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Kontraindikator „Prognose vom Bankberater“

Von Dr. Oliver Everling | 15.Januar 2014

Wer an Empfehlungen von Bankberatern als Kontraindikator glaubt, muss jetzt handeln. Mit Kontraindikator kann eine Kennzahl in der Aktienanalyse dann bezeichnet werden, wenn ein negativer Parameter positiv gewertet werden muss und umgekehrt, also z.B. statt mit niedrigem Zins mit einem steigenden Zinsniveau zu rechnen ist.

Am niedrigen Zinsniveau wird sich nämlich nach Meinung der Mehrzahl der „professionellen Anlageberater in Banken und Sparkassen“ so schnell nichts ändern. Die Mehrzahl erwartet 2014 keine Anhebung des Leitzinses durch die EZB. „Und selbst auf mittelfristige Sicht rechnen nur zwölf Prozent der Berater mit einer Zinswende“, so das Ergebnis der monatlichen Marktumfrage des Fachmagazins „Der Zertifikateberater“. Auch die meisten Anbieter von strukturierten Wertpapieren prognostizieren für die kommenden Jahre keine Zinserholung (80 %).

Die Auswirkungen der langen Niedrigzinsphase seien beträchtlich, so der Bericht. Jeder dritte Berater gibt an, dass sich einige Kunden inzwischen von sämtlichen Anlagen abwenden. „Gut 70 Prozent spüren aber auch stärkere Nachfrage für Immobilien, Aktien und andere Wertpapiere.“
 
Mehr als 80 Prozent der Berater sehen bei den heimischen Aktien großen Zuspruch. Daneben zählen auch Standardindizes (64 %) und deutsche Nebenwerte (39%) zu den beliebtesten Anlagethemen. Aktienanlagen stellen andere Investmentideen damit zunehmend in den Schatten. Nachdem in der Finanzkrise Gold empfohlen wurde: „Kaum noch gefragt ist Gold. Das Interesse an dem Edelmetall sinkt mit 15 Prozent auf den niedrigsten Stand seit Beginn der monatlichen Erhebung vor mehr als fünf Jahren.“
 
Der Zertifikateabsatz kann von der steigenden Aktiennachfrage derzeit aber kaum profitieren, berichtet das Fachmagazin. „Zum Jahreswechsel verlief das Geschäft für viele Emittenten enttäuschend. Ihr Stimmungsindex rutscht mit 47,7 Zählern erstmals seit April 2013 wieder unter die 50er-Marke, die den Wendepunkt zwischen überwiegend positiver und überwiegend negativer Bewertung anzeigt. Bei den Beratern überwiegen aber weiterhin die positiven Einschätzungen. Ihr Index bleibt nahezu unverändert bei 52,2 Punkten.“

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