren hinsichtlich der Zertifikatebranche konnte nach eigener Einschätzung wieder zurückgewonnen werden, glauben 58 Prozent der Emittenten. Als Reaktion auf die Finanzkrise erwarten immerhin 87 Prozent der Anbieter eine stärkere Regulierung bzw. Aufsicht über die Marktteilnehmer, während nur 33 Prozent dies auch befürworten würden.

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